Meine Sommerurlaubs-Bücher 2013

Leider ist es schon wieder anderthalb Monate her, dass ich bei meinem Sommerurlaub in Portugal jeden Tag auf dieser Terrasse sitzen und meine Mahlzeiten genießen konnte. Eigentlich bin ich eher ein Fan von Aktivurlauben, aber dieses Jahr habe ich es sehr genossen, eine Woche lang einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Jeden Tag Sonnenschein, blauer Himmel, 30 Grad, schwimmen, sonnen, entspannen, essen und – natürlich – lesen!
In einer Woche habe ich 5 Bücher verschlungen. Das kam schon lange nicht mehr vor! Zu Schulzeiten habe ich immer viel und schnell gelesen und war Stammgast in der Stadtbücherei. Heute, mit Arbeit, Haushalt, Ehemann und Blog, komme ich nicht mehr so viel zum Lesen und es dauert manchmal Wochen, bis ich ein Buch zu Ende gelesen habe.
Nicht so im Urlaub – da habe ich ein Buch nach dem anderen ausgelesen! Die unten abgebildeten Bücher hatte ich dabei und habe sie alle gelesen. Einige Bücher hatte ich mir auf die Empfehlungen in Okkas Bücherstapel-Blogbeitrag sowie den Kommentaren zu diesem Beitrag gekauft, andere habe ich nach dem Studium der Klappentexte in der Buchhandlung mitgenommen
Den Anfang machte Schöner wird’s nicht von David Sedaris. Und oh weia, das war eine echte Enttäuschung! Ich schätze die früheren Bücher von David Sedaris sehr und war vor vielen Jahren schon mal auf einer äußerst unterhaltsamen Autorenlesung von ihm, aber sein neuestes Buch hat mir überhaupt nicht gefallen. Sehr bemüht, wie David Sedaris sich hier als alternder Paradiesvogel und Sonderling darstellt, aber nicht wirklich lustig. Lest lieber seine älteren Bücher Nackt und Ich ein Tag sprechen hübsch.
Zeit der Geborgenheit von Wallace Stegner war ebenfalls eine Empfehlung von Okka und ein ganz anderes Kaliber als „Schöner wird´s nicht“.  In diesem Roman erzählt Stegner die Geschichte der Freundschaft zwischen den Ehepaaren Larry und Sally Morgan und Charity und Sid Lang, die sich in den 30iger Jahren im Amerika des mittleren Westens kennen- und schätzen lernen und ihr ganzes Leben, durch einige Höhen und Tiefen, miteinander befreundet sind. Ein ruhiger, fast bedächtiger Roman, in dem eigentlich  nicht besonders passiert viel, aber die Charaktere und ihr Werdegang haben mich gefangen genommen. Hat mir sehr gut gefallen!

Bestattung eines Hundes von Thomas Pletzinger hat Isabel von Lecker Lezmi
  in einem Kommentar bei Slomo empfohlen. Ich liebe ja Romane, die parallele Handlungsstränge haben, die nach und nach miteinander verflochten werden, und diese Vorliebe wurde hier voll und ganz bedient. Der Roman handelt vom Kulturjournalisten Daniel Mandelkern, der von seiner Frau, die gleichzeitig seine Vorgesetzte ist, auf Recherche- und Interviewreise an den Luganer See geschickt wird. Dort quartiert er sich beim zurückgezogen lebenden, gefeierten Kinderbuchautor Dirk Svensson ein, bleibt länger als geplant, trinkt zu viel, küsst eine fremde Frau und taucht ein in das rätselhafte Vorleben des Kinderbuchautors. Und am Ende wird ein Hund im See bestattet. Ein tolles Buch – von diesen Sommerbüchern mein liebstes!

