Jeden Tag ein Buch: Deutschland vegetarisch [Rezension]

Heute startet die zweite Themenwoche „Jeden Tag ein Buch“, bei der Arthurs Tochter wieder alle Blogger dazu aufruft, tolle Bücher rund ums Kochen, Backen, Essen und Genießen vorzustellen. Bei der ersten Themenwoche, die diesen Juli stattfand, konnte ich leider mangels Zeit nicht mitmachen, aber dieses Mal bin ich auch dabei und habe mir vorgenommen, euch insgesamt drei Kochbücher vorzustellen.
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Den Anfang macht ein Kochbuch, das schon in zahlreichen anderen Blogs besprochen und hoch gelobt wurde. Die Rede ist von Deutschland vegetarisch von Stevan Paul (Autor) und Katharina Seiser (Herausgeberin). Dass es schon in diversen anderen Blogs vorgestellt und geradezu hymnisch gelobt wurde, hält mich allerdings nicht davon ab, es hier und heute auch noch zu besprechen, schließlich möchte ich meinen Senf auch noch dazu geben 😉 
Ich habe mir das Buch recht schnell, nachdem es herausgekommen ist, gekauft und mittlerweile schon einige Rezepte daraus ausprobiert. Als erstes habe ich die Kürbiscremesuppe mit Apfel und Sternanis gekocht. Ich liebe Kürbis und habe schon sehr viele Kürbissuppen gekocht (scharf mit Mango & Chili, mit Parmesancroutons nach Jamie O., mit Curry, mit Orangen und Zimt-Croutons und mit Kokosmilch). Diese Variante glänzt durch einen feinen süßlichen Geschmack durch den Sternanis, und der Apfel gibt eine fruchtige Note. Sehr schmackhaft! Einzig die große Menge Sahne war nicht so mein Fall, das vertrage ich einfach nicht gut, obwohl es einen samtigen Geschmack gibt. Meinem Mann hat die Kürbiscremesuppe nach „Deutschland vegetarisch“ aber sehr gut geschmeckt, was einem Ritterschlag gleichkommt, da er kein großer Kürbisfan ist. Das Rezept (und ein tolles Foto der Kürbiscremesuppe) findet ihr online z.B. auf HighFoodality.
Als nächstes war, passend zur Jahreszeit, ein Zwiebelkuchen an der Reihe. Beim Zwiebelkuchen musste ich diverse Abwandlungen vom Originalrezept machen: Ich habe die Mengen halbiert, da wir nur zu zweit waren. Dann hatte ich vergessen, Bergkäse einzukaufen und habe daher die Menge an saurer Sahne erhöht. Aber die wichtigste Änderung war sicherlich, dass ich auf Drängen meines Mannes Speck in den Zwiebelkuchen geben musste – also nix mit Deutschland „vegetarisch“….
Mein Mann mochte den enthaltenen Majoran nicht und insgesamt war ihm der Zwiebelkuchen zu süß. Ich fand den Zwiebelkuchen nach „Deutschland vegetarisch“ nicht schlecht, aber mein Rezept für schwäbischen Zwiebelkuchen sowie für den schnellen Zwiebelkuchen mit Blätterteig gefällt mir noch besser.
Als nächstes habe ich süße Rohrnudeln mit selbstgemachter Vanillesauce und einer Füllung aus Zwetschgenmus daraus zubereitet. Das Rezept habe ich bereits auf dem Blog veröffentlicht und obwohl ich süße Hauptspeisen eigentlich nicht so gerne mag, waren die süßen Rohrnudeln genau mein Geschmack und die Vanillesauce ein Volltreffer dazu. Klasse!
Und so bewerte ich Deutschland vegetarischin den einzelnen Kategorien:

Aufmachung/Design: 4/5
„Deutschland vegetarisch“ hat eine handliche Größe (etwas kleiner als DIN A 4) und macht durch das Hardcover einen stabilen und wertigen Eindruck. Aufmachung und Design sind reduziert, klar und übersichtlich mit einem kleinen Touch Nostalgie. Die Zutatenliste zu jedem Rezept ist übersichtlich gegliedert, zu fast jedem Rezept gibt es auch noch Varianten-Vorschläge und praktische Tipps. Die insgesamt 3 Lesebändchen zur Markierung der Rezepte wurden auch schon in einigen Rezensionen auf anderen Blogs, z.B. im Kleinen Kuriositätenladen, positiv hervorgehoben. 
Fotos: 4/5
Die großformatigen Fotos der Gerichte sind allesamt frisch und appetitlich, mit einem durch die Auswahl des Geschirrs, des Bestecks und der sonstigen Requisiten leicht nostalgischem Look, der perfekt zum Gesamtbild des Kochbuchs passt.

Rezepte: 5/5
„Deutschland vegetarisch“ enthält sorgfältig ausgewählte fleischlose Klassiker der deutschen Küche. Hier findet jeder Rezepte aus seiner Kindheit und dem Essen bei den Großeltern oder den Eltern wieder: Rahmkohlrabi mit Petersiliensauce, Tomatensuppe, Gurkensalat mit Kondensmilch,  Eier mit Gurken in Senfsauce, Blumenkohl mit Butterbröseln, Rote Grütze…. das sind alles Gerichte, die ich von meiner Oma und meinen Großeltern kenne und teilweise schon ewig nicht mehr gegessen habe, die aber sofort positive Erinnerungen hervorrufen. Und die Fotos machen richtig Lust darauf, all diese Gerichte endlich mal wieder zu essen und sie diesmal selbst zu kochen.
Die Rezepte sind benutzerfreundlich in die vier Jahreszeiten und in eine „Jederzeit“ eingeteilt. Der „Bitte umblättern“-Hinweis bei Rezeptanleitungen, die länger als eine Seite sind, gefällt mir ebenfalls sehr gut.

Nachkochbarkeit: 5/5
Die Anleitungen sind punktgenau und präzise geschrieben, die Zutatenlisten sind übersichtlich und absolut alltagstauglich. Es gibt für fast jedes Rezept Tipps und Variantenvorschläge. Da kann nichts schief gehen!

Kaufempfehlung: 5/5
Ich besitze schon einige vegetarische Kochbücher, z.B. „Greenbox“ von Tim Mälzer, „Die neue vegetarische Küche“ von Maria Elia, „River Cottage Everyday Veg“ von Hugh Fearnley-Whittingstall und einige mehr. 
Aber „Deutschland vegetarisch“ ist anders, ganz anders. Es ist ein Hoch auf die traditionell fleischlose deutsche Küche abseits der sonntäglichen Braten. Eine Erinnerung an die einfachen und schmackhaften Essen von früher, ohne Tofu, Soja und Schnickschnack. Super! Eine ganz klare Kaufempfehlung von mir.
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4 thoughts on “Jeden Tag ein Buch: Deutschland vegetarisch [Rezension]

  1. ich find das soooo toll! österreichisch vegetarisch war schon superschön und ich glaube die deutsche variante steht ihm in nichts nach. ich hoffe, das auch bald mal in die finger zu kriegen. 🙂

    1. "Österreich vegetarisch" habe ich zwar nicht, aber ich bin überzeugt, dass es ebenso gut ist wie "Deutschland vegetarisch" – die Macher/innen stehen einfach für Qualität! 🙂
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

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