Jetzt wird´s zünftig: Allgäuer Kässpätzle

Hier war es die letzten Tage etwas ruhiger – denn wir waren im Skiurlaub! Und zwar in der Nähe von Oberstdorf, im Allgäu. Der Schnee war leider eher Mangelware, dafür schien aber jeden Tag die Sonne, wir waren mit Freunden dort und das Essen war bestens – das reicht schon, damit ich zufrieden bin!
Natürlich habe ich im Urlaub auch Allgäuer Kässpätzle gegessen. Und dabei mal wieder festgestellt, dass die Kässpätzle in der Stuttgarter „Rosenau“ einfach die besten sind, damit konnte bisher noch nichts mithalten. Und jetzt kommt´s: das Geheimnis dieser leckeren Kässpätzle aus der Rosenau konnte ich einem der Köche mal entlocken! Seitdem habe ich die Allgäuer Kässpätzle à la Rosenau schon oft nach diesem Rezept zubereitet. Heute habe ich das erste Mal auch die Spätzle selbst gemacht – das schmeckt noch mal einen Tick besser! 

Allgäuer Kässpätzle
(2 Portionen)
Zutaten:
Für den Spätzleteig:
200g Mehl
1 TL Salz
2 Eier (Größe M)
Für die Kässpätzle:
ca. 75ml Sahne
ca. 75g Bergkäse ohne Bindemittel.d.h. ohne Mais-oder Kartoffelstärke
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
1 Zwiebel
1EL Butter
Zubereitung:
Für den Spätzleteig Mehl, Salz, Eier und ca. 70ml kaltes Wasser miteinander vermengen, bis ein zähflüssiger Teig entsteht, der schwer reißend vom Löffel fällt. Teig 30 Minuten ruhen lassen.
Derweil den Käse fein reiben. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Einen großen Topf mit reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Spätzleteig in eine Spätzlepresse füllen und direkt über dem kochenden Salzwasser die Spätzle ins Wasser hobeln. Die Spätzle sind fertig, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen, das dauert höchstens 2 Minuten. Fertige Spätzle mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser holen, abtropfen lassen und in eine ofenfeste Form füllen. Geriebenen Käse und Sahne ebenfalls in die Form geben, alles mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen und gut durchmischen. Im heißen Backofen auf der mittleren Schiene ca. 15-20 Minuten backen, dabei öfters durchmischen, damit die obere Schicht nicht austrocknet.
In einer kleinen beschichteten Pfanne die Butter schmelzen lassen und die Zwiebelringe darin bei geringer bis mittlerer Hitze ca. 10 Minuten goldbraun anschmelzen.
Kässpätzle mit den geschmelzten Zwiebeln bestreut servieren. Dazu passt ein grüner Salat.
Das Rezept für die Eierspätzle auf schwäbische Art stammt aus „Gut gekocht“ von Cornelia Schinharl und hat prima funktioniert. Wenn nur nicht immer das mühsame Saubermachen des Spätzlehobels wäre…. ich sollte doch auf ein Spätzlebrett und das original Spätzle schaben umsteigen! Für den Geschmack ist es allerdings unerheblich, ob die Spätzle gehobelt oder geschabt wurden 😉
So, und kaum bin ich mal ein paar Tage weg, da werde ich auch schon von Chef Hansen zum „Hosen runterlassen“ aufgefordert. Der Award, den er mir verliehen hat, war wohl nur ein Vorwand, um 7 Geheimnisse über mich zu erfahren. Hmpf, na gut, aber nur, weil mir Alex´ Blog so gut gefällt und er nur einen Steinwurf von meiner schwäbischen Heimat entfernt wohnt!
1. Wenn ich Hunger habe und nichts zu essen greifbar ist, werde ich unausstehlich. Essen her, aber sofort!
2. Ich mag keinen Käse, aber Mozzarella, Feta, Ziegenkäse und überbackenen Käse z.B. auf Pizza, Lasagne usw. esse ich gerne. Und Kässpätzle 🙂
3. Das schwäbische Nationalgericht Linsen, Spätzle und Saitenwürstle verabscheue ich. Spätzle und Saitenwürstle esse ich, aber die Linsen verweigere ich. Mir wird schon schlecht, wenn ich die Linsen nur rieche.
4. Hausgemachte schwäbische Maultaschen mit schlonzigem schwäbischem Kartoffelsalat und Zwiebelrostbraten mit Spätzle liebe ich dagegen sehr!
5. Als ich nach dem Abitur zuhause ausgezogen bin, konnte ich überhaupt nicht kochen. Sogar meine erste Tiefkühlpizza ist mir misslungen: ich wusste nicht, dass man den Backofen erst vorheizen muss…
6. Ich habe mal einen Kindergeburtstag, zu dem ich in der 1. Klasse eingeladen war, unter Protest verlassen, als es hieß „Jetzt gehen wir alle zu McDonald´s und feiern dort!“
7. Als Kind habe ich in einem Urlaub mal jeden Tag Schnitzel mit Pommes gegessen. 14 Tage lang…
Den Rest der mit dem Award verknüpften Bedingungen (den Award an 15! Blogs weitergeben) lasse ich jetzt mal unter den Tisch fallen. Damit sind sicherlich alle einverstanden, oder? 😉
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18 thoughts on “Jetzt wird´s zünftig: Allgäuer Kässpätzle

