Nachgemacht: Radieschenblätter-Pesto

Radieschenblätter-Pesto ist gerade sehr beliebt unter den Foodbloggern! Den Anfang machte Delicious Days schon vor zwei Jahren, Ulrike von Küchenlatein und Zorra vom Kochtopf haben es letztes Jahr nachgekocht und dieses Jahr habe ich das Radieschenpesto in diversen Ausprägungen schon bei Foto e fornelli, Arthurs Tochter kocht, einfach guad und bei Hefe&mehr gesehen. Mir fiel das Pesto aus Radieschenblättern siedendheiß wieder ein, als ich gestern abend in Schwiegeromis Garten mal wieder Johannisbeeren geerntet habe und mein Schwiegervater mich fragte, ob ich noch Salat und Radieschen mitnehmen möchte. Klar wollte ich das. Und als er mir netterweise die frisch gezupften Radieschen gleich reinigen und küchenfertig machen wollte, rief ich durch den ganzen Garten: „NEIIIIIIIIIIIN! Lass die Blätter dran! Aus denen mache ich Radieschenblätter-Pesto!“ Verwirrte Blicke, aber das Grün blieb dran, zum Glück!
Ich habe mich bei der Zubereitung an Nickys Rezept orientiert. Insbesondere kam mir entgegen, dass sie die Verwendung von Rapsöl anstelle von Olivenöl empfiehlt, weil Olivenöl das Pesto leicht bitter machen kann. Ich hatte nämlich ausnahmsweise kein Olivenöl mehr zuhause, aber Rapsöl stand noch im Schrank – perfekt! Statt Haselnüssen habe ich außerdem Pinienkerne verwendet und die Knoblauchzehe habe ich ersatzlos gestrichen – würde ich aber beim nächsten Mal dazugeben, ich glaube das rundet den Geschmack noch etwas ab. Meine Mengenangaben sind diesmal eher ungenau, weil ich nach Augenmaß vorgegangen bin.
Radieschenblätter-Pesto

Rezept: Radieschenblätter-Pesto

(ergibt ca. 150ml)
Zutaten:
Blätter von ca. 8-9 Radieschen
1 EL Pinienkerne
2 EL frisch geriebener Parmesan
3-4 EL Rapsöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Pinienkerne in einer kleinen beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Radieschenblätter waschen, trocken schütteln und die Blätter von den Stielen trennen. Grob hacken. Mit den gerösteten Pinienkernen, dem Parmesan und dem Öl mit dem Stabmixer zu einer homogenen Paste pürieren. Gegebenenfalls noch etwas Öl oder Parmesan hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. In ein sauberes Glas füllen und so viel Öl hinzugeben, dass das Pesto vollständig bedeckt ist. Bis zum Verbrauch kühl (am besten im Kühlschrank) aufbewahren.
Natürlich musste ich das Radieschenblätter-Pesto auch gleich probieren. Ich habe es mit einigen kleingeschnittenen frischen Radieschen zu Spaghetti als schnelles Abendessen gegessen. Das Pesto schmeckt etwas nussig, leicht scharf und nach Radieschen. Schön frisch und eine nette Abwechslung zu klassischem Basilikum-Pesto!
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23 thoughts on “Nachgemacht: Radieschenblätter-Pesto

  1. Toll! Hört sich super an. Ich schmeiße die Blätter sonst meistens weg, man kann auch eine leckere Suppe draus machen, aber Pesto werde ich auf jeden Fall das nächste Mal testen!!

    Danke für die Idee!!

    Süße Grüße
    die Küchenfee

  2. Ich kannte das bisher auch noch nicht, klingt aber sehr lecker. Vor allem, weil ich die Blätter eigentlich auch meist einfach wegschmeiße…

    Liebe Grüße,
    Ina

  3. Ist ja witzig, ich wusste gar nicht, dass das Radieschenpesto schon so einen run durch die Blogs gemacht hat. Da denkt man mal, man hätte eine gute Idee… *grummel ;))
    Wenn ich mir die Rezepte anschaue, sind sie aber doch alle ziemlich anders als meins und insofern bin ich wieder versöhnt. 🙂

    Bei der Sache mit dem Öl widerspreche ich Nicky in sofern, dass es einfach darauf ankommt ein gutes Olivenöl zu nehmen! Ich habe das "Marques De Grinon" verwendet, was zugegebenermaßen ein kleines Vermögen kostet aber dafür sind ja die Blätter fast umsonst. 🙂

    Übrigens ist Deine Seite sehr schön geworden!!!

  4. Wasn Zufall! Ich habe heute ein Bund Radieschen gekauft! Jippieh!
    Das Pesto hatte ich im Buch "Geschenkideen aus der Küche" schon markiert, ich glaub, das probier ich gleich mal aus, solange die Blätter noch frisch sind!
    Schönes Wochenende!

  5. @Küchenfee: Die Blätter von gekauften Radieschen aus dem Supermarkt schmeiße ich auch immer weg, da sie meist schon recht welk sind beim Kauf. Aber die ganz frisch gezupften Radieschen mit ihren knackigen Blättern sind dafür echt zu schade! Ich glaub für Radieschensuppe habe ich vor kurzem ein Rezept von Lea Linster gesehen… danke für die Anregung!

    @lingonsmak: Vielleicht auf nem Biobauernhof oder auf dem Bauernmarkt? Viel Erfolg!

    @Ina: wie gesagt, die Blätter der Supermarkt-Radieschen schmeiße ich auch immer weg, aber wenn sie noch ganz frisch und knackig sind – schnell Pesto draus machen 🙂

    @Christel: mach das! Gutes Gelingen und guten Appetit. Ich warte auch schon auf die nächsten reifen Radieschen….

