Das kulinarische Plätzchen-ABC: Von Apfel bis Zimtstern [Kulinarischer Adventskalender]

Ich freue mich sehr, dass ich auch dieses Jahr wieder ein Türchen im Kulinarischen Adventskalender des Kochtopfs befüllen darf. Bei der Flut an Blogger-Adventskalendern ist Zorras kulinarischer Adventskalender, den sie nun schon zum 10. Mal (!) veranstaltet, der einzige, den ich jedes Jahr von Anfang bis Ende verfolge und jeden Morgen neugierig das Türchen öffne. Und: nirgends sonst gibt es so geniale Preise zu gewinnen! Mitmachen beim großen Adventskalender-Gewinnspiel ist ganz einfach: Alle Türchen aufmerksam verfolgen, bei einer, zwei oder bei allen drei Runden Zorras Fragen im Kochtopf richtig beantworten und auf das Losglück hoffen!
 

Jetzt aber zum heutigen dritten Türchen! Weil ich ein großer Fan der Weihnachtsbäckerei bin, habe ich von Katha von „Esskultur“ schamlos die Idee des kulinarischen ABC übernommen und ein Plätzchen-ABC von A wie Apfelschnitz bis Z wie Zimtstern für euch vorbereitet. Viel Spaß damit – los geht´s!
Apfelschnitz
Ein Apfelschnitz in der Plätzchendose sorgt dafür, dass die Plätzchen schön weich bleiben. Regelmäßig kontrollieren, ob der Apfelschnitz noch gut ist, gegebenenfalls austauschen. Darauf achten, dass der Apfel nicht direkt mit dem Gebäck in Kontakt kommt. Dann ist ein Plätzchengenuss wie frisch gebacken über mehrere Wochen hinweg garantiert. Klappt super!
Backpapier
Ist unverzichtbar für die Weihnachtsbäckerei. Damit die Plätzchen nicht auf dem Backblech ankleben. Selbst klebrige Teige lassen sich  zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen. Und natürlich lege ich meine Plätzchendosen mit Backpapier aus und trenne die einzelnen Schichten mit Backpapier. Größtes Drama: Wenn am Adventssonntag die Backpapier-Rolle alle ist!
Christstollen
Den besten Christstollen hat -natürlich – meine Omi gemacht. Mit wunderbar weichem, mürben Teig, mit Rosinen, Zitronat, Orangeat, viel Puderzucker und: ohne Marzipan. Ich übe noch!
Dominosteine
Ich bin ja wirklich ein großer Plätzchen-Fan, aber Dominosteine, nein, die mag ich nicht und die kommen mir nicht ins Haus.Brrrrr!
Eier
Ich bin überzeugt davon, dass die Qualität der Zutaten gerade beim Plätzchen backen entscheidend zum Geschmack beiträgt. Und mit Bioeiern schmecken die Plätzchen einfach am besten. Punkt.
Früchtebrot
Früchtebrot schmeckt, richtig gemacht, umwerfend gut. Meine bisherigen Selbstback-Versuche waren leider noch nicht besonders erfolgreich. Das süße, dunkle Brot aus einem saftigen-schweren Teig mit vielen Nüssen und getrockneten Früchten esse ich am liebsten pur ganz ohne Belag und bin nach einer Scheibe für die nächsten Stunden satt. Traditionell wird es um den 30. November herum gebacken und dann erst an Heiligabend angeschnitten. Natürlich nur, wenn man es schafft, so lange zu warten…
Gutsle
Im Schwabenländle heißen Plätzchen auch Gutsle oder Bredle. Wobei Gutsle auch ein Bonbon sein kann, Brötle (oder „Bredle“) aber immer Weihnachtsplätzchen sind. Ich sage trotzdem Plätzchen, das hört sich doch auch viel schöner an, oder?