  1. Oh man, bin ich so leicht zu durchschauen? Linsen und Spätzle… Da musste ich mich lange dran gewöhnen und ich muss heute noch lachen, da in unserer Kantine immer ne Extra-Schüssel mit Essig(!) bereit steht, damit man nochmal nachladen kann… Aber mit den Jahren hab ich mich auch daran gewöhnt aber noch nie selber zubereitet. Dafür bin ich aber geschickt im Umgang mit dem Spätzlebrett – Kässpätzle und Zwiebelrostbraten lieben ich! Danke für´s Rezept, werd ich bei Gelegenheit ausprobieren mit der Sahne. Rosenau war ich jetzt noch nicht – wenn´s mich in den Westen zum Essen verschlägt, dann zum Viertelesschlotzer! Viele Grüße!

  2. Eine sehr kluge Entscheidung, die restlichen Award-Verleihungsbedingungen unter den Tisch fallen zu lassen. Ich hab mich da auch schon mit Alex kurzgeschlossen und ihm meine Meinung darüber mitgeteilt. Ich glaub ich brauch so nen "ich will keine Awards"-Button. Ich schätze, spätestens in zwei Wochen haben den Preis ja dann eh alle. Und wie bitte soll man denn 15 Blogs benennen, die noch keiner so richtig kennt?
    Übrigens:
    Das mit dem Spätzle schaben hab ich sogar als Sachse so halbwegs hingekriegt. Dass dürfte doch dann für dich auch kein Problem sein, oder?

  3. @Alex: jaaa, oh Graus, immer noch mal extra Essig dazu! Gut, Geschmäcker sind verschieden, meine Eltern LIEBEN Linsen, Spätzle und Saitenwürstle, aber mich kann man damit jagen. Die Rosenau ist übrigens inbesondere für Kleinkunst wie z.B. den Poetry Slam jeden 1. Sonntag im Monat zu empfehlen. Aber früh kommen, sonst ist alles ausverkauft!

    @Frau Kampi: ja, denk ich mir auch, das mit den Awards nimmt gerade wieder etwas überhand! Vor allem das ewige weitergeben…. aber andererseits freut sich wohl fast jeder auch über ein bisschen Anerkennung 😉
    Das mit dem Spätzle schaben kriege ich bestimmt auch hin, ich bin bisher nur zu faul dazu gewesen ;-))

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  4. Lecker, Kässpätzle sind so eine richtige Wohlfühlspeise, da lohnt es sich auch rumzuprobieren, bis man das passende Rezept gefunden hat. Das kann ich mir ja jetzt sparen, danke für´s Abluchsen vom Koch! Sag mal, Maultaschen und Kartoffelsalat zusammen, schmeckt das echt? Hör ich zum ersten Mal, dank Google weiß ich jetzt aber, dass das ja quasi eine National-Kombination ist. Heieiei… 😉

