Nachgekocht: Pulled Pork aus dem Backofen, umwerfend gut!

Bei uns gab es was zu feiern! Ok, im Rest Deutschlands wurde auch gefeiert am vergangenen Wochenende, aber außer dem so verdienten Weltmeistertitel der deutschen Nationalelf haben wir auch noch den Geburtstag meines Mannes gefeiert, im noch eher kleinen Kreis mit 14 Leuten. Und was kocht man für 14 Personen? Als ich über diese Frage nachgedacht habe, fiel mir gleich das umwerfende Pulled Pork-Sandwich ein, das ich vor kurzem bei Miri von Miris Jahrbuch angesabbert bewundert habe und das mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist. Und so habe ich die in Miris Rezept angegebenen Mengen verdreifacht, eine ganze Ladung der phantastischen Burger Buns nach einem erprobten Rezept von Maja von Moey´s Kitchen gebacken, dazu noch ein paar Salate gemacht und hatte einen höchst entspannten Tag und Abend, denn die meiste Arbeit erledigt bei diesem Rezept der Backofen ganz von alleine – man braucht nur Geduld und Zeit für die Zubereitung. Und die Geduld hat sich gelohnt, alle Gäste waren begeistert und haben sich noch (mehrmals) Nachschlag geholt!  Und ich bin jetzt offiziell auch Pulled Pork-angefixt….
Rezept: Pulled Pork aus dem Backofen
(für 12-14 Portionen)
Zutaten:
4,5kg Schweinenacken (nicht zu mager, gerne durchwachsen und mit Fett dran) – ich hatte 2 Stücke à 2,25kg
Für die Marinade:
6 EL Rohrohrzucker
3 EL edelsüßer Paprika
3 EL Pimentón de la Vera dulce
3 EL rosenscharfer Paprika
6 EL Meersalz
1,5 EL Pfeffer
3 TL gemahlener Piment
3 TL gemahlener Koriander
3 Knoblauchzehen
Außerdem:
500ml Apfelsaft
3 EL Rohrohrzucker
Zubereitung:
Am Vortag das Fleisch marinieren. Dazu den Knoblauch schälen, fein hacken und mit den restlichen Gewürzen vermischen. Das Fleisch mit Küchenpapier trocken tupfen und dann großzügig rundherum mit der Marinade einreiben. Fleisch über Nacht in der Marinade kalt stellen.
Am nächsten Tag je nach Gewicht des Fleisches mindestens 8 Stunden, bevor das Essen serviert werden soll, mit der eigentlichen Zubereitung beginnen. Man rechnet pro halbes kg Fleisch mindestens 1 Stunde Garzeit. Da ich 2 Stücke à 2,25kg hatte, habe ich – eigentlich großzügig – mit 6.5 Stunden kalkuliert und das hat letztlich gerade so gereicht. Also lieber etwas mehr Zeit einplanen!
Den Backofen auf 120 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Fleisch in einen großen Bräter geben. Apfelsaft mit 500ml Wasser und dem Zucker vermischen. Umrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat, und ca. die Hälfte der Flüssigkeit zum Fleisch in den Bräter geben. Bräter auf der untersten Schiene in den heißen Backofen stellen und nun 6.5 bis 7 Stunden schmoren lassen. Zwischendurch immer wieder nach dem Fleisch schauen und etwas Flüssigkeit nachgießen, so dass immer der gleiche Flüssigkeitspegel wie am Anfang im Topf ist.
Nach ca. 6 Stunden (oder auch zwischendurch mal) die Fleisch-Kerntemperatur mit einem Fleischthermometer prüfen. Wenn sie 85 Grad beträgt, ist das Fleisch gar. Dann das Fleisch aus dem Bräter nehmen und die Flüssigkeit aus dem Bräter in einen Kochtopf umfüllen. Das Fleisch in den Bräter zurück geben und im ausgeschalteten Backofen mit geschlossenem Deckel mindestens 1 Stunde ruhen lassen. Derweil die Schmorflüssigkeit offen bei starker Hitze um mindestens die Hälfte einreduzieren lassen, bis sie dickflüssig und glänzend ist.
Das Fleisch nach der Ruhezeit mit zwei Gabeln auseinander zupfen. Mit der einreduzierten Sauce übergießen und vermischen.

Pulled Pork mit selbst gebackenen Burger Buns oder anderen Brötchen nach Wahl servieren. Dazu passt Krautsalat, aber auch ein einfacher Rucola-Salat mit Kirschtomaten und Parmesan-Spänen oder ein fruchtiger Tomaten-Nektarinen-Salat mit Hüttenkäse. Und natürlich selbstgemachte Barbecue-Sauce!

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27 thoughts on “Nachgekocht: Pulled Pork aus dem Backofen, umwerfend gut!