Hirschhornsalz
Nur in der Weihnachtsbäckerei verwende ich Hirschhornsalz, sonst kommt es bei mir nicht zum Einsatz. Ich verwende es vor allem für Lebkuchen. Der Geruch nach Ammoniak ist ziemlich streng, aber für Flachgebäck wie Lebkuchen ist Hirschhornsalz perfekt geeignet, da es für eine lange Haltbarkeit sorgt. Es heißt übrigens so, weil es tatsächlich aus geraspeltem Hirschgeweih, aber auch aus Knochen, Horn, Leder, Klauen etc. gewonnen wird!
Ingwer
Ingwer mag ich vor allem in der asiatischen Küche sehr gern, aber mit kandiertem Ingwer kann man mich dann doch eher jagen. Siehe auch Dominosteine.
Johannisbeergelee
Gibt es irgendjemanden, der tatsächlich Johannisbeergelee pur auf seinem Marmeladenbrötchen isst? Für mich ist das nichts. Aber für die Weihnachtsbäckerei finde ich Johannisbeergelee perfekt. Bei mir wandert es in Linzer Torte und manchmal auch zwischen die Spitzbuben-Schichten. Und ein Esslöffel Johannisbeergelee macht das Rotkraut so richtig rund!
Kardamom
Der Duft von Kardamom sorgt ebenso wie Zimt, Nelkenpulver und Anis bei mir für sofortige Weihnachtsstimmung. Herrlich!
Lebkuchen
Ich habe mich ja schon mehrfach geoutet: Ich liebe Lebkuchen und gehöre zu denen, die tatsächlich schon im September die ersten Lebkuchen kaufen – und mit Genuss verzehren. Und natürlich backe ich Lebkuchen auch selbst, zum Beispiel die  Lebkuchen-BrowniesRussische Lebkuchen oder Honigkuchen.
Mandeln
„Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern essen fromme Kinder gern“, so spricht Knecht Ruprecht in der Ballade von Theodor Storm. Ich bin nicht fromm, aber Mandeln gehören für mich zwingend zur Weihnachtsbäckerei dazu, denn Plätzchen mit wenig Mehl und viel gemahlenen Mandeln im Teig schmecken erfahrungsgemäß besonders zart und gut!
Nudelholz
Das Nudelholz (oder Wellholz) kommt bei der Weihnachtsbäckerei viel zum Einsatz. Damit beim Auswellen kein Teig am Nudelholz kleben bleibt, gibt es verschiedene Tricks: Entweder den Teig und das Nudelholz kräftig bemehlen, das erhöht dann aber den Mehlanteil im Plätzchenteig. Oder den Teig zwischen zwei Lagen Backpapier oder Frischhaltefolie auswellen. Das klappt immer sehr gut, egal wie krümelig der Teig ist!
Oblaten
Oblaten schmecken pur nach nichts. Kein Wunder, sie bestehen ja auch nur aus Wasser, Stärke und Mehl. Die Masse wird zwischen heißen Eisen wie eine Waffel gebacken und dann in Form geschnitten oder gestanzt. Da keine Triebmittel enthalten sind, bleiben Oblaten beim Backen ganz flach und sind damit die perfekte Unterlage für flüssige Teige – wie z.B. Makronen oder eben Lebkuchen.
Pottasche
Pottasche ist nichts anderes als Kaliumcarbonat und wird außer zum Backen auch als Zusatz für die Herstellung von Glas, Farben, fotografischer Entwicklung (aus den Zeiten vor der Digitalfotografie), Düngemitteln und vielem mehr verwendet.  Bei mir kommt es nur für Lebkuchen zum Einsatz. Als umweltfreundliches Streumittel bei Eisglätte könnte ich es aber auch verwenden!
 
