Weinrallye etwas anders: Müller-Thurgau Blindverkostung

Manchmal greift alles ineinander: Natalie von Cucina Casalinga hat die Wein-Rallye nach längerer Pause mit dem Thema „Müller-Thurgau“ wieder eröffnet. Und fast zeitgleich mit der Ankündigung der Weinrallye hatte ich eine E-Mail von Alexander Ostermeyr von wein-depot.de im Posteingang, in der er sehr nett anfragte, ob ich Lust hätte, sein Angebot unverbindlich zu testen. Also habe ich um eine Auswahl an Müller-Thurgau gebeten – und auch prompt bekommen. Im Probierpaket von wein-depot.de waren folgende Weine enthalten:
Pauser First Class Müller-Thurgau
trocken, 2010
1l zum Preis von 5,42€
Alte Grafschaft Wertheimer Müller-Thurgau QbA
trocken, 2009
1l zum Preis von 7,40€
Juliusspital Müller-Thurgau QbA
trocken, 2010
0,75l zum Preis von 8,50€
Fürstlich Castell Rivaner QbA
trocken, 2010
0,75l zum Preis von 6,56€
Pauser Classic Rivaner
halbtrocken, 2010
0,75l zum Preis von 5,97€
Da Müller-Thurgau ein eher schlechtes Image hat und als billiger „Schoppenwein“ gilt, wollte ich unvoreingenommen an die Weinprobe herangehen. Daher habe ich einige Freunde zu einer Weinprobe mit Blindverkostung eingeladen. Sie wussten nur, dass es sich um deutsche Weißweine handelt – sonst nichts. Für die Weinprobe habe ich einen Verkostungsbogen vorbereitet, mit dessen Hilfe wir uns den Weinen genähert haben und versucht haben, herauszufinden, ob die Weine so riechen, schmecken und aussehen, wie man das von einem Müller-Thurgau erwartet – oder eben nicht! Und da keiner von uns ein großer Weinkenner ist, war unser wichtigstes Bewertungskriterium: schmeckt mir der Wein oder schmeckt er mir nicht?

So hatten wir gestern viel Spaß bei unserer Blindverkostung und kamen am Ende zu einem recht eindeutigen Ergebnis: Mit Abstand am besten geschmeckt hat allen der First Class Müller-Thurgau vom Weingut Pauser aus Flonheim in Rheinhessen, mit 5,42 Euro für die 1 Liter-Flasche der günstigste Wein im Probierpaket. Ziemlich übereinstimmend rochen und schmeckten wir hier Ananas und Pfirsich, außerdem gefiel die strohgelbe Farbe.

Mit schon deutlichem Abstand auf dem zweiten Platz landete der Classic Rivaner halbtrocken, ebenfalls vom Weingut Pauser.

Die drei anderen Weine konnten uns nicht so überzeugen, es fielen Bezeichnungen wie „Schorlewein“, „nichtssagend“, „flach“ und „langweilig“ oder „na ja, im Sommer eiskalt auf der Terrasse noch ok“.

Erstaunlich dabei war, dass keiner der Blindverkoster vermutet hätte, dass es sich bei allen Weinen um Müller-Thurgau handelt. Die Bandbreite der herausgeschmeckten Aromen war doch sehr groß und unterschied sich bei fast allen Weinen. Spannend!

Mir hat es die Weinprobe sehr viel Spaß gemacht und ich bedanke mich bei Alexander Ostermeyr recht herzlich für die zur Verfügung gestellten Weine!

Und in den nächsten Tagen zeige ich euch noch, was es zur Weinprobe zu essen gab, denn natürlich haben wir nicht auf nüchternen Magen verkostet…

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3 thoughts on “Weinrallye etwas anders: Müller-Thurgau Blindverkostung

  1. Ja, so Weinverkostungen können sehr interessante Ergebnisse liefern – vor allem, wenn man nicht durch "Vorurteile" belastet ist und einfach nur herausfinden will, was einem wirklich schmeckt, egal woher der Wein kommt oder aus welcher Traube er gewonnen wurde. Und dann noch mit ein paar Freunden daraus einen unterhaltsamen Abend machen – super Idee, werde ich (nach der Fastenzeit 🙂 ) dann gleich mal umsetzen!
    Liebe Grüße
    Birgit

  2. @Birgit: Du sagst es! Ich habe dabei für mich festgestellt, dass Müller-Thurgau sehr wohl schmecken kann, dass aber einige Weine schon auch das eher schlechte Image bestätigt haben. Aber so eine Blindverkostung ist auf jeden Fall eine prima Sache!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  3. Hach ja, schön. Ich hab letztens bei einer Blindverkostung für deutsche Rieslinge mitgemacht, das war auch sehr lustig und interessant. (Kann man hier nachlesen: http://blog.anneschuessler.com/?p=298)

    Was auch noch nett war, die Bewertung mit Punkten und die ganz kreative Wordcloud, die dabei rausgekommen ist. Und dass es deutschlandweit war und bei anderen Runden ganz andere Ergebnisse rausgekommen sind.

    Kann ich nur empfehlen. Vielleicht demnächst einfach privat, mal vier bis sechs Fläschchen kaufen, Freunde einladen und ein bisschen was zu Essen. Gute Idee, eigentlich…

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