Weniger anspruchsvoll fand ich  Das Vermächtnis der Montignacs von John Boyne. Ein vorhersehbares Familiendrama rund um Spielschulden, Erbstreitigkeiten, gekränkte Familienehre, verbotene Liebe und mit  kriminellen Gaunereien und vielen Toten, das sich in einem Rutsch runterlesen lässt, ohne dass man groß  nachdenken muss oder im Anschluss an die Lektüre etwas haften bleibt. Kann man lesen, muss man aber nicht!
So, und als letztes noch der diesjährige Bestseller  Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes.
Die Geschichte über den nach einem Unfall querschnittsgelähmten Will Traynor und seine Pflegerin Louisa Clark hat mich stark an „Ziemlich beste Freunde“ erinnert (ein toller Film übrigens!), nur mit Mann und Frau, weniger lebensbejahend und mit -Achtung Spoiler – traurigem Ende. Ich hatte aber nach Lektüre des Klappentextes eine schlimmere Schmonzette erwartet 😉 Alles in allem eine nette Lektüre mit ein bisschen Pseudo-Tiefgang.

Das waren meine Sommerurlaubs-Bücher 2013 – welche Bücher habt ihr im Sommerurlaub verschlungen? Was könnt ihr mir  noch empfehlen? 
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14 thoughts on “Meine Sommerurlaubs-Bücher 2013

  1. Ich finde mich ganz wieder in der Beschreibung von dir: Schnelleser und zu Schulzeiten Stammgast in der Bibl, aber nun während des *normalen Lebens* keine Zeit für ein ganzes Buch.

    Vielleicht nehme ich deinen Post zum Anlaß, meinen *Bücherstapel* der letzten Reise, der schon lange in der Warteschleife hängt, doch noch fertig zu schreiben. Danke für deine Vorstellungen!

  2. Bei mir gabs im Urlaub "Die dunkle Seite des Mondes" von Martin Sutter. Vom Thema her durchaus anders, als alles was ich zuvor gelesen habe. Dennoch sehr schön geschrieben und ultra kurzweilig.

    Leider dauerte mein Urlaub nur eine Woche und ich habe auf der heimischen Liege und nicht wie du auf der Strand/Poolliege gelesen. *seufz* Naja – der nächste Urlaub kommt bestimmt.

  3. Hallo,

    mich fasziniert nach wie vor "Das Phantom der Oper", jedoch das Original von Gaston Leroux. Dieses Buch konnte ich nur sehr schwer aus der Hand legen. Beim Lesen ist es jedoch wie beim Kochen und Backen. Individuell gehen da die Meinungen und auch der Geschmack auseinander. Das Phantom kann ich jedoch sehr empfehlen und weil es mir gerade einfällt. Wer Interesse hat an historischen Hintergründen (lese ich auch sehr gerne) "Der kleine Azteke" und die beiden Bücher von Marco Polo über Marco Polos Reise über die Seidenstraße habe ich sogar zweimal gelesen.

    Viel Spaß beim Schmökern

    Judith

    1. Hallo Judith, danke für Deine Büchertipps! "Das Phantom der Oper" von Gaston Leroux habe ich auch verschlungen. Bücher über/mit historischem Hintergrund lese ich ab und zu auch gerne, Marco Polos Bücher habe ich aber noch nicht gelesen, das werde ich mir anschauen. Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  4. Liebe Juliane, das freut mich ja, dass dir das Buch von Herrn Pletzinger auch so gut gefallen hat! Da lege ich doch gleich mal nach: Auf meiner sommerlich-literarischen Highlight-Liste stehen: "Die eiskalte Jahreszeit der Liebe" von A.D. Miller (ein spannender Moskau-Liebesroman mit sehr kriminalistischen Zügen), "Der Russe ist einer, der Birken liebt" von Olga Grasjnowa (etwas düsteres, aber unglaublich schönes Buch über eine junge Kosmopolitin, deren Leben aus den Fugen gerät), "Slow Travel: Die Kunst des Reisens" von Dan Kieran (ein fesselndes Plädoyer für einen gemächlichen Reisestil) & "Essen Sie nichts, war Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte" von Michael Pollan (das lese ich gerade und ich bin schon nach einem Drittel hin und weg).
    Hab noch einen schönen Sommer & viel Spaß beim Lesen,
    Isa