    1. Hach ja, so ein Smoker, das wäre schon was… leider muss ich mich mit dem Backofen begnügen, aber geschmacklich fand ich das Pulled Pork auch schon ziemlich, ziemlich gut 🙂
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  1. hach, ich liebe Pulled Pork Sandwich! Selbst ausprobiert habe ich es bisher noch nicht, weil mich die lange Zubereitungszeit etwas abschreckt, aber vielleicht sollte ich es auch einmal wagen! Wenn du mal in Berlin bist, solltest du auf jeden Fall das Pulled Pork Sandwich in der Markthalle 9 ausprobieren, ich kenne kein Besseres 🙂 Liebe Grüße in den Süden! Theresa

    1. Ich bin jetzt auch total angefixt 🙂 Klar, die Zubereitung zuhause ist nichts für jeden Tag, aber für besondere Anlässe wie einen Geburtstag nehme ich mir die Zeit doch gerne mal.

      Und ich muss definitiv bald mal nach Berlin kommen, von der Markthalle 9 habe ich so viel Gutes gehört….
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

    1. Für Fleischesser-Geburtstagsfeiern ist Pulled Pork einfach perfekt und hat mir einen stressfreien Abend als Gastgeber gesichert. Und alle waren schwer begeistert 🙂
      Liebe Grüße und eine tolle Geburtstagsfeier!

  2. 12-14 portionen sind für meinen 2,5-personenhaushaut etwas viel, ich frage mich, ob man das auch auf kleinere masstäbe runterbrechen kann…

    1. Hallo Duni, im Originalrezept von Miri vom Blog Miris Jahrbuch, das ich auch oben im ersten Absatz verlinkt habe, findest Du die Mengen für ca. 4 Portionen! Das Pulled Pork lässt sich auch gut für 4 Portionen zubereiten.Gutes Gelingen und guten Appetit, wenn Du es nachkochst!

      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  3. Das Rezept habe ich mir gleich für unser nächstes Fest kopiert! So lange es da im Backofen vor sich hin schmurgelt braucht man ja nichts zu tun und kann sich voll und ganz Deko und Salaten widmen. Genial! Vielen Dank für's Teilen.
    Grüßle
    Ursel

  4. Das klingt äußerst verlockend und werde ich bestimmt bald mal nachmachen – außerdem finde ich es toll, ein Rezept für Gäste, ohne Stress bei der Vorbereitung!
    Eine Frage habe ich bloß: Die Burger Buns, das sind doch Hefebrötchen – und Hefegebäck bleibt ja nicht so lange frisch. Hast du die dann VOR dem Fleisch am selben Tag gebacken, oder am Tag zuvor (denn am selben Tag ist ja der Backofen erstmal ein paar Stunden lang belegt)?
    Danke schonmal für deine Antwort!
    LG,
    Nadine

    1. Hallo Nadine,
      ich habe die Burger Buns am gleichen Tag morgens als erstes gebacken. Falls Dir das zu stressig ist, kannst Du die Burger Buns aber auch schon einige Tage vorher backen, einfrieren und dann am Tag, an dem die Burger gegessen werden, wieder auftauen lassen und die Burgerbrötchen-Hälften dann vor dem Belegen ein bisschen im Backofen anrösten. Das geht auch super und ohne Geschmacksverlust!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  5. Wir haben vor ein paar Wochen im Zuge der WM kolumbianische Arepas mit pulled beef gefüllt, welches wir im slowcooker sehr stressarm gekocht haben. Deine Fotos machen einem richtig Appetit und Lust, es auch mal mit pork zu probieren!
    Ginger

  6. Hallo Juliane,

    vielen Dank für dieses SUPER Rezept!
    Meine Gäste waren begeistert und das Rezept wurde auch schon weitergegeben.
    Die Brötchen habe ich am Vortag gebacken – das war mir am "Pulled Pork-Tag" dann doch zu stressig. Aber dadurch, dass das Fleisch so saftig ist und mit BBQ-Sauce und Krautsalat auf das Brötchen kommt – überhaupt kein Problem.
    Vielen Dank:-)
    Petra

  7. Kann man das auch einfach mit Beef machen oder ändert sich dann etwas an der Garzeit? Ich würde es gerne zum Geburtstag meines Freundes machen, allerdings isst der nur Rind 🙂

    1. Hallo,
      die Garzeit und Kerntemperatur sind bei Schwein und Rind ähnlich, bei Rind solltest du auf ca. 90 Grad Kerntemperatur kommen. Generell ist die Garzeit v.a. vom Gewicht des Fleischstücks abhängig, das solltest Du einkalkulieren!

      Gutes Gelingen und guten Appetit, wenn Du es ausprobierst!

      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  8. Moin!
    Habe für den ersten Test ca 1,2 Kilo Nacken benutzt – in einem geschlossenen gusseisernen Bräter. Der Ofen war auf 120 Grad eingestellt. Die Kerntemperatur war bereits nach ca. 2,5 Stunden am Ziel – aber das Fleisch war noch fest.
    Habe dann den Ofen auf 100 Grad runter gestellt und das Fleisch einfach weitere 4 Stunden drin gelassen – dann war es zart und ließ sich gut auseinander ziehen.
    Denke die Kerntemperatur allein ist nicht unbedingt ein Garant dafür das das Fleisch fertig ist…

    1. Noch weitere 4 Stunden Garzeit, wenn die Kerntemperatur schon erreicht war, kommt mir etwas lang vor, aber solange ihr soviel Zeit hattet und warten konntet, hat es ja dann gepasst 🙂 Freut mich, dass es gelungen ist!

      Viele Grüße und schöner Tag noch
      Juliane

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