Bigilla (maltesischer Bohnen-Dip) mit frisch gebackenem Olivenbrot mit Tomaten

Zu Malta fällt mir als erstes die eine Woche Urlaub ein, die ich mit einer guten Freundin über Silvester 2000/2001 dort verbracht habe. Ich weiß noch, dass der Urlaub nicht so der Knaller war. Unser Hotel war eher mittelmäßig, unser Zimmer befand sich unmittelbar über der Hoteldisko und da 90% der Hotelgäste Engländer waren, gab es auch ausschließlich „English breakfast“. Die Insel haben wir in der Woche Urlaub mit Hilfe der überall anzutreffenden klapprigen, aber bunten Busse nahezu komplett erkundet und waren uns danach einig, dass ein Besuch dort fürs Leben reicht.
Kulinarisch kann ich mich an keine Highlights erinnern. Könnte aber auch am damaligen studentisch knappen Budget gelegen haben…. Bei der Suche nach einem maltesischen Rezept für das 18. Mittelmeerevent von Tobias kocht! habe ich jedenfalls festgestellt, dass es erstaunlich viele maltesische Gerichte mit Kaninchen gibt. So viele Karnickel sind mir auf Malta damals gar nicht aufgefallen 😉 Ich habe mich dann aber doch für ein vegetarisches Gericht als Beitrag für das Kochevent „Malta“ entschieden: Bigilla, eine maltesische Bohnenpaste.

Die Bohnenpaste wird üblicherweise zu Crackern gegessen, passt aber auch gut als Dip zu Gemüse oder als Aufstrich für frisches Brot. Ich habe die Bigilla zu einem frisch gebackenen Tomaten-Oliven-Brot gegessen – und das hat mich wieder etwas mit Malta versöhnt, denn sowohl die Bohnenpaste als auch das Olivenbrot haben mir sehr gut geschmeckt!

Als erstes kommt hier das simple und schnelle Rezept für den Bohnen-Dip. Eine grobe Anleitung dafür habe ich auf chefkoch.de gefunden.

Bigilla, maltesischer Bohnen-Dip
(für 2-4 Portionen als Antipasti)

Zutaten:
200g weiße Bohnen (getrocknet oder aus der Dose)
2 Knoblauchzehen
1 EL Olivenöl
1-2 EL Zitronensaft
Salz, Pfeffer
2 Stängel glatte Petersilie

Zubereitung:
Getrocknete Bohnen in reichlich Salzwasser über Nacht einweichen lassen. Bohnen aus der Dose können direkt verwendet werden: Bohnen in ein Sieb abgießen, gut mit Wasser abspülen. Knoblauch schälen und fein würfeln. Petersilie waschen, trocken schütteln und Blätter fein hacken. Gut abgetropfte Bohnen, Knoblauch, Olivenöl und erst mal 1 EL Zitronensaft mit dem Stabmixer pürieren, bis eine dicke Paste entsteht. Gehackte Petersilie unterrühren und die Paste kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken, eventuell noch mal Zitronensaft nachgießen.

Bei mir gab es dazu ein frisch gebackenes, noch lauwarmes Olivenbrot mit Tomaten. Das Brot war abgesehen von der Gehzeit blitzschnell zubereitet und hat mir sehr gut geschmeckt! Das Rezept stammt aus dem Kochbuch „Antipasti & Tapas“ vom Zabert Sandmann Verlag.

Olivenbrot mit Tomaten
(reicht für 2 Personen als Brot für Antipasti-Portionen)

Zutaten:
1/2 Würfel frische Hefe
Zucker
200g Weizenmehl Type 550
1/2 TL Salz
1,5 EL Olivenöl
4 getrocknete Tomaten
2 EL schwarze Oliven ohne Stein
1 EL grüne Oliven ohne Stein
1-2 EL Pinienkerne
1 EL Rosmarinnadeln

Zubereitung:
Hefe mit einer Prise Zucker in 100ml lauwarmem Wasser auflösen. Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen. Olivenöl zugeben. Aufgelöste Hefe dazugeben und alles erst mit den Knethaken des Handrührgeräts, dann mit den Händen zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. Teig abgedeckt an einem warmen Ort 45 Minuten gehen lassen.

