Schupfnudeln mit Sauerkraut

Der Kosmos-Verlag hat mir einige neue Kochbücher als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt. Darunter auch „Die bayerische Küche“ von Cornelia Schinharl. Das kleine Kochbüchlein enthält neben Rezepten für regionale Spezialitäten aus Oberbayern auch wissenswerte Infos rund um Bayern, z.B. über den Münchner Viktualienmarkt, und über bayrische Traditionen, wie z.B. dass bayrische Knödel auf keinen Fall mit dem Messer geschnitten werden dürfen, sondern mit der Gabel zerrissen werden.
Die Rezepte sind größtenteils deftige Klassiker wie Leberknödelsuppe, Kartoffelsuppe,Schweinebraten mit Biersauce oder Apfelstrudel. Für solche Gerichte habe ich ja insbesondere im Winter eine Schwäche. Entsprechend viele Rezepte kamen also fürs Nachkochen in Frage! Während mein Mann aus dem Kochbuch am liebsten zuerst den „Wurstsalat mit Radieserl“ ausprobiert hätte, habe ich mich für die Schupfnudeln mit Sauerkraut entschieden. Ich kenne Schupfnudeln mit Kraut unter dem Namen „Bubaspitzla“ eigentlich eher als schwäbische Spezialität, aber gut, das will ich mal nicht so eng sehen…

Rezept: Schupfnudeln mit Sauerkraut

(4 Portionen)
Zutaten:
Für die Schupfnudeln:
800g vorwiegend festkochende Kartoffeln
150g Mehl
1 Ei
1 Eigelb
Salz
2 EL Butterschmalz
Für das Sauerkraut:
500g frisches Sauerkraut
50g durchwachsener Räucherspeck
1 Zwiebel
1 EL Butter
1 EL Öl
2 TL Kümmelsamen
250ml Gemüsebrühe (+evtl. etwas mehr)
Salz
Zucker
Zubereitung:
Die Kartoffeln ungeschält in einen Topf geben, gerade so mit Wasser bedecken und aufkochen. Wasser leicht salzen und die Kartoffeln je nach Größe in 25-30 Minuten weich kochen. Kartoffeln abgießen und kurz ausdampfen lassen. Anschließend schälen und mit einem Kartoffelstampfer zerstampfen oder durch eine Kartoffelpresse pressen. Nicht mit dem Stabmixer pürieren, das wird zu einer festen Pampe! Kartoffelbrei abkühlen lassen.
Inzwischen den Speck fein würfeln. Zwiebel schälen und fein würfeln. Sauerkraut etwas zerpflücken. Butter und Öl in einem Topf erhitzen. Speck, Zwiebel und Kümmel darin andünsten. Das Sauerkraut zugeben, kurz mitdünsten. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, mit Salz und einer Prise Zucker würzen. Sauerkraut bei geschlossenem Deckel auf der kleinsten Stufe in ca. 50 bis 60 Minuten weich kochen. Darauf achten, dass das Sauerkraut nicht anbrennt. Dazu gelegentlich umrühren und gegebenenfalls Flüssigkeit nachgießen.
Für die Schupfnudeln Ei, Eigelb und 3 TL Salz zum Kartoffelbrei geben und gut vermischen. Mehl nach und nach unterrühren. Jetzt den Teig von Hand zügig zu einem glatten Teig kneten, dabei nach Bedarf weiter Mehl zugeben. Nicht zu lange kneten, da der Teig sonst zäh wird. Teig portionsweise auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche zu ca. 3cm breiten langen Rollen formen. Von der Rolle je ca. 1 cm breite Stücke abschneiden und mit den Händen zu Schupfnudeln formen. Die fertigen Schupfnudeln auf einer bemehlten Fläche zwischenparken.
Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und salzen. Die Schupfnudeln darin portionsweise garen. Die Schupfnudeln sind fertig, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen – das geht recht schnell! Fertige Schupfnudeln mit einer Schaumkelle herausnehmen und in einem Sieb abtropfen lassen.
In zwei großen beschichteten Pfannen je 1 EL Butterschmalz erhitzen. Die abgetropften Schupfnudeln darin bei mittlerer Hitze in ca. 8-10 Minuten rundherum goldbraun anbraten.
Das Sauerkraut noch mal mit Salz abschmecken, dann mit den gebratenen Schupfnudeln mischen und sofort servieren.
Geschmacklich waren sowohl die Schupfnudeln als auch das Sauerkraut prima, es hat uns sehr gut geschmeckt. Allerdings waren mir die Schupfnudeln von der Konsistenz her einen Tick zu weich. Woran das wohl lag? Vielleicht hätte ich sie noch etwas länger anbraten müssen? An den Kartoffeln kann es eigentlich nicht gelegen haben, die waren bei mir eher noch zu hart als zu weich gekocht. Habt ihr einen Tipp für mich? Oder ein Rezept für schwäbische Bubaspitzla? Immer her damit!
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11 thoughts on “Schupfnudeln mit Sauerkraut

  1. Ich habe Schupfnudeln noch nie selber gemacht und schäme mich fast dafür, weil ich eigentlich versuche alles selber zu machen. Aber manchmal fehlt mir halt die Zeit.

    Das Rezept tönt wirklich sehr lecker!

    LG

  2. Hmmm, ja lecker!! Sowas essen wir in dieser Jahreszeit auch sehr gern…. Zu deiner Frage: Ich selber dämpfe meine Kartoffeln für solche Sachen immer nur und 1 Ei + 1 Eigelb könnte evtl. ein wenig zuviel des Guten sein…. du könntest auch einen Teil des Mehls durch Gries ersetzen. Aber ich habe festgestellt, egal was man macht…. die Teile werden immer unterschiedlich! Ich denke, das liegt auch immer an den Kartoffeln, der Lagerzeit, die sie schon hinter sich haben, am Wetter während des Wachstums…. Natur halt!
    Liebe Grüße
    Trudi

  3. @Manu:Da musst du dich doch nicht dafuer schämen! Das waren ja auch meine ersten selbstgerechten Schupfnudeln. Und die Herstellung ist auch nicht unauwendig….

    @Trudi: Die Kartoffeln zu daempfen statt sie zu kochen ist eine gute Idee! Das probiere ich beim nächsten Mal aus.

    @Manuela:Fingernudeln sind auch ein sehr passender Name! Die Version mit Apfelmus kannte ich bisher nur aus der Schweiz- ist das auch eine bayrische Spezialitaet?

    @Ralf: Cornelia Schirnharl schreibt in einem anderen Kochbuch (Gut gekocht) bei den Schupfnudeln,dass vorwiegend festkochende Kartoffeln am besten geeignet sind,weil sie genügend Bindung herstellen,aber für einen angenehmen Biss sorgen und der Teig mit ihnen nicht zu weich wird. Na ja,kann ich jetzt nicht bestaetigen 😉

    Viele Gruesse und schöner Tag noch, Juliane

  4. Leberknödelsuppe kenne ich (*schäm*) nur aus der Tüte.
    Magst Du zufällig das Rezept verbloggen? *wimperklimper*

    Ich muß gestehen, die süße Variante mit Apfelmus ist mir lieber.

  5. Es gibt Leberknödelsuppe aus der Tüte? Brrr. 😉 Die Schupfnudeln hab ich letztens in der Süßen Variante mit Mohn gemacht, das war echt lecker, aber wahnsinnig sättigend. Mit Sauerkraut muss ich mal versuchen.

    unbekannterweise-Liebe-Grüße-hierlass,
    Christopher :o)

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