Jeden Tag ein Buch: Meine französische Küche [Rezension]

Jetzt geht´s loooooos! Mit was? Na, mit der dritten Themenwoche „Jeden Tag ein Buch„! Bei der letzten „Jeden Tag ein Buch“-Woche im  November 2013 habe ich insgesamt 3 Kochbücher vorgestellt (hier, hier und hier). Für diese Woche habe ich mir 3 Kochbücher und ein „Genussbuch“ vorgenommen und bin gespannt, ob ich mein geplantes Pensum auch tatsächlich schaffe! 
Den Anfang macht heute Meine französische Küche: Mehr als 100 Rezepte aus Frankreichs Genießerregionen von Rachel Khoo. Es ist nach Paris in meiner Küche bereits Rachel Khoos zweites Kochbuch, und ich war sehr auf das Buch gespannt, nachdem ich die positive Besprechung bei Steffi von „Ohhh….Mhhhh…“ gelesen hatte.
 

Der erste Eindruck, als ich das „Meine französische Küche“ dann in den Händen hielt, war auch bei mir sehr positiv. Rachel Khoo ist durch ganz Frankreich gereist, hat sich von den vielen französischen Genussregionen inspirieren lassen, zu jeder Region passende Rezepte kreiert und in diesem Buch veröffentlicht. Die Gerichte sind sehr schön in Szene gesetzt und durchweg ansprechend, dazwischen gibt es viele Stimmungsfotos von Rachel Khoo und ihren Freunden, die Authentizität, Lebensfreude und Genuss vermitteln. Das gefällt! Schnell war „Meine französische Küche“ mit Nachkoch-Merkzettelchen gespickt. Und aus diesem Buch habe ich tatsächlich fleißig so einiges nachgekocht!
Den Anfang machten die Elsässer Fritten mit Bibbeleskäs. Kartoffeln und Kräuterquark, eigentlich. Aber Fritten und Bibbeleskäs hören sich besser an und Kartoffeln in Pommes-Form, na, wer mag das nicht? Geschmacklich war das Gericht absolut in Ordnung, aber nichts umwerfend Besonderes.
Dann begann die Spargel-Saison und als nächstes Rezept aus „Meine französische Küche“ war der Spargel im Omelette-Schinken-Mantel dran. Ebenfalls nicht schlecht, wobei ich geschmacklich ganz klar die klassische badische Version von Spargel mit Pfannkuchen oder Kratzete und gekochtem Schinken bevorzuge.
Sehr gut gefallen hat mir das nächste Gericht, die Millefeuilles mit Ziegenkäse, Erdbeeren und Gurke. Eine spannende Kombination, und mit knusprigem Filoteig, Erdbeeren, Gurke und Ziegenkäse kann man bei mir auch nichts falsch machen – das mag ich immer. Aber auch hier setzte sich fort, was ich bei den anderen Gerichten schon festgestellt hatte: alle Rezepte sind im Ansatz gut, aber mir hat immer noch der letzte, entscheidende Kick gefehlt. Den Millefeuilles hätte z.B. eine ordentliche Prise Pfeffer gut getan.
Damit war das Nachkochen aber noch nicht zu Ende, denn da mich „Meine französische Küche“ optisch so angesprochen hat und ich das Buch gerne gut finden wollte, habe ich noch mehr Rezepte ausprobiert. Diese Woche gab es noch die Hackfleischspieße mit Fladenbrot bei uns. Aber auch hier wieder Ernüchterung: ja, es schmeckt in Ordnung. Aber mehr auch nicht! Das Rezept habe ich daher auch nicht veröffentlicht.
Und einen salzigen Butterkaramell habe ich auch schon vor längerem zubereitet, aber kein Foto davon gemacht, da der Butterkaramell in dem Glas, in das ich ihn abgefüllt habe, so hart geworden ist, dass ich ihn nicht mehr rausbekommen habe. Auch das erneute Erwärmen im Wasserbad hat nicht viel gebracht – das hat mir nicht gerade gut gefallen. Außerdem habe ich auch noch ein Cocktail-Rezept ausprobiert. Der Lillet-Fizz mit kandiertem Ingwer und Zitrone hat mich aber leider nicht überzeugt, obwohl ich doch ein großer Lillet-Fan bin. Ich fand den Drink zu sauer, und die Ingwer-Stückchen haben mich beim Trinken gestört.