    @AT: Hihi, ja, so ist das, alles schon x-fach durchgekaut 😉
    Ich habe das mit dem Olivenöl nicht persönlich überprüft, mir war das Rapsöl vor allem auch deshalb recht, weil ich kein Olivenöl mehr zuhause hatte. War dein Öl ein "extra vergine"? Denn nur bei dem werden wohl beim Mixen in der Küchenmaschine die Polyphenole zerquetscht und sorgen für bitteren Geschmack, das aber bei Pesto im Normalfall durch Nüsse und Käse wieder aufgehoben wird. Du hast dann wahrscheinlich genügend Käse und Nüsse verwendet… mit Rapsöl war es auf jeden Fall lecker, aber ich probiere es auch noch mal mit Olivenöl. Und danke für Dein Kompliment zu meinem Blog, hab mich sehr gefreut :-))

    @Zorra: oh, Du hast das Pesto ja auch schon gemacht! Habe dich im Text ergänzt und zu Deinem Beitrag verlinkt. Das nächste Pesto mache ich dann mit Haselnüssen, bin gespannt!

    @Bianca: die schlappen Blätter der Supermarkt-Radieschen landen bei mir auch immer in der Bio-Tonne, aber bei den selbstgeernteten waren die Blätter so frisch und knackig, die musste ich einfach verwenden. Dir auch ein schönes Wochenende!

    @Katharina: Yeah, nichts wie ran! 🙂 Dir auch ein schönes Wochenende!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  6. Das ist ja echt witzig! Ich hatte im Mai im Gratismagazin vom Drogeriemarkt das Rezept für ein Radieschenrisotto mit Radieschepesto gelesen – und genau mit diesem Pestorezept. Auch mit Rapsöl. Die Herausgeber der Zeitschrift lesen offensichtlich auch Kochblogs! 😀

  7. Hallo Juliane,

    es freut mich jedesmal riesig, wenn ich eins meiner Rezepte bei Dir entdecke 🙂 Und mit dem Pesto hast Du Dir eins meiner liebsten ausgesucht. Allerdings solltest Du es wirklich unbedingt (wie auch Zorra schreibt) mit den Haselnüssen versuchen – dann spielt es meiner Meinung nach in einer ganz anderen Liga.

    Zum Thema Olivenöl (@Arthurs Tochter): Die Bitterkeit, die bei der Verarbeitung von Extra Vergine-Ölen im Mixer auftreten kann, hat nichts mit deren Preisklasse zu tun. Ich hab's über die Jahre mit verschiedensten Ölen ausprobiert und es hat das Pesto nicht interessiert, ob der Liter 10 oder 30 Euro kostet. Für mich heißt die Schlussfolgerung einfach, wenn Olivenöl rein soll (Mayo, Pesto, Aioli), dann nur von Hand einarbeiten.

  8. Hallo Nicky,
    schön, von Dir zu lesen! 🙂
    Ich habe ja von der Bitterness des Olivenöls gar nichts geschrieben. Ich bin nur der Meinung, dass es sehr wohl Olivenöle gibt, mit denen man dieses Pesto zubereiten kann. Dass ich das Marques De Grinon gerne in diesen Fällen verwende liegt eben genau daran, dass es nicht bitter, sondern sehr grasig-grün-mild schmeckt. Der Preis ist in diesem Fall nur die unangenehme Begleiterscheinung. Wenn ich ein solches Öl zur Hand habe, ziehe ich es für ein Pestojedem Rapsöl vor. Aber das ist wie so vieles reine Geschmacksache. Ich fand nur die Beschreibung, dass Olivenöl das Pesto bitter machen kann, zu absolut.

  9. Das Problem, frische Radieschenblätter zu bekommen kenne ich. Die meisten sind schon zu lommelig. Ich fand das Pesto übrigens noch besser, als es 3 Tage im Kühlschrank gestanden hat 🙂 …und vor allem finde ich, es hat eine bombastische Farbe. Da stinkt jedes Basilikum-Pesto dagegen ab 😉

  10. @Turbohausfrau: Radieschenrisotto mit Radieschenpesto hört sich auch nach einer sehr guten Idee an! Und scheint mir auch so, als ob die Redakteure möglicherweise Foodblogs lesen 🙂

    @Nicky: Danke für Deinen Kommentar! Versprochen, das nächste Radieschenpesto wird mit Haselnüssen zubereitet! Ich hatte nur leider beim letzten Mal keine da, und die Pinienkerne lagen griffbereit… Die Diskussion um Olivenöl und seine Bitterkeit, wenn er mit einer Küchenmaschine oder einem Mixer geschlagen wird, finde ich total interessant!

    @AT: Hast Du denn das Olivenöl von Hand drunter geschlagen oder hast Du die Blätter mit einem Stabmixer püriert? Wenn Du die Blätter von Hand kleinschneidest und dann das Olivenöl unterrührst, wird es ja nach dieser These nicht bitter. Aber klar – was als bitter empfunden wird, ist Geschmackssache!

    @Sabrina: Lommelig, das trifft es genau 🙂 Ich habe noch einen Rest Radieschenpesto im Kühlschrank, freu mich schon auf die weitere Verwendung und werde testen, ob auch meins mit der Zeit noch geschmacksintensiver geworden ist!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  11. hallo, liebe margit, wo man sich so überall trifft!
    ich möchte hier gerne beisteuern, daß man zum radieschenblätterpesto auch wunderbar kürbiskerne und kürbiskern-öl verwenden kann. wenn die blätter schon sehr groß und hart sind, kann man sie auch in streifen schneiden, ganz kurz (sekunde) blanchieren, abschrecken und dann pürieren.
    zur bitterkeit: die kann auch von den radieschenblättern herrühren!

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