  5. @Christina: jepp, nichts für die schlanke Linie, aber Soul Food 🙂 Und dass Dir die Kombination von Maultaschen mit Kartoffelsalat unbekannt war, kann ich ja fast nicht glauben, denn das ist bei uns in der Tat das schwäbische Nationalgericht! Hardcore-Schwaben geben sogar zu den Maultaschen in der Brühe noch Kartoffelsalat mit rein.
    Ich sehe schon, Maultaschen mit Kartoffelsalat muss ich demnächst mal wieder machen und veröffentlichen, um eventuell vorhandene Bildungslücken hierzu zu schließen 😉

  6. Oh wie lecker! Nachdem ich gerade (ungewollt) ein paar Kilos abgenommen habe und unbedingt wieder an Energie zulegen müßte, wäre das doch genau das richtige 🙂
    GLG Shippy
    Die ihren Spätzlesdrücker nach Gebrauch immer gleich in kaltes Wasser einweicht, dann kann man ihn leichter saubermachen.

  7. @Elisabeth: DAnke für den Award! Ich verrate jetzt aber nicht noch mal 7 Dinge über mich, ok? 😉

    @Shippymolkfred: ein guter Energiespender sind die Kässpätzle auf jeden Fall. Und danke für den Tipp mit dem Einweichen in kaltes Wasser, mache ich das nächste Mal!

    @Nysa: ja, die Zwiebeln sind mir etwas blass geraten, eigentlich dürften sie gerne noch dunkler sein.

    @lamiacucina: neinnein, das Geheimnis der Rosenauer Spätzle ist die Zugabe von Sahne, der Käse ohne Bindemittel sowie das gelegentliche Umrühren der Spätzle im Backofen 😉

    @Toni: nach einem vollen Skitag brauch ich immer was Deftiges! Alternativ geht natürlich auch noch Kaiserschmarrn, Germknödel, Gulasch…

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  8. schon wieder……….
    lecker Käsespätzchen;-), bei diesem Schmankerl schmilz ich ähnlich wie der Käse…
    Deine Entscheidung bezüglich Award kann ich verstehen, hab ich auch gemacht, auch wenn es sicher ganz, ganz lieb gemeint ist 😉

  9. Danke, genau sowas brauche ich, kleine Geheimrezepte der bodenständigen Küche. Ist das schwierigste, wie viele können schon richtig gute Bartkartoffeln? Kann ich kaum abwarten nachzukochen.

    Und nun weiß ich auch, wen ich mit einem Award ärgern könnte 😉

  10. @Sylvia: Leider nichts mehr da! 😉

    @Gourmet-Büdchen: wir verstehen uns 🙂

    @Missboulette: Ja, das mit den bodenständigen Küchengeheimnissen stimmt! Entweder schaut man sich das bei der Mutter oder der Oma ab oder man liest eben Foodblogs 😉

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  11. Oh ja, cremige Kässpätzle for President! 😉 Ich finde nichts schlimmer als diese völlig vertrockneten Teile, die man oft vor die Nase gesetzt bekommt. Die Sahne Variante ist ein super Tipp, werd ich mal testen. Ich mach meine bisher immer mit einem Schuss Milch und einem Becher Schmand, da werden sie auch schön saftig.
    LG aus dem Schwabenland von Dani, die ihr Spätzle auch nicht schaben kann und ihre Spätzlespresse abgöttisch liebt 😉

  12. Käse ohne Bindemittel? Wo gibt's denn so was! 😉
    Du hast mich daran erinnert, dass ich auch noch auf diesem Award sitze….Bislang habe ich mich darum gedrückt. Und wozu soll ich noch groß die Hosen runterlassen, das tu ich doch bei jedem Post.

  13. @Dani: wir verstehen uns 🙂

    @Sophie: Käse ohne Bindemittel zu finden ist gar nicht so einfach! In unserem örtlichen Supermarkt war genau ein Käse, ein Bio-Bergkäse, laut Zutatenbeschreibung ohne Bindemittel… ohne Worte!

    Viele Grüße und schöner Tag noch
    Juliane

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