Soviel also zu den ausprobierten Rezepten – jetzt geht´s ans Eingemachte! Wie immer vergebe ich in allen Kategorien Punkte von 0 (schlechteste Wertung) bis 5 (beste Wertung).
Aufmachung/Design: 4/5
Die Aufmachung und das Design von „Meine französische Küche“ haben mich sofort angesprochen. Der Stil ist ähnlich wie bei Jamie Olivers Kochbüchern. Mattes Papier, eine handliche Größe, fester Einband, ganzseitige Fotos der Gerichte, dazwischen Stimmungsfotos von Rachel in allen Lebenslagen: Beim Essen, beim Kochen, auf Reisen. Sehr ansprechend – das macht Lust aufs Nachkochen. 
Fotos: 4/5
Auch die Fotos ähneln denen in Jamie Olivers Kochbüchern. Rustikal und natürlich, wie gerade frisch aus dem Ofen oder vom Herd, die Gerichte werden oft noch im Topf gezeigt. Hochglanz-Styling oder raffiniert angerichtete Gerichte findet man hier nicht. Angenehm unaufgeregt!
Rezepte: 3/5 
Schon beim ersten Durchblättern habe ich Meine französische Küche mit zahlreichen Nachkoch-Markern gespickt. Die Rezepte sind nach Regionen gegliedert und decken von der Bretagne, Bordeaux, Baskenland und Provence über Lyon und das Elsass alle französischen Landstriche ab, die für ihre Küche bekannt sind. Millefeuilles mit Tomaten und Linsen, Butterkekse mit Tomate und Käse, Rotweinhähnchen aus dem Ofen, knusprige Auberginenstreifen mit Couscous… all das liest sich köstlich, aber jetzt kommt das große „Aber“ bei diesem Buch: Nachdem ich mehrere Rezepte ausprobiert habe, ist mein Enthusiasmus doch stark gedämpft, denn so toll sich die Rezepttitel auch anhören, so durchschnittlich waren meine Nachkoch-Ergebnisse. Schade!
Nachkochbarkeit: 4/5 
Alle Rezeptanleitungen sind klar und eindeutig beschrieben. Hier hatte ich keinerlei Probleme und konnte alle Rezepte wie beschrieben einfach nachkochen. Die meisten Rezepte verlangen zudem Zutaten, die in jedem gut sortierten Supermarkt zu bekommen sind – abgesehen von den Rezepten mit Meeresfrüchten oder Austern, von denen es auch einige im Buch gibt und die ich hier in Karlsruhe einfach nicht in guter Qualität bekomme.
Kaufempfehlung: 3.5/5 
So gerne ich diesem Buch auch mehr Punkte gegeben hätte: Mehr als 3.5 Punkte insgesamt sind nicht drin. Die Aufmachung und die Fotos gefallen mir sehr, die Rezepttitel lesen sich gut, aber in der praktischen Umsetzung haben mich die ausprobierten Gerichte durchgehend mal mehr, mal weniger enttäuscht. Nicht dass etwas total misslungen wäre oder ungenießbar war, aber mir hat einfach der entscheidende Geschmacks-Kick gefehlt. Vielleicht hatte ich auch zu hohe Erwartungen? Das Buch richtet sich aus meiner Sicht auch eher an Kochanfänger. Für 24,95 Euro bekommt man auf jeden Fall ein sehr schön aufgemachtes Buch mit mehr als 100 Rezepten und einen Einblick in die zeitgemäße französische Küche für jeden Tag. Von mir gibt es aber nur eine bedingte Kaufempfehlung!
Und als nächstes stelle ich euch gleich noch ein Buch vor, das mich ziemlich zwiegespalten hat. Ihr dürft gespannt sein!
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