Auf die Hand von Stevan Paul [Rezension]

Nachdem ich mittlerweile schon drei Rezepte aus „Auf die Hand“ auf dem Blog veröffentlicht habe, wird es höchste Zeit, dieses wunderbare Buch in einer ausführlichen Rezension vorzustellen. Ich bin möglicherweise etwas befangen, denn hier stimmt für mich einfach alles: Zum einen das Thema. Streetfood ist so angesagt wie nur irgendwas. Zum anderen der Autor: Stevan Paul, dessen Schreibstil, Gespür und Leidenschaft für spannende Geschichten und funktionierende Rezepte ich schon lange schätze. Und dann sind da noch die Fotos, die appetitlicher nicht sein könnten.
Auf die Hand – Sandwiches, Burger & Toasts, Fingerfood & Abendbrote von Stevan Paul und Daniela Haug (Fotos) enthält nicht nur Rezepte, sondern auch Reportagen zur Streetfood-Szene in Deutschland, vor allem in Berlin. Hier werden Restaurants, Streetfood Märkte wie die Markthalle Neun in Berlin, Burgerläden, Foodtrucks und die Menschen dahinter vorgestellt und porträtiert. Das macht riesig Lust darauf, die Delis und Restaurants schnellstmöglich selbst aufzusuchen! Als ich letzten Oktober in Berlin war, sind UweMara und ich darum aufgrund der Reportage in „Auf die Hand“ ins „Cô Cô Bánh Mì Deli“ in Berlin-Mitte. Dort habe ich mein erstes Bánh Mì gegessen. Bánh Mì sind vietnamesische, knusprige Baguettes aus Weizen- und Reismehl, die üppig mit z.B. eingelegtem Grillfleisch oder gedämpften Fleischbällchen und viel Gemüse belegt serviert werden. Herrlich! Die Reportage im Buch hatte nicht zu viel versprochen.
Und nun zu den Rezepten, die ich ausprobiert habe. Eines der Rezepte musste natürlich ein Burger sein, und  „The Italian“ Burger mit einem Pattie aus Salsiccia-Brät und Rucola, Kirschtomaten, roten Zwiebeln und schwarzen Oliven in einem Ciabatta-Brötchen war genau mein Fall. Einfach und schnell gemacht, schön würzig und sehr, sehr lecker!
Auf anderen Blogs hatte ich schon viel Lob über den „Wunderteig“ aus Auf die Hand gelesen, aus dem sich sowohl Burger Buns, Hot Dog Brötchen und eben auch Toastbrot backen lassen. Und ich kann mich nahtlos in die Lobeshymnen einreihen: das Toastbrot war umwerfend gut und überraschend einfach zu backen!
Mit dem selbst gebackenen Toastbrot habe ich Gurken-Avocado-Sandwich und Lachs-Sandwich für einen britischen High Tea zubereitet, ebenfalls nach einem Rezept aus „Auf die Hand“. Ebenso einfach wie raffiniert – und lecker!
Außerdem habe ich noch ein viertes Rezept ausprobiert, ein selbstgemachtes Naan-Brot mit Lammspießen und Paprikagemüse. Das war das einzige Gericht, was mir nicht 100% geschmeckt hat, aber das lag nicht am Rezept, sondern am Lamm, das in diesem Fall wohl eher ein alter Hammel war und entsprechend zäh. Schade! Aber das Naan-Brot und das Paprikagemüse waren prima.
Und jetzt geht es ins Detail – wie bewerte ich Auf die Hand in den einzelnen Kategorien? 0 ist dabei die niedrigste Wertung, 5 die höchste.
Aufmachung/Design: 5/5
