Jamies 30 Minuten Menüs im Test, Teil 2: Hähnchen & Tomaten aus dem Ofen, zerdrückte Bratkartoffeln und Rahmspinat

Herzlich willkommen zum 2. Teil meines Kochbuchtests des neuesten Jamie Oliver-Kochbuchs „30 Minuten Menüs“! Vom Misserfolg meines ersten Jamie-Menüs habe ich mich wieder etwas erholt. Ich habe mir vorgenommen, die nächsten Male Jamies Anweisungen nur als grobe Richtlinie anzusehen und die Gerichte so zuzubereiten, wie ich das für richtig halte. Auch wenn Jamie genau davor in seiner Einleitung zu „30 Minuten Menüs“ warnt! Für das zweite Testkochen habe ich mir das Menü auf Seite 102 herausgesucht: Hähnchen & Tomaten aus dem Ofen, zerdrückte Bratkartoffeln, Rahmspinat und Erdbeer Slush. Da sollte eigentlich nichts schiefgehen: Hähnchen, Tomaten, Kartoffeln und Spinat sind eine sichere Bank. Den Erdbeer Slush lasse ich weg, erstens esse ich Erdbeeren nur, wenn sie gerade Saison haben, und zweitens habe ich schon so eine Ahnung, dass das Hauptgericht samt Beilagen ganz schön sättigend wird! Mein Mann hat sich nach dem misslungenen ersten Menü aus der Testreihe zurückgezogen, ich werde also nur eine Singleportion kochen. Na gut!

Es geht los! Ich stelle erst mal alle Zutaten, 2 Töpfe, eine Pfanne, 1 Salatschleuder, 1 Schneidebrett, Backpapier, eine ofenfeste Form, eine Muskatreibe und eine Parmesanreibe bereit. Es ist 19.00 Uhr, ich fange an!  Als erstes wasche und halbiere ich die kleinen rotschaligen Kartoffeln und stelle sie in einem Topf mit Wasser auf den Herd. Jamie arbeitet hier um Zeit zu sparen mit bereits kochendem Wasser aus dem Wasserkocher, aber ich lasse mich nicht stressen und koche das Wasser mitsamt den Kartoffeln im Topf auf. Dann heize ich den Backofengrill vor. Anschließend schnipple ich alles, was kleingeschnitten werden muss: Frühlingszwiebeln schneide ich in feine Ringe, den frischen Blattspinat wasche ich und schleudere ihn trocken, zwei Knoblauchzehen schäle ich und schneide den Knoblauch in feine Würfel. Jamie presst den Knoblauch bei all seinen Menüs, aber ich bevorzuge die kleingeschnittene Variante. Kirschtomaten kommen auch noch zum Einsatz, diese wasche ich und halbiere sie. Eine halbe Bio-Zitrone schneide ich auch noch in Schnitze, dann kann ich weitermachen – wesentlich stressfreier als beim letzten Mal!

Parallel dünste ich die Frühlingszwiebeln an, gebe den Spinat hinzu und prüfe, ob die Kartoffeln schon gar sind. Sind sie, also schnell abgießen und etwas ausdampfen lassen. Es ist 19.15 Uhr und ich bin ganz gut in der Zeit. Ich würze das Hähnchenbrustfilet mit Salz, Pfeffer, edelsüßem Paprika und getrocknetem Oregano. Jamie verteilt die Gewürze dazu auf Backpapier, träufelt Olivenöl darüber und zieht das Fleisch dann von beiden Seiten über das Papier, gar keine schlechte Methode, um das Fleisch gleichmäßig zu würzen!

Jetzt wird es kurz etwas stressig, ich muss darauf achten, dass der Spinat im Topf nicht anbrennt und brate parallel dazu die Hähnchenbrust scharf in einer Pfanne an. Ich gebe Sahne und geriebenen Parmesan zum Spinat und schalte die Flamme aus. Es ist 19.25 Uhr, und die angebratene  Hähnchenbrust wandert mit den Zitronenschnitzen, den Kirschtomaten und einer Scheibe Speck in eine ofenfeste Form und wird noch mal gut 10 Minuten unter dem Backofengrill gegrillt. Derweil brate ich die gekochten Kartoffeln in der Pfanne mit Olivenöl, Rosmarin, Lorbeer und Salz kräftig an und zerdrücke die Kartoffeln etwas mit dem Kartoffelstampfer.