    1. Liebe Isa, dankeschön für die ergänzenden Tipps (immer her damit!)! "Die eiskalte Jahreszeit der Liebe" hatte ich schon auf dem Wunschzettel, ich glaube du hattest den Titel auch schon bei Okka empfohlen? Von "Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte" habe ich schon so viel gehört, Gutes wie nicht so Gutes – das ist jetzt dann auch bald mal fällig, ich muss mir da ein eigenes Urteil bilden. Lesen ist einfach was Schönes 🙂
      Liebe Grüße (und einen tollen Spätsommer!),
      Juliane

  5. Oh, dieses Lesephänomen kenn ich auch! Und irgendwie fällts mir viel schwerer heute, Bücher zu finden, die mir richtig gut gefallen.. Wenn ich im Oktober dann mal Urlaub hab, komm ich vielleicht mehr zum Lesen. Dann komm ich wieder mit Tipps, bis dahin bedien ich mich hier mal.

    Und dann noch eine weitere Frage: Wo in Portugal wart ihr und kannst du das Hotel empfehlen? Sieht nämlich traumhaft aus und nach Trip nach Lissabon im letzten Jahr würde ich soo gern wieder nach Portugal..

    1. Das geht mir auch so, entweder bin ich anspruchsvoller als früher oder ich habe die meisten guten Bücher schon gelesen mittlerweile 😉
      Aber immer wieder gibt es dann doch tolle Bücher, die mich umhauen.

      Zum Portugal-Urlaub, wir waren an der Algarve in einem Robinson Club namens Quinta da Ria. Hier der Link zum Hotel: http://robinson-ep.com/de/qr/index.php Die Anlage ist superschön, die Gäste waren angenehm und die Animateure zurückhaltend. Für eine Woche Erholungsurlaub war es perfekt!

      Liebe Grüße!

  6. Ohne einem Buch auf meinem Nachttisch kann ich nicht leben. Als unsere Familie vor ein paar Jahren mit Rucksack Inselhüpfen in Griechenland machte, hatten wir einen Rucksack nur mit Bücher mit:) Es ist schon länger her, dass ich das Buch von Christoph Ransmayr "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" gelesen habe. Ein Roman der sich auf eine wahre Begebenheit bezieht. Es wird ein Expedition beschrieben, die in einer Katastrophe endet. Ich habe alle Bücher vom japanischen Autor Haruki Murakami gelesen und bin von ihm sehr begeistert. Alle Romane sind nicht wirklich realistisch, eher philosophisch, und sehr, sehr schön geschrieben. Hast du das Buch "Ein Hundertjähriger, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson gelesen? Einfach nur ein verrücktes Buch, aber sehr unterhaltsam!
    Mein einziger Urlaub in Portugal ist schon lange her und war nicht wirklich schön. Lissabon hat mir allerdings sehr gut gefallen!

    1. Das ist mir sehr sympathisch, das meiste Gewicht meines Urlaubsgepäcks kommt eigentlich immer von Büchern! 🙂
      "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" kenne ich noch nicht, das schaue ich mir gleich mal an – vielen Dank für diesen Tipp! Und von Haruki Murakami habe ich bis auf IQ alles gelesen, er ist neben T.C. Boyle und Siri Hustvedt einer meiner absoluten Lieblingsautoren! "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" habe ich letztes Jahr verschlungen und anschließend sofort an meine gesamte Familie zur Lektüre weiterverschenkt, hat mir extrem gut gefallen.
      Wir scheinen einen ähnlichen Büchergeschmack zu haben 🙂 Und in Lissabon war ich leider noch nicht, aber das steht auch ganz oben auf meiner Liste an Wunsch-Reisezielen.

      Liebe Grüße!

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