„Auf die Hand“ ist unterteilt in die Kapitel „Klassiker“, „Burger“, „Toasts & Sandwiches“, „Hot Dogs“, „Abendbrot & Imbiss“ und „Drüber, drunter, drauf, dazu!“. Reportagen und Rezepte wechseln sich ab. Die Hardcover-Bindung, das dicke Papier und der matte Druck erzeugen eine hochwertige Wirkung. Die einzelnen Rezeptseiten sind ebenso klar und übersichtlich strukturiert wie in „Deutschland vegetarisch“ oder „Immer schon vegan“, ebenfalls aus dem Brandstätter Verlag. Einziges winzigkleines Minus: Es gibt kein Lesebändchen. Aber ein Lesebändchen würde sowieso nicht ausreichen bei den vielen spannenden Rezepten, die mich gleich beim ersten Durchblättern ansprechen!
Fotos: 5/5
Alle Fotos im Buch stammen von der Berliner Fotografin Daniela Haug. Fast alle Rezepte sind mit einem ganzseitigem Foto des fertigen Gerichts versehen. Das Essen ist ganz klar der (höchst appetitliche!) Star und es gibt wenig Chichi um das Essen herum, was mir sehr gut gefällt. Die Reportagen sind jeweils mit mehreren Fotos der Location, der dort angebotenen Gerichte und den Menschen dahinter illustriert und vermitteln dadurch prima Einblicke.
Rezepte: 5/5 
„Auf die Hand“ ist unterteilt in die Kapitel „Klassiker“, „Burger“, „Toasts & Sandwiches“, „Hot Dogs“, „Abendbrot & Imbiss“ und „Drüber, drunter, drauf, dazu!“. Zu den Klassikern zählen z.B. Fish & Chips oder Corn Dogs. Im Burger-Kapitel gibt es neben klassischen Burgern auch Rösti-Burger oder Gua Bao aus Taiwan. Besonders gut gefällt mir auch das letzte Kapitel „Drüber, drunter, drauf, dazu!“, in dem sich Rezepte, Geschichten und Reportagen von Ketchup über Krautsalat bis Burger Buns finden. In diesem Buch gibt es Rezepte dafür, wirklich alles von Grund auf selbst zu machen!
Nachkochbarkeit: 5/5
Stevan Pauls Rezepte funktionieren. Punkt. Die Mengenangaben für die Zutaten und die Portionsgrößen stimmen, die Zubereitungsanleitung ist klar und eindeutig formuliert. Die meisten Zutaten sind in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich, so dass das Nachkochen kein Problem ist. Und geschmacklich sind die Rezepte sowieso 1A.
Kaufempfehlung: 5/5 
Ihr merkt: Ich habe hier rein gar nichts auszusetzen, im Gegenteil! Jeder, der sich auch nur ein bisschen für Streetfood-Leckereien wie Burger, Pastrami, Banh Mi, Pulled Pork, Lachs-Bagel etc. interessiert, wird dieses Buch lieben! Der Preis von knapp 35 Euro ist für dieses wunderbare, inspirierende Kochbuch mit gut 280 Seiten voller Rezepte und Reportagen absolut angemessen. Ich gebe Auf die Hand eine uneingeschränkte Kaufempfehlung und die volle Punktzahl in der Gesamtwertung!

 

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9 thoughts on “Auf die Hand von Stevan Paul [Rezension]

  1. Toll! Heute Mittag habe ich das Buch entdeckt und sofort auf meine Wunschliste geschickt. Danke für deine Rezension, jetzt bin ich mir sicher, das Buch muss ganz schnell zu mir :D!

    Liebe Grüße,
    Helena

  2. Huhu, danke für die tolle Rezension. Ich hab schon viel von dem Buch gehört und habe überlegt, es mir auch zu kaufen. Aber man kann doch nicht jedes Kochbuch haben…. oder, doch? 😀
    Ich werde noch mal den Buchladen aufsuchen und es mir noch einmal genauer ansehen.

    LG
    Nika

  3. Mein Drang das Buch endlich zu kaufen wird durch deine tolle Vorstellung nur noch größer – ahhhh ich muss glaube ich morgen echt mal in die Buchhandlung verschwinden… aber pscht!

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