Taste – not Waste. Restlos glücklich!

Dieser Blogbeitrag beinhaltet unbezahlte Werbung.


So, heute gibt´s mal kein Rezept, sondern Werbung. Und zwar Werbung für eine sehr gute Sache! Vor knapp 3 Wochen war ich auf Einladung von Christian Mittermeier und Uwe von HighFoodality bei einem Supper Club in der „Blauen Sau“ in Rothenburg ob der Tauber. Der Anlass: Christian hat 25 Blogger und Journalisten aus dem Großraum Nürnberg zu einem HighFoodality Supper Club eingeladen, um für seine Kampagne „Taste not Waste – Restlos glücklich“ die Werbetrommel zu rühren. Und wenn sich eine gute Sache mit der Aussicht auf kulinarische Hochgenüsse in Form eines Menüs von Uwe vereint, lasse ich mich nicht lange bitten und bin gerne dabei.

Bei „Taste – not Waste“ geht es um einen Aspekt in Bezug auf Lebensmittel, den alle berücksichtigen können, egal welche Ernährungsphilosophie (omnivor, vegetarisch, vegan, regional/saisonal/bio/zuckerfrei/low carb/roh….) sie bevorzugen: Lebensmittelverschwendung minimieren. Schätzungen zufolge werden in Deutschland 30 bis 50% aller Lebensmittel weggeworfen, obwohl sie (noch) verzehrfähig wären. Es geht hier auch – aber nicht nur- um die Lebensmittel, die wir als Verbraucher mit schlechtem Gewissen wegwerfen, wenn wir im Kühlschrank einen halben Blumenkohl oder eine angebrochene Schmandpackung vergessen haben und diese verschimmelt sind. Oder die wir wegwerfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten ist, ohne zu prüfen, ob der Joghurt etc. nicht doch noch essbar ist.

Statement T-Shirt Aktion Taste not Waste

Es geht hier auch um Unmengen an Lebensmitteln, die es gar nicht erst in die Geschäfte schaffen – weil die Karotte z.B. nicht völlig gerade gewachsen ist oder die Kartoffeln aufgrund des langen, trockenen Sommers schon in der Erde Flecken bekommen haben. Der Landwirt lässt diese „Misfits“ einfach auf dem Acker liegen, denn der Supermarkt nimmt die Ware nicht ab und der Endverbraucher greift auf dem Wochenmarkt auch lieber zum makellosen Gemüse.

Taste not Waste: Misfits Karotte

Und es geht um Lebensmittel, die zu viel produziert werden, damit der Kunde ständig eine große Auswahl hat, z.B. in Bäckereien, die den Kundenwunsch nach einer großen Auswahl an Brot und Brötchen auch abends um 17.30 Uhr noch befriedigen wollen (oder müssen) und dann um 18.00 Uhr eine Vielzahl an Backwaren entsorgen, weil sie nicht verkauft wurden und am nächsten Tag niemand mehr Brot vom Vortag kaufen will.

Plakat Taste not Waste Pop-up Restaurant in Rothenburg ob der Tauber in der Blauen Sau

Mit diesem Thema beschäftigt sich auch Christian Mittermeier sehr intensiv und hat beschlossen, dass es jetzt Zeit ist, mit gutem Beispiel und öffentlichkeitswirksam voranzugehen. Vom 14. Februar bis 10. März 2019 hat er unter dem Motto „Taste – not
Waste
“ in der „ Blauen Sau“ in Rothenburg ob der Tauber ein
Pop-up Konzept Restaurant initiiert, in dem außer dem Restaurantbetrieb täglich auch Workshops und Kochkurse stattfinden sowie ein Sonntagsbrunch.

Im Speziellen geht es bei diesem Pop-up Restaurant um die Verarbeitung folgender Lebensmittel:
Fisch und Meeresfrüchte: In der Manufaktur der Deutschen See in Bremerhaven werden täglich tausende Fische filetiert und portioniert. Dabei gibt’s Überproduktionen, Fehlbestellungen und Abschnitte.
In Uwes Supper Club-Menü fand sich beispielsweise im 5. Gang Fisch aus solchen Überbeständen wider: Gekochter und roher Kohlrabi, Schafsmilchjoghurt, Nüsse, roher Saibling
und dazu Vadouvan-Öl.

Milchkuh: Im Normalfall werden ausrangierte deutsche Milchkühe zu Hackfleisch oder zu Hundefutter verarbeitet. Die besten Exemplare jedoch werden nach Frankreich und Spanien exportiert, ihre Edelstücke werden als teure baskische Delikatesse re-importiert. Christian Mittermeier bezieht dieses hochwertige Fleisch direkt, ohne es erst tausende Kilometer und unnötig subventioniert durch Europa zu fahren.
Beim Supper Club servierte Uwe als 6. Gang eine geschmorte alte Milchkuh mit Molé-Sauce, eingelegten Zwiebeln, Selleriepüree, Staudensellerie sous-vide und Senfsamen.

Alte Milchkuh geschmort, Molé-Sauce, eingelegte Zwiebeln, SelleriePüree, Staudensellerie s/v, Senfsamen

Brot & Backwaren: Aus Broten vom Vortag werden z. B. kreative Brotsalate oder Brotsuppen zubereitet und die süßen Backwaren verwandeln sich in leckere Schicht-Desserts oder Kuchen. Und jetzt schaut euch mal an, was Uwe für den Supper Club als 2. Gang aus altem Brot gezaubert hat: Brotcreme, Röstbrot und dazu marinierter Blumenkohl. Sieht das nicht fantastisch aus?

Taste not Waste Altes Brot: Brotcreme, Röstbrot, marinierter Blumenkohl

Obst, Gemüse und Salat: Jeden Tag werden auf dem Großmarkt unzählige Kisten unverkaufter, essbarer Ware entsorgt. Andere, wie krumm gewachsene Gurken, finden erst gar nicht ihren Weg dorthin. Diese „unwanted fruits“ oder „misfits“ werden für das Pop-up Restaurant täglich frühmorgens vor der Vernichtung gerettet und verwertet.
Uwe hat dieses Obst und Gemüse gleich in mehreren Gängen eingesetzt, z.B. in seinem Signature Dish, in dem er einen Rotkohl ganz verarbeitet hat: Rotkohlgazpacho, Senfeis, krumme Gurke.

Ganz verarbeiteter Rotkohl: Rotkohlgazpacho, Senfeis, krumme Gurke

Mehr Informationen zu Taste not Waste findet ihr auf der Webseite und in diesem Video:

Was ich mir von diesem Abend mitgenommen habe: 
Wir als Verbraucher spielen eine sehr wichtige Rolle in diesem Kreislauf der Lebensmittelproduktion und -entsorgung. Warum wollen wir nur makellos aussehendes Obst und Gemüse? Warum wollen wir nicht die verdrehte Karotte kaufen, die genauso gut schmeckt wie die gerade gewachsene Möhre? Warum erwarten wir auch abends um 17.30 Uhr noch eine große Auswahl frischer (im schlimmsten Fall auch noch „frisch aufgebackener“) Backwaren? Das sind nur einige der Fragen, die sich jeder selbst stellen und damit bei sich selbst ansetzen kann, um aktiv zu werden.

Vielen Dank an Christian Mittermeier für das Initiieren dieser wichtigen Aktion, für die Einladung zum HighFoodality Supper Club in der „Blauen Sau“, die Übernachtung in der Villa Mittermeier und das Statement-T-Shirt zur Aktion! Ich bin auf eigene Kosten zur Veranstaltung angereist und wurde für diesen Blogbeitrag weder beauftragt noch bezahlt.

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