Nachgekocht: Curry mit Hackfleisch-Bällchen und Granatapfel-Raita

Ich geb´s zu: mich kriegt man mit einfallsreichen Überschriften. Klar also, dass ich sofort nachlesen musste, um was es genau geht, als die Küchenschabe letzte Woche einen Beitrag mit dem Titel „Verregnet mit der Aussicht auf Fleischbällchen“ veröffentlichte. Das klang verheißungsvoll nach einer Anspielung auf den Film „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“, außerdem setzen beim Stichwort „Fleischbällchen“ bei mir sofort pawlow´sche Reflexe ein. Und der Titel hielt, was er versprach, denn zu sehen und zu lesen gab es ein mundwässerndes Curry mit Hackfleisch-Bällchen und Granatapfel-Raita. Das musste ich schnellstmöglich nachkochen! 
Mein Foto ist nicht so schön wie das Original, aber auch so haben meinem Mann und mir die Hackfleischbällchen, die geröstete Cashewnüsse, Fenchelsamen, Mohnsamen und Kokosraspeln enthalten, in Kombination mit der frischen Granatapfel-Raita und dem würzig-scharfen Curry ganz hervorragend geschmeckt. Ich habe im Vergleich zum Rezept der Küchenschabe nur die Chili- und die Knoblauchmenge reduziert, statt Lammhackfleisch Rinderhackfleisch genommen und darauf verzichtet, die Hackfleischmasse zu pürieren. Ansonsten habe ich mich ganz ans Rezept gehalten und war vom Ergebnis sehr angetan! Auch unsere Stimmung war nach dem Genuss dieses Currys höchst aufgehellt – Fleischbällchen mit der Aussicht auf sonnige Stimmung sozusagen 🙂
Curry mit Hackfleisch-Bällchen und Granatapfel-Raita
(für 2-3 Portionen)
Zutaten:
Für die Hackfleisch-Bällchen:
350g Rinder-Hackfleisch
60g Cashew-Nüsse
1 EL Mohnsamen
1 EL Fenchelsamen
1 rote Chilischote
1 Knoblauchzehe
3cm Ingwer
1 kleine Gemüsezwiebel
4 EL Kokosraspel
Für das Curry:
1 kleine Gemüsezwiebel
1 Knoblauchzehe
3cm Ingwer
400g geschälte ganze Tomaten aus der Dose
350ml Hühnerbrühe
4 EL Pflanzenöl
1 Stange Zimt
2 Lorbeerblätter
1 EL Fenchelsamen
2 getrocknete Chilischoten
2 EL gemahlener Koriander
1 TL Kurkuma
Für die Granatapfel-Raita:
1/2 Granatapfel
250g griechischer Joghurt (10% Fett)
2 Frühlingszwiebeln
1cm Ingwer
1 rote Chilischote
1/2 TL Kurkuma
Salz
1/4 TL Zucker
1-2 Stängel glatte Petersilie
Zubereitung:
In einer kleinen beschichteten Pfanne ohne Fett die Cashewnüsse, den Mohn- und den Fenchelsamen anrösten, bis es zu duften anfängt. Abkühlen lassen, dann die Cashewnüsse grob durchhacken.
Chili waschen, längs aufschlitzen, Kerne entfernen. Chilischote fein würfeln. Knoblauch und Zwiebel schälen und ebenfalls fein würfeln. Ingwer schälen und sehr klein schneiden. Hackfleisch mit den gerösteten Nüssen und Samen, Ingwer, Chili, Knoblauch, Zwiebel und Kokosraspel vermischen. Kräftig mit Salz würzen, alles gut mit den Händen unterkneten. Hände mit etwas Öl befeuchten und mit den Händen aus der Hackfleischmasse tischtennisballgroße Bällchen formen. Abgedeckt im Kühlschrank 30 Minuten ruhen lassen.
Derweil das Curry vorbereiten. Zwiebel und Knoblauch schälen und grob hacken. Ingwer schälen und fein reiben. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer mit den Tomaten mitsamt Saft in eine Schüssel geben und mit dem Stabmixer pürieren. Getrocknete Chilis fein hacken.
Öl in einem großen Topf erhitzen. Zimtstange, Fenchelsamen und Lorbeerblätter in den Topf geben und bei mittlerer Hitze ca. 1 bis 2 Minuten braten lassen, bis sie zu knistern anfangen. Dann die pürierten Tomaten zugeben und alles 5 Minuten köcheln lassen. Jetzt die Chiliflocken, den gemahlenen Koriander, den Kurkuma und die Hühnerbrühe zugeben. Alles einmal aufkochen und bei großer Hitze offen in ca. 10-15 Minuten einkochen lassen.
Hackfleischbällchen aus dem Kühlschrank nehmen und in das Curry in den Topf legen. Fleischbällchen bei mittlerer Hitze zugedeckt ca. 20 Minuten ziehen lassen.
Derweil die Granatapfel-Raita herstellen. Dafür zunächst den Granatapfel entkernen. Relativ unfallfrei und ohne rote Spritzer in der gesamten Küche geht es mit dieser Methode: Granatapfel sternförmig einritzen, in der Mitte auseinanderbrechen, dann noch mal in Viertel brechen (an den vorgeritzten Linien entlang), dann ein Viertel mit der offenen Seite nach unten in der Hand halten und mit einem Kochlöffel von außen auf die Schale schlagen. Das ganze am besten über der Spüle machen. In diesem Video sieht man gut, wie´s geht!
Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in dünne Ringe schneiden. Ingwer schälen und fein reiben. Chilischote waschen, längs aufschlitzen, Kerne entfernen und die Chilischote in dünne Ringe schneiden. Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter von den Stängeln zupfen. Petersilienblätter fein hacken. Frühlingszwiebeln, Ingwer, Chili, Petersilie und Granatapfelkerne mit dem Joghurt vermengen, mit Kurkuma, Salz und Zucker würzen.
Die Zimtstange und die Lorbeerblätter aus dem Curry herausnehmen. Curry und Hackfleischbällchen mit Reis und der Granatapfel-Raita servieren.
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8 thoughts on “Nachgekocht: Curry mit Hackfleisch-Bällchen und Granatapfel-Raita