Olivenöl, Butter und Sahne kommen bei diesem Gericht großzügig zum Einsatz – das ist ja nicht so mein Ding, aber wenn der Geschmack nachher stimmt, soll es mir heute mal recht sein.

Ohne weitere Zwischenfälle richte ich den Rahmspinat, die zerdrückten Kartoffeln und die Hähnchenbrust mit den Tomaten auf einem Teller an und kann um 19.35 Uhr mein Abendessen beginnen! Die 30 Minuten-Marke habe ich wieder überschritten, und dabei habe ich das Dessert, den Erdbeer-Slush, gar nicht zubereitet.

So, und jetzt zum Geschmackstest! Optisch sieht das Essen ja schon mal ganz gut aus. Und geschmacklich? Geschmacklich ist es in Ordnung, haut mich aber ehrlich gesagt nicht vom Hocker. Die Hähnchenbrust ist durch und schön saftig, aber trotz großzügigem Würzen etwas fad. Die Kartoffeln sind gut gelungen. Der Rahmspinat ist mir persönlich zu sahnig und mächtig und trotz Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Thymian und frisch geriebener Muskatnuss etwas langweilig.

 Die Portion ist außerdem mehr als üppig bemessen, das Originalrezept ist für 4 Portionen vorgesehen und ich habe alle Zutatenangaben durch 4 geteilt, schaffe es aber trotzdem gerade so, die Hälfte von allem aufzuessen. Dabei habe ich durchaus einen gesunden Appetit! Ob sich wohl mein Mann der Reste annehmen wird? Vielleicht, wenn ich ihm nicht sage, dass es ein Menü aus dem Jamie Oliver-Buch ist 😉

 Fazit: Die Geschmäcker sind verschieden, während ich Hähnchen & Tomaten aus dem Ofen, zerdrückte Bratkartoffeln und Rahmspinat jetzt eher so lala fand, waren andere ganz begeistert (pssst, da gibt´s auch das Rezept leicht abgewandelt zum Nachkochen!).
Ebenso übrigens bei meinem ersten Testmenü, der schnellen Hackfleischpfanne: sowohl bei Hamburg kocht! als auch bei Jucele, die auch zur Kochbuch-Testerrunde gehören, kam das Menü deutlich besser an als bei uns!
Positiv: da ich mich nicht genau an die Anweisungen von Jamie gehalten habe, war die Zubereitung des Menüs diesmal deutlich entspannter. So werde ich bei den nächsten beiden Menüs ebenfalls vorgehen!

Bis nächste Woche bei Teil 3 des Kochbuchtests!

10 thoughts on “Jamies 30 Minuten Menüs im Test, Teil 2: Hähnchen & Tomaten aus dem Ofen, zerdrückte Bratkartoffeln und Rahmspinat

  1. ich denke, man muss wirklich seinen eigenen koch-Ablauf in das Menü mit einbinden. Vielleicht macht dein Mann ja wieder mit wenn er sieht, dass das Essen jetzt was wird 🙂

  2. Ich hatte das Kochbuch auch in der Hand, aber dieses 'Nach der Reihe vorgehen' hat mich total abgeschreckt und auch, dass schon im Vorwort stand, dass man es auf keinen Fall anders machen soll. Sowas lasse ich mir gar nicht gerne sagen und habe deshalb dann die Finger davon gelassen. 🙂

    LG Miri

  3. @alle: Danke für eure Kommentare! Ja, wenn ich die Abläufe anpasse, dann klappt das schon besser mit den Gerichten. Und unsere Küche ist auch nicht so groß, aber ich belege dann alle verfügbaren Abstell- und Arbeitsflächen 🙂
    Teil 3 kommt demnächst!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  4. Ich habe das Buch bisher nirgendwo gesehen, deswegen bin ich jetzt mal für Deine Vorstellung sehr dankbar.
    Und jetzt werde ich mal nach dem 3. Teil suchen, vielleicht ist er ja schon online. 🙂

  5. Also ich finde die Menüs genial.. jeder hat aber einen anderen geschmack.. und man schafft alles auch den nachtisch in nur 30 minuten.. man muss sich nur wirklich gründlich das rezept durchlesen und sich damit auseinandersetzen und dan klappt es prima. . Allerdings muss einem kochen Spaß machen.. wenn man es liebt dann wird es nie stressig auch wenn es mal schnell gehen muss.. für mich ist es eher entspannend. .

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