Bärlauch selbst sammeln und zwei Basics: Bärlauch-Öl und Bärlauch-Pesto

Ich wollte schon lange mal Bärlauch selbst pflücken, hatte mich bisher aber nie getraut. Nicht dass ich aus Versehen Maiglöckchen-Blätter pflücke und mich damit vergifte! Aber letzte Woche habe ich mich unter der Anleitung einer lieben Bärlauch-erfahrenen Kollegin dann doch mal rangetraut und wir waren gemeinsam im Wald Bärlauch sammeln. Hier das Beweisbild …

Ich bekam eine kurze Einweisung: Nur Blätter pflücken, die einzeln aus dem Boden sprießen. An den Blättern riechen: Knoblauchgeruch = Bärlauchblatt. Blüten anschauen: mehrere einzelne Blüten in einer Knospe = Bärlauch. Und daraufhin gab es kein Halten mehr, innerhalb kürzester Zeit hatte ich einen ordentlichen Haufen Bärlauch gesammelt!

Weil ich am Wochenende nicht besonders viel Zeit für ausgiebige Koch-Aktionen hatte, habe ich aus den Blättern ganz simpel Bärlauch-Öl nach einer Idee von Claudia von Fool for Food und Bärlauch-Pesto gemacht. Aber jetzt, wo ich weiß, wo der Bärlauch massenweise wächst und wie ich ihn sicher von den nicht essbaren Maiglöckchen unterscheide, werde ich sicherlich noch öfter sammeln gehen… Und dann gibt es auch noch ausgefallenere Bärlauch-Rezepte! Aber heute fangen wir mal mit den „Basics“ an.

Rezept: Bärlauch-Öl

Zutaten:
einige Blätter frischer Bärlauch
gutes Olivenöl
Zubereitung:
Bärlauch waschen, sorgfältig trocken tupfen. Stiel entfernen, Blätter in dünne Streifen schneiden. In Streifen geschnittene Bärlauch-Blätter in eine Flasche geben, mit Olivenöl auffüllen. Mindestens eine Woche durchziehen lassen. Anschließend das Bärlauch-Öl im Kühlschrank aufbewahren und zum Aromatisieren von Pizzen, Bruschette oder Pasta-Gerichten verwenden.
Den restlichen Bärlauch habe ich für ein Bärlauch-Pesto verwendet. In das Pesto kommen nur Bärlauch, Pinienkerne, Parmesan, Olivenöl und Salz und Pfeffer. Und mehr braucht es auch nicht!

Rezept: Bärlauch-Pesto

(ergibt 2 Gläser)
Zutaten:
2 Bund frischer Bärlauch
2 EL Pinienkerne
ca.30g frisch geriebener Parmesan
6 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Abkühlen lassen.
 
Bärlauch waschen, trocken schleudern und die Stiele entfernen. Mit einem großen, schweren und scharfen Messer den Bärlauch so lange fein hacken, bis er eine leicht musige Konsistenz bekommt. Die Pinienkerne unter den Bärlauch mischen und weiter hacken, bis die Pinienkerne ebenfalls fein gehackt sind. Dann den Parmesan untermischen und noch kurz weiterhacken, bis alles gut miteinander vermengt ist. Die Masse in eine Schüssel umfüllen und das Olivenöl unterrühren, bis es eine glatte Paste ergibt. Mit Salz und Pfeffer würzen. 
 
In ein Vorratsglas füllen, Oberfläche mit Olivenöl bedecken. Gut verschlossen und überall mit Olivenöl bedeckt hält sich das Pesto im Kühlschrank ein paar Wochen.
 
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37 thoughts on “Bärlauch selbst sammeln und zwei Basics: Bärlauch-Öl und Bärlauch-Pesto

  1. Ich weiß leider nicht wo der Bärlauch wächst… aber ich kenn jemanden der ganz viel im Garten hat… ich freu mich da auch schon wieder drauf!
    Liebe Grüße Anny

  2. Hallo liebe Juliane,

    gestern habe ich im Supermarkt Bärlauch gesehen und mich total gefreut. Aber gekauft habe ich das Grün dann doch nicht, da mir so spontan kein Rezept einfiel. Daher freue ich mich umso mehr über Deinen heutigen Post. Bärlauch-Öl und -Pesto, eine gute Idee.
    Und jetzt werde ich ganz neidisch, dass Du den Bärlauch in der Natur findest ;-))
    Das ist natürlich besonders klasse!

    Leider habe ich keinen Wald in der Nähe …

    Dir wünsche ich weiterhin viel Freude beim Experimentieren!

    Viele Grüße
    von
    Anfrieda

    1. Dankeschön! In nächster Zeit werde ich bestimmt noch einige Bärlauch-Rezepte posten. Die funktionieren natürlich auch mit gekauftem Bärlauch 🙂
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  3. Na, das passt ja gut zu mir. Ich bin ja auch gerade im Bärlauchfieber. Und seit meine Mutter (eine Profi-Bärlauch-Schnüfflerin) an Ostern entdeckt hat, dass hinter unserem Haus (!) ganz viel Bärlauch wächst, muss ich nur hinten zur Gartentür raus, das ist toll!
    Und dein Pesto-Rezept werde ich schnell ausprobieren.
    Liebe Grüße!

    1. Ging mir ebenso, meine Kollegin konnte mir die Angst aber nehmen! Und das Öl finde ich auch klasse. Habe es geschenkt bekommen und werde es jetzt nachkaufen, wenn ich es aufgebraucht habe.
      Liebe Grüße!