Oliven und getrocknete Tomaten grob hacken. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Tomaten, Oliven und Pinienkerne unter den Teig kneten. Teig zu einer länglichen Rolle formen und diagonal auf das Backblech setzen. Teig abgedeckt nochmals 20 Minuten gehen lassen.

Derweil den Backofen auf 250 Grad vorheizen. Brot in regelmäßigen Abständen 2-3 Mal quer einschneiden. Mit Rosmarin bestreuen und im heißen Backofen auf der mittleren Schiene 10 Minuten backen. Dann die Hitze auf 200 Grad reduzieren und das Brot in ca. 15 Minuten fertig backen.

Und jetzt bin ich gespannt, welches Land als nächstes dran ist beim mediterranen Kochevent… und welche Urlaubserinnerungen ich womöglich damit verbinde 😉

18ter mediterraner Kochevent - MALTA - tobias kocht! - 10.03.2011-10.04.2011
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8 thoughts on “Bigilla (maltesischer Bohnen-Dip) mit frisch gebackenem Olivenbrot mit Tomaten

  1. Hallo und herzlich willkommen beim Event!
    Freu mich dass du dabei bist. Bigilla klingt wunderbar und sieht auch toll fotografiert aus.
    Sei bitte so nett und verlinke noch direkt aus dem Text auf den Event. Danke!

  2. ja..das mit den Hasen ist mir auch aufgefallen…aber es gibt ja auch eine Menge anderer Rezepte..urlaubstechnisch habe ich von Malta auch leider immer nur mäßiges gehört..schade eigentlich…lGHEike

  3. Ich war noch nie auf Malta, aber wenn es da so leckere Sachen gibt ….
    Ich hoffe ihr habt auch etwas von der phantastischen maltesischen Archäologie abbekommen, ich glaube mir würde ein Besuch dort nicht reichen. Andererseits ist es wohl schwer eine Unterkunft außerhalb der Touri-hotels zu finden 🙁 Schade eigentlich.

  4. @Tobias: Link ist drin 🙂

    @Heike: die Kaninchen-Rezepte haben sich gut angehört, waren mir aber alle etwas zu aufwendig. Und auf Malta gibt es sicher auch die ein oder andere schöne Ecke, aber man muss danach suchen… ich würde nicht noch mal dort Urlaub machen.

    @Torwen: 🙂 Wir waren tatsächlich bei einigen Ausgrabungen, ich erinnere mich noch bestens daran, wie ich mir an einem niedrigen Türsturz heftig die Stirn angeschlagen habe! Aber im Vergleich zu Griechenland oder der Türkei hat es mich nicht so fasziniert. Aber für Archäologen ist die Insel sicher interessant.

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  5. So unterscheiden sich die Eindrücke – ich war nur einen Tag dort und hatte damals beschlossen, dass ich dorthin auswandern könnte. 😉

    Aber Hoteldiskonähe, englische Feier-Buddys usw. und das im Winter – wohl nicht so der Kracher…

  6. @Barbara: na ja, nach einer Woche hatten wir dort – zumindest gefühlt – alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert… in einem schöneren, ruhigeren Hotel hätte es mir auf Malta sicherlich auch einen Tick besser gefallen 😉

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  7. Hallo, ich hab gestern den Dip und das Brot ausprobiert, beides wirklich sehr gut. Das Pürieren der Bohnen war ganz schön heftig, irgendwie waren die Dosenbohnen sehr hart und der Pürierstab hat ordentlich gekämpft. 😉 Das Brot habe ich auch die ersten 10 Minuten bei 250 Grad gebacken, nur leider sind die Pinienkerne oben und die Tomaten etwas verbrannt, aber wie gesagt – danke fürs Rezept, es hat sehr gut geschmeckt! 🙂

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