Quarkstollen-Konfekt
Leider bin ich mit meiner Liebe zu Christstollen ziemlich allein in unserem Haushalt. Mein Mann mag einfach keinen Stollen! Damit ich nicht alleine 4 Wochen an einem Stollen knabbern muss, ist das Quarkstollen-Konfekt die perfekte portionierte Lösung. Dringende Nachbackempfehlung!
Rum
Ich trinke eigentlich sehr wenig Alkohol, aber seitdem ich so viel und gerne koche (und backe!), ist meine Alkoholsammlung doch beachtlich angewachsen. Neben Noilly Prat, Gin und Calvados gehört Rum auch dazu, denn er wandert nicht nur in großen Mengen in den selbst angesetzten Rumtopf, sondern tränkt auch gerne mal Rosinen und viele Plätzchen-Teige!
Spitzbuben
Spitzbuben (im Schwäbischen auch „Hildabrötle“ genannt) zählen, dicht nach Lebkuchen aller Art, zu meinen Lieblingsplätzchen. Vor allem deshalb, weil sie mit Marmelade gefüllt sind. Am liebsten mit Himbeermarmelade! Mhmmm….
Teig
Viele Plätzchenteige sind etwas divenhaft. Manche müssen wochenlang reifen (wie der Teig für die Honigkuchen-Rauten), die meisten benötigen nach dem Kneten und vor der Weiterverarbeitung noch Ruhezeit im Kühlschrank, viele verkrümeln sich beim Auswellen mit dem Nudelholz und wenn der Teig zu lange geknetet wird oder die Butter zu weich war, werden die Plätzchen zäh. Darum den Teig immer zügig zusammenrühren, nur kurz kneten, auf jeden Fall die Kühl- und Ruhezeiten einhalten und die Plätzchen lieber zu kurz als zu lange backen, dann klappt´s auch mit zarten, mürben Plätzchen.
Umluft
Ich stelle bei meinem Backofen zum Backen immer Ober-/Unterhitze ein, obwohl er auch eine Umluft-Funktion hat. Eigentlich spart Umluft etwas Energie, da bei gleicher Gar-Dauer eine um 20 Grad Celsius niedrigere Temperatur eingestellt werden kann. Ein gesonderter Heizstab übernimmt die Erwärmung und ein Thermostat schaltet je nach Temperatur die Heizung an und aus. Ein Ventilator verteilt die Luft im Ofen gleichmäßig. Allerdings kommt es auch wieder zu etwas Energieverlust, weil durch die Strömung auch der Wärmeübergang zu den Herdwänden begünstigt wird. Und ich habe das Gefühl, dass Kuchen, Plätzchen etc. durch Backen mit Umluft etwas austrocknen. Habt ihr das auch schon festgestellt?
Vanillezucker
Vanillezucker darf bei der Weihnachtsbäckerei nicht fehlen. Ich kaufe schon lange keinen Vanillezucker in kleinen Beutelchen zu horrenden Preisen mehr, sondern mache ihn ganz einfach selbst! Ausgekratzte Vanilleschoten werfe ich nicht weg, sondern sammle sie in einem gut gefüllten Zuckerglas. Die Vanilleschoten aromatisieren den Zucker ganz wunderbar. Wenn in einem Rezept „1 Packung Vanillezucker“ als Zutat angegeben ist, nehme ich stattdessen einfach einen Esslöffel meines selbst gemachten Vanillezuckers. Der schmeckt super vanillig und kostet fast nichts! Da freut sich die sparsame schwäbische Hausfrau in mir.
Waage
Die Küchenwaage ist eines der wichtigsten Utensilien beim Plätzchenbacken für mich! Ob digital oder analog ist eigentlich egal. Für kleine Mengen habe ich auch noch eine Löffelwaage, mit der ich zum Beispiel das Hirschhornsalz grammgenau abwiegen kann. Andere Waagen habe ich nicht im Haushalt. Wenn ich zuviele Plätzchen gegessen habe, merke ich das auch so 😉
X-Mas-Cookies
Wer sagt bitte so was? Für mich sind und bleiben das Plätzchen. Keine Kekse, keine Cookies – einfach Plätzchen! Und für Schwaben: Gutsle.
Yippie Yippie Yeah
Krawall und Remmidemmi… neinnein, so gerne ich Deichkind auch mag, bei der Weihnachtsbäckerei höre ich am liebsten Michael Bublés „Christmas“-Album. Und da darf es gerne auch richtig schnulzig sein: All I want for Christmas is you!
Zimtsterne
Zimtsterne sind neben Spitzbuben DIE traditionellen schwäbischen Weihnachtsplätzchen. Der klebrige, feuchte Teig aus Eischnee, Zucker, Mandeln, Zimt und wenig Mehl hat vermutlich schon tausende Weihnachtsbäcker in den Wahnsinn getrieben. Ich habe mich bisher immer ums selbst backen gedrückt und Zimtsterne bei meiner Mutter stibitzt. Schön weich schmecken sie mir am besten, womit wir wieder beim bewährten Apfelschnitz in der Plätzchendose wären! Und vielleicht wage ich mich dieses Jahr auch endlich mal selbst ran…
Print Friendly, PDF & Email

