Schon wieder ein neues Kochbuch! Vom Thorbecke-Verlag habe ich „Grüner kochen! – Weniger Fleisch – mehr Genusss“
von Juliana Neumann und Alexandra Medwedeff als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Die beiden Autorinnen bloggen auch, und zwar auf „
Chili und Schokolade“ (Alexandra Medwedeff) und
„Food and Travel“ (Juliana Neumann).
„Grüner kochen!“ ist bereits ihr zweites Kochbuch. Die insgesamt 100 Rezepte haben sie alle selbst kreiert und auch die Fotos für das Kochbuch selbst geschossen.
Ihr Ansatz, mehr Gemüse und weniger Fleisch auf den Teller zu bringen, gefällt mir sehr gut, denn genau das versuche ich auch. Ich koche gerne und viel vegetarisch, obwohl ich ein gutes Stück Fleisch sehr schätze. Entsprechend gewichtet sind auch die Rezepte in diesem Kochbuch: 80 vegetarischen Gerichten stehen 10 Fisch-Rezepte und 10 Fleisch-Rezepte gegenüber.
Unterteilt ist das Kochbuch in die Kapitel „Kleine Köstlichkeiten“ (Suppen, Vorspeisen, Bruschette, Dips, Salate), „Gemüse in der Hauptrolle“ (vegetarische Hauptgerichte, Grillrezepte, Grillsaucen, Beilagen, Pizzavariationen), „Freitagsfisch“ (Rezepte mit Fisch), „Sonntagsbraten“ (Rezepte mit Fleisch) und „Süße Genüsse“ (Desserts, Sorbets, Tarteletts, Kuchen).
Buchcover: (C) Jan Thorbecke Verlag
Ausprobiert habe ich bis jetzt drei Rezepte. Als erstes ein vegetarisches Hauptgericht, einen Wirsingstrudel mit Orangen und Pinienkernen. Die Kombination von Wirsing, Orangen, gerösteten Pinienkernen mit Blätterteig klang gut, das Ergebnis fand ich geschmacklich aber nicht so 100% überzeugend. Mein Mann fand den Wirsing im Strudel bitter und ich fand den Strudel geschmacklich etwas lasch, obwohl ich schon viel kräftiger gewürzt habe, als im Rezept angegeben war. Schade!
Als nächstes habe ich die
Pastinakenpuffer mit Preiselbeeren nachgekocht. Kartoffelpuffer mit Apfelmus hat meine Mutter früher manchmal als Mittagessen gemacht und ich mochte die Puffer aus rohen, geraspelten Kartoffeln sehr gerne. Bei diesem Rezept werden die Pastinaken und die Kartoffeln jedoch erst gedämpft, dann püriert und mit Eiern und Milch vermengt. Leider fand ich die Puffer, die nur mit Salz gewürzt werden, geschmacklich ziemlich fad. Die Konsistenz der Puffer fand ich auch etwas schwierig (weil sehr weich) zum Ausbacken. Die Preiselbeeren und das ebenfalls von den Autorinnen als Beilage empfohlene Apfelmus passen aber prima dazu und reißen es wieder etwas raus. Bei mir gab es nämlich das
karamellisierte Ofen-Apfelmus nach Michas
Rezept dazu,
das ich kürzlich nachgemacht habe und das einfach prima schmeckt!
Als drittes habe ich die Zitronen-Mohn-Muffins aus dem Kapitel „Süße Genüsse“ ausprobiert. Der Teig war schnell zusammengerührt. Für einen Muffinteig war die Konsistenz allerdings sehr flüssig, weswegen ich nach der im Buch angegebenen Backzeit von 20 Minuten die ebenfalls im Buch empfohlene Stäbchenprobe gemacht und die Muffins daraufhin für weitere 20 Minuten gebacken habe. Nach 40 Minuten im Ofen waren sie dann durchgebacken.
Fazit: So ganz haben mich die Rezepte aus diesem Kochbuch in der Praxis nicht überzeugt. Das Konzept, das hinter dem Kochbuch steht, gefällt mir aber sehr gut. Auch ich versuche, viel vegetarisch, saisonal und wo möglich auch regional zu kochen und kaufe mein Fleisch überwiegend beim Metzger meines Vertrauens. Außerdem finde ich es toll, dass die beiden Bloggerinnen die Fotos zu ihren Rezepten alle selbst geschossen und das Essen so abgelichtet haben, wie es auch tatsächlich auf den Tisch kommt.
Ich habe noch einige Rezepte aus Grüner kochen! zum Nachkochen markiert, z.B. orientalisch gefüllte Auberginen, Zander mit Rhabarber-Ingwer-Kompott und eine Vanillecreme mit Rosmarinheidelbeeren. Wenn mir eines dieser Rezepte gut gefällt, werde ich es natürlich auf dem Blog veröffentlichen!
…so unterschiedlich sind die Meinungen. Was ich aus dem Buch bisher nachgemacht habe hat mir alles sehr gut gefallen, allerdings was das Würzen angeht muss ich Dir zustimmen.
Ich fand Deine Rezension von Grüner kochen total interessant! Ja, so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Wobei ich das Buch nicht schlecht finde, wie gesagt gefällt mir der Denkansatz dahinter sehr gut, auch die Aufmachung gefällt, nur hat den Rezepten, die ich ausprobiert haben, irgendwie geschmacklich was gefehlt. Deine Polenta mit Kräuterkruste hört sich aber gut an!
Viele Grüße und schöner Tag noch,
Juliane
ich rezensiere gerade das gleiche Buch und habe änliche Erfahrungen gemacht wie du. Die Idee an sich finde ich toll, so besonders viel Grün gab es in dem Buch aber finde ich gar nicht. Außerdem habe ich an dem Buch nicht verstanden, warum dann doch so deftige Fleischgerichte enthalten sind… den sogenannten Sonntagsbraten hätte ich in einem Buch mit diesem Titel nun wirklich nicht gebraucht. ging es dir auch so? liebe Grüße!
Die Fleisch- und Fischrezepte sowie die Dessert- und Kuchenrezepte hätte ich auch nicht unbedingt gebraucht. Für Fleisch und Fisch habe ich genügend Rezepte, auch für Kuchen, zumal Kuchen und Desserts in der Regel ja sowieso fleischlos sind. Ich denke, die Autorinnen wollten ein ganzheitliches Buch abliefern, darum haben sie auch noch die Wochen-Kochpläne hinten im Buch erstellt. Jetzt bin ich sehr gespannt auf Deine Rezension!
Liebe Grüße!
So, nun habe ich auch meine Rezension veröffentlicht 🙂
http://www.penneimtopf.com/2013/04/bookshelf-gruner-kochen-weniger-fleisch.html
Liebe Grüße, Ann-Katrin