  4. Bei uns im Stadtpark gibt es auch schon Bärlauch – traue mich aber wegen der Hunde dort nicht zu pflücken.
    Doch selbst eim Discounter hat es am Samstag Bärlauch gegeben …
    Danke für deine Rezepte.
    Jutta

    1. Ja, in der Hochsaison gibt´s bei uns den Bärlauch auch im Supermarkt, beim Discounter, auf dem Wochenmarkt… aber ich finde es noch charmanter, den Bärlauch selbst zu sammeln 🙂 Die Rezepte funktionieren natürlich ebenso mit gekauftem Bärlauch, ist ja klar.
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

    1. Ja, ein Fläschchen Bärlauch-Öl habe ich auch schon verschenkt! Sieht hübsch aus und ist ein nettes Mitbringsel.
      Und wenn Du eine Bärlauch-Sammelstelle in der Nähe hast, dann nichts wie ran! 🙂

    1. Hm, schwierig. Auf jeden Fall würde ich in Laub- und nicht in Nadelwäldern suchen und in Wäldern, die nicht so wahnsinnig dicht belaubt sind, sondern auch Lichtungen haben. Dann einfach schnuppern (Knoblauchgeruch!) und die Augen offen halten. Mehr Tipps habe ich leider auch nicht!

  5. Ich liebe ja Bärlauch! Dein Öl und das Pesto hören sich richtig lecker an….
    Leider weiß ich bei uns auch keine Quelle, wo man ihn finden könnte…
    Hab mal ne zeitlang in Würzburg gewohnt und da gab's in einem Stadtteil ein Tal, wo es ihn massenhaft gab! Das war ein Traum… 🙂
    Liebe Grüße, Miriam

    1. Noch ein Bärlauch-Fan, juhu! 🙂 Das Pesto schmeckt supergut. Das Öl zieht noch durch, aber am Wochenende kommt es das erste Mal zum Einsatz. Und ich wusste bis vor kurzem ja auch nicht, wo es bei uns Bärlauch gibt – jetzt bin ich superhappy über die Sammelstelle! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bei Dir auch fündig wirst.

      Liebe Grüße!

  6. Das Karlsruher Umland ist bärlauchtechnisch echt ein Traum. Hier um Esslingen haben wir von zwei Wochen die ersten Spitzen entdeckt, aber noch nicht zugeschlagen (die Hunde-Problematik).

  7. Dann hier schonmal ein köstlicher Verwertungstipp für nach der nächsten Sammelaktion: Bärlauch-Risotto. Habe ich gestern ausprobiert (und gepostet), und das war wirklich ein Gedicht.

    Liebe Grüße
    Anna

  8. Huch?! Bärlauch kann man auch für lau bekommen? Muss man da Glück haben oder wächst der so ziemlich in jedem Wald?

    Liebe Grüße von der Luna

    1. Ja, Bärlauch wächst auch ganz for free im Wald! Nicht überall, da musst Du schon ein bisschen schnuppern (Knoblauchgeruch!) und gucken, aber doch in ziemlich vielen Wäldern! Einfach die Augen und Nase offen halten beim nächsten Waldspaziergang 🙂

      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  9. Hihi, ich habe mich auch noch nicht getraut wg. der Maiglöckchenverwechslungsgefahr. Glücklicherweise bekam ich neulich welchen mitgebracht. Toll als Aufstrich mit Ziegenfrischkäse oder als Bärlauchbutter zu Gegrilltem oder unter die Pasta gehoben oder oder oder… Ich muss auch dringend mal wieder etwas mit Bärlauch kochen. Dein Hirse-Rezept weiter oben gefällt mir sehr, weil ich Feta auch so gerne mag. Ich glaube, ich habe aber bewusst noch nie Hirse gegessen. Kann das sein??

    1. Bärlauch schmeckt ja praktisch zu allem, ob als Bärlauch-Öl, Bärlauch-Pesto, Bärlauch-Butter, mit Ziegenfrischkäse, mit Pasta, auf der Pizza, in Quiche… und im Bärlauch-Hirse-Gratin haben sich die Blättchen auch sehr gut gemacht 🙂
      Liebe Grüße!

  10. Sehr fleißig warst Du da! Ich freue mich auch jedes Jahr auf die Bärlauchsaison. Wenn Du einmal gesehen hast wie Bärlauch wächst und ein frisches Blatt in der Hand gehalten hast, ist das mit der Verwechslungsgefahr auch kein Thema mehr. Du hast auf jeden Fall noch ausgiebig Zeit, Dein frisch erworbenes Wissen anzuwenden. Die Saison hat gerade erst angefangen und wirklich toll schmecken auch die Knospen und die Blüten, finde ich.

  11. Hallo
    Noch ein kleiner Tip:
    Pesto ohne Pinienkerne machen, dann kann man die Pesto bis zu einem Jahr im Kühlschrank aufbewahren und wird nicht "ranzig". (Also auch klein hacken, mit etwas Salz, Parmesan und Olivenoel vermischen und ab ins Glas)
    Und:
    Ich friere gehackten Bärlauch auch ein. In einem kleinen Tupperdöschen.
    Diesen verwende ich wie Pesto, bez. mit etwas Crème Fraiche oder CrèmeFino zu Nudeln, wenns mal ganz schnell gehen muss.
    Auch lecker mit etwas Feta vermischt und gewürzt als Füllung für selbstgemachte Ravioli. Yummi.
    Ich habe meinen gefrorenen Bärlauch vom letzten Jahr noch gar nicht aufgebraucht und schon habe ich gestern wieder welchen frisch gesammelt.
    I love it!

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