28 thoughts on “Das kulinarische Plätzchen-ABC: Von Apfel bis Zimtstern [Kulinarischer Adventskalender]

  1. Was bei dir das Johannisbeergelee ist, ist bei mir das Hagebuttengelee. Das kaufe ich mir nur zu Advents/Weihnachten und wird meist auch nur für zu füllende Plätzchen verwendet. Pur esse ich es dann nur im Notfall, wenn ich den Rest nicht weg bekomme.
    Das Stollenkonfekt notier ich mir mal. Ich würde mir zwar gerne mal einen großen Stollen backen, aber das ist mir als Einzelperson doch ein bisschen zu viel. :/

    1. Hihi, sehr schön, dann bin ich nicht alleine mit dem Thema "bestimmte Marmeladen oder Gelees gehen nur für die Bäckerei" 😉 Und ja, probier unbedingt mal das Quarkstollenkonfekt, das ist genau das richtige für die Soloportion Christstollen!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  2. Ich liebe Johannisbeergelee (aber nur selbstgemachtes) auf Butterbrot! Eine echte Kindheitserinnerung, mjam.

    Das mit Heißluft und ausgetrockneten Plätzchen ist mir noch nicht aufgefallen. Ich backe einzelne Bleche bei Ober-/Unterhitze, da diese gleichmäßiger bäckt. Für viele Bleche backe ich bei Heißluft.
    Das Phänomen des Austrocknens bei Heißluft könnte auftreten, da dabei heiße Luft durch den Backraum geblasen wird und immer wieder über das Backgut streicht, es also schneller austrocknet. Bei Ober-/Unterhitze habe ich ja nur Strahlungswärme und keine Konvektion.
    Liebe Grüße

    1. Heißluft ist aber noch mal was anderes als Umluft, oder? Aber so richtig kenne ich mich damit auch nicht aus. Für mehrere Bleche gleichzeitig ist auf jeden Fall Umluft besser. Aber das mache ich eigentlich nie, ich habe sowieso nur ein Backblech 😉
      Liebe Grüße!

    1. Dankeschön! Und ja, ich dachte es mir vom Namen her ja schon, wo das Hirschhornsalz herkommen könnte, es dann aber genau zu wissen, ist eine andere Sache. Aber andererseits esse ich ja auch mit Genuss Gummibärchen, die Gelatine enthalten 😉

      Liebe Grüße!

  3. Hallo Juliane, in Zimtsterne kommt überhaupt kein Mehl rein. Wenn der Teig zu weich zum Ausrollen ist, dann einfach noch geriebene Nüsse zugeben. Ich rolle den Teig immer zwischen zwei Lagen Backpapier aus. Zum Ausstechen etwas Kristallzucker bereitstellen und die Ausstechform immer wieder in Zucker tauchen, dann klebt nix.
    Seitdem ich so verfahre, bekommt der beste aller Ehemänner jedes Jahr seine geliebten Zimtsterne ohne dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehe…

  4. So ein tolles 1×1 der Weihnachtsbäckerei ! Wir hören beim Backen wohl genau die selbe Musik! Meinem Holden kommts schon zu den Ohren heraus aber mir kanns um die Weihnachtszeit herum einfach nicht schmalzig genug sein! Wenn dir dann doch mal nach einer Abwechslung ist kann ich dir auch das Weihnachts-Album von Sufjan Stevens empfehlen! Absolut zauberhaft! Liebe Grüße, Kiki

    1. Danke Dir! Ja, bei der Weihnachtsbäckerei (und auch generell in der Adventszeit ;-)) darf es bei mir gerne auch mal schnulzig sein, ich mag das!
      Sufjan Stevens höre ich mir gleich mal an, danke für den Tipp!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  5. Dominosteine mag ich auch nicht, Stollen von der Omi ist unerreicht- Springerle vermisse ich ein bißchen im Alphabet. Wobei Spitzbuben- mit Hägenmark gefüllt… die dürfen auch nicht fehlen. Ach und Früchtebrot hab ich kürzlich eins gebacken, schau doch mal vorbei (nach vielerlei Versuchen endlich eins was gut geht und gut schmeckt)

    1. Stimmt, Springerle! Aber die gab es bei uns zuhause früher nie, deswegen gehören die nicht zwingend zur Weihnachtsbäckerei dazu…
      Dein Früchtebrot-Rezept werde ich mir umgehend anschauen 🙂
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  6. Juli, du bist für mich ja eigentlich die Plätzchen-Königin, von der ich immer wieder gerne Rezepte abschaue! Umso mehr überrascht es mich, dass du bisher um Zimtsterne und Stollen einen Bogen machst. Beides habe ich dieses Jahr schon gebacken. Die Zimtsterne gelingen problemlos mit Auswellen zwischen Frischhaltefolie und Eintauchen des Förmchens in Wasser.
    Mein Stollen schmeckt mir inzwischen besser als der meiner Oma. Letztes Jahr habe ich mir zwei Stollenformen gegönnt, die das Auseinanderlaufen des Teigs verhindern. Nur mein Mann ist lieber den billigen gekauften Stollen mit Marzipan… brrr…

  7. Ein wunderbarer Plätzchen-Guide! Und ja ich ess Johannisbeergelee einfach so auf dem Brot und mag auch kandierter Ingwer. 😉

    Danke Juliane für dieses schöne Türchen. Ich wünsche dir und deinen lieben ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins 2015 in dem wir uns hoffentlich wieder mal treffen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert