Lektüre für den Sommerurlaub

Genussmousse hat nach Empfehlungen für Sommerbücher gefragt. Da bin ich doch gerne behilflich 😉

Ich habe mich erst mal auf 3 Bücher beschränkt. Dafür kann ich diese bedingungslos empfehlen: nicht zu schwere Kost, aber auch nicht seicht, gut zu lesen und teilweise zum Nachdenken anregend… Erst nachdem ich angefangen habe, über die drei Bücher zu schreiben, fiel mir auf, dass alle drei Bücher „Familienromane“ sind. Also ein ähnliches Thema bei allen Büchern – aber doch sehr unterschiedlich vom Inhalt!

Als erstes kann ich euch „Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch“ von Marina Lewycka nahelegen. Darin geht es um Nadia und ihre Familie, insbesondere um ihren Vater. Ursprünglich aus der Ukraine stammend, lebt die Familie schon länger in England. Nadias Vater ist 84 und seit 2 Jahre verwitwet. Dann lernt er Valentina kennen: 36, blond, aus der Ukraine. Er verfällt ihr und möchte sie sehr zu Nadias Missfallen sofort heiraten. Nadia ahnt natürlich gleich, dass Valentina ihn dafür benutzen möchte, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in England zu bekommen und möchte ihren Vater vor dem „blonden Gift“ schützen. Immerhin reden sie bei dieser Gelegenheit nach einer langen Zeit der Funkstille mal wieder miteinander. Und warum heißt das Buch „Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch“? Weil Nadias Vater gleichzeitig auch noch an einer ebensolchen Geschichte schreibt. Das osteuropäische Immigrantenleben wird hier auf eine sehr anrührende, witzige, ironische und dabei liebevolle Art und Weise geschildert. Hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen!

Paddy Clarke HaHaHa“ von Roddy Doyle habe ich schon vor 10 Jahren gelesen, es ist eines meiner Lieblingsbücher. Es spielt 1968 in Irland. Protagonist ist der 10jährige Paddy, der gerne mit seinen Freunden rumstromert, Fußball und Streiche spielt – ein ganz normaler Junge also. Nach und nach bemerkt er aber, dass seine heile Familienwelt langsam zerbröckelt, weil sein Vater zu viel trinkt und seine Eltern deswegen häufig streiten. Auch mit seinem besten Freund gibt es einige Zwistigkeiten. All das wird eher unsentimental und in seinen einzelnen Episoden lustig und unterhaltsam beschrieben – als sich am Ende die Handlung komplett zusammenfügt, wird es dann doch recht traurig, denn es bedeutet das Ende von Paddys unbeschwerter Kindheit. Trotzdem ein Buch, das man auch schön im Sommerurlaub lesen kann!

Dann kann ich euch noch „A spot of bother“ von Mark Haddon empfehlen (auf deutsch: „Der wunde Punkt“). Die amerikanische Familie Hall ist eigentlich ganz normal: Vater, Mutter, Tochter, Sohn. Die Tochter möchte allerdings in zweiter Ehe einen Mann heiraten, der ihren Eltern nicht passt, und der Sohn ist schwul, aber davon wissen die Eltern noch nichts. Die Mutter hat einen Liebhaber, aber davon wissen weder Mann noch Kinder etwas. Der Vater entdeckt in einer Umkleidekabine einen braunen Fleck an seiner Hüfte und ist überzeugt davon, Krebs zu haben. Aber davon weiß auch keiner etwas. Dann entdeckt er zufällig, dass seine Frau einen Liebhaber hat, und das bringt ihn vollends aus der Fassung – mit Auswirkungen auf seine gesamte Familie… Ein komisches und anrührendes Buch, das ich verschlungen habe!

Und welche Bücher könnt ihr für den Sommerurlaub empfehlen? Immer her mit euren Tipps!

4 thoughts on “Lektüre für den Sommerurlaub

  1. Huhu,

    das erste Buch habe ich letztes Jahr im Urlaub gelesen und hab mich echt schlapp gelacht, es ist sehr sehr amüsant und sehr kurzweilig.

    Lgr Ute.

  2. Tagchen,
    ich lese gerade Teerose und bin begeistert. Ich bin noch nicht durch, aber finde es wirklich gut.
    Davor habe ich die 3 Romane von S.Beckett gelesen und fand auch die toll. Allerdings nichts für jemanden der was romantisches sucht.
    Jetzt liegen noch auf meinem Nachttisch:
    -Illuminati
    -3 Romane mit Inspektor Maigret, bin ich gebraucht drüber gestolpert und war irgendwie fasziniert.Bin gespannt!

    Lg,Bianca

  3. @Ute: freut mich, dass es Dir auch gefallen hat 🙂 Gibt es eigentlich noch andere Bücher von der Autorin?

    @Bianca: "Die Teerose" habe ich auf Empfehlung von Bine von "Was Eigenes" auch schon gelesen, hat mir auch sehr gut gefallen! Am Anfang habe ich bisschen gebraucht, bis ich reingefunden habe, aber dann war ich gefangen 🙂

    Von Beckett habe ich auch "Kalte Asche" und "Chemie des Todes" gelesen. Chemie des Todes fand ich gut, Kalte Asche nicht so… was war denn das dritte Buch von ihm?

    Illuminati hat mir auch ganz gut gefallen, aber nicht so gut wie "Da Vinci Code".

  4. Hallo Juliane!
    Das dritte heißt Leichenbläasse.Gebundene Ausgabe, ist noch recht neu. Habe ich alle drei von meiner Chefin geliehen bekommen. Bin mit geliehenen Büchern immer komisch, habe Angst die zu verknicken oder ähnliches, weil ich Bücher überall mit hinschlöre.Ich widerrum habe kein Problem Bücher zu verleihen, tja jeder hat so seine Ticks 🙂
    Bin auf Illuminati gespannt.

    Habe Schuhe und Tasche dann doch nochmal geändert. Die schwarzen Schuhe waren der Knaller, aber ich könnte niemals drauf laufen, also habe ich sehr viel realistischere für mich ausgesucht, wäre mir sonst so geschwindelt vorgekommen. Die Tasche hätte ich so aber sofort genommen.

    Einen schönen Abend wünscht Dir,Bianca

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