  1. Oh ja, bei Hackfleisch wird bei mir auch der pawlowsche Reflex ausgelöst, das kenne ich! Ich hatte mir sogar mal ein Rezeptheftchen nur mit hackfleischgerichten geholt – yummy! Seitdem ich auf meine Ernährung vermehrt achte, habe ich es aber mehr oder weniger gestrichen, der Fettgehalt ist schon erschreckend! besonders, wenn daneben die Hühnchenbrust liegt und ruft: "iss mich, ich bin vieeeeel gesünder".
    Naja, aber ab und zu (wenn der Weihnachtsspeck durch Plätzchen wieder weg ist), kann man sich auch das gönnen 🙂
    LG
    Miss Jenny
    (PS: Um Weihnachtsspeck schneller loszuwerden mache ich nun das 30 days shred Programm: http://genuss-und-versuchung.blogspot.de/2013/01/30-days-shred-schlank-in-30-tagen.html)

  2. Mich kriegst man auch mit einfallsreichen Überschriften, am liebsten sind mir welche, die mich neugierig machen, weil ich wissen will, um was es eigentlich geht 🙂
    Ist aber anstrengend, das mit den einfallsreichen Überschriften, das halte ich leider nicht immer durch …

  3. @Uwe: Scheint in der Familie zu liegen 😉

    @Susi Sonnenschein: Die Granatapfel-Raita fand ich auch super, wunderbar frisch und durch die Granatapfelkerne schön knackig. Kann ich mir auch gut zu anderem Gerichten vorstellen!

    @Miss Jenny: Über den Fettgehalt von Hackfleisch habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber jeden Tag sollte man es in der Tat nicht essen 😉

    @Die Küchenschabe: Manche Titel fliegen einem zu, über andere grübelt man ewig, manchmal fällt einem auch gar nichts ein… aber hier hat sich der Titel ja geradezu angeboten und sehr gut gepasst! Danke noch mal für das schöne Rezept.

    @Hannah: Dankeschön! Die Granatapfel-Raita fand ich auch besonders toll an diesem Rezept.

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  4. Oh Hackfleisch und Curry, das perfekte Rezept für meinen Mann! Kommt gleich auf die Nachkochliste, das gefällt ihm bestimmt.

    Macht es bei der Raita etwas aus, wenn der Granatapfel so eher säuerlich ist? Manchmal sind die ja noch nicht ganz rot und reif und das ärgert mich immer – man kann ja nicht reinsehen.

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