Oh what a perfect day! Der Food-Fotografie-Workshop von Kikkoman in Düsseldorf

Am Freitag bin ich zu nachtschlafender Zeit aufgestanden und habe in aller Herrgottsfrühe den Zug nach Düsseldorf bestiegen. Anlass dafür war ein Food-Fotografie-Workshop mit den Fotografen Anne Rogge und Jan Jankovic und dem Foodstylisten Christoph Maurer, zu dem die Firma Kikkoman mich und 9 weitere (Food-)Blogger in die Kochschule Düsseldorf eingeladen hatte.
Nach einer kurzen Begrüßungs- und Vorstellungsrunde ging es auch gleich los mit der Theorie. Profifotograf Jan Jankovic (ganz rechts im Bild) erklärte uns das Liveview-Shooting,bei dem die Kamera via Tethering direkt mit dem Notebook verbunden ist. Das hat den Vorteil, dass man sich schon vor dem ersten Foto auf dem großen Display anschauen kann, wie das Foto später aussehen wird, ob die Bildkomposition stimmt, das Licht gut ist, die gewünschten Elemente scharf sind etc. Außerdem gab Jan uns einen kurzen Überblick darüber, was es in Bezug auf Licht, Kameraeinstellungen und Perspektive bei Foodfotos zu beachten gilt. Klar: Tageslicht ist am besten geeignet, am besten fotografiert es sich unter einem Nordfenster.
Gemeinsam wählten wir einen Untergrund in Lehm-/Betonoptik und das Geschirr aus, auf dem wir unser „Fotomodell“, einen Glasnudelsalat mit Zuckerschoten, Erdnüssen, Chili und Rinder-Spießchen, ablichten wollten. Fotografin Anne beschrieb die Aufteilung zwischen Jan und ihr so: „Er kümmert sich um die Technik, ich mich um das Fotostyling. Das heißt, ich muss ständig Geschirr und Props kaufen….“ Verständnisvolles Nicken und zustimmendes Seufzen allerseits!
Foodstylist Christoph gab uns einen Tipp für den Fall, dass das Anrichten etwas länger gedauert hat und das Fleisch schon etwas trocken aussieht: Einfach noch mal mit etwas Öl einpinseln, damit es glänzt und schön frisch aussieht auf dem Foto. Bei Profi-Fotoshootings ist so etwas die Regel, denn bis das Foto-Setup steht und das finale Foto geschossen ist, dauert es – wenn es richtig gut läuft und schnell geht – locker 1,5 Stunden. So viel Zeit investierte ich in keines meiner Fotos. Bei mir dauert das Fotoshooting maximal 5 Minuten, schließlich möchte ich mein Essen auch gerne noch halbwegs warm verzehren….
Spannend war auch der Blick in Christophs Foodstyling-Koffer, drei an der Zahl! Darin schleppt er zum einen Küchenausstattung mit sich, da er vor einem Auftrag meist nicht weiß, wie die Küche vor Ort ausgestattet ist. Zum anderen hat er seine Geheimwaffen immer dabei, darunter Wasserspray, Zuckercouleur, Bunsenbrenner und Metallstäbe (für die perfekten Grillstreifen auf dem Fleisch), Pinzetten, Q-Tipps, Heißluftföhn, Aspirintabletten (für sprudelndes Wasser) und vieles mehr. Für mich kommen alle diese Hilfsmittel nicht in Frage, da ich mein Essen direkt im Anschluss an das Foto noch essen möchte. 
Nach diesem Theorieteil war es höchste Zeit für eine Stärkung. Und wie nicht anders erwartet, gab es zum Mittagessen Sushi!
Nach der Mittagspause durften wir dann selbst Hand anlegen. Während die einen Fotograf Jan mit Fragen rund um Fotografie und Bildbearbeitung belagerten, legten die anderen direkt los mit Freestyle-Kochen. Ziel war es, fotogene Gerichte zu kreieren, sie ansprechend anzurichten und  im Anschluss zu fotografieren, immer unter den wachsamen Augen von Fotografin Anne Rogge und Foodstylist Christoph. 
Anne und Joanna stylten ihr Essen ganz ohne Tricks oder Hilfsmittel wie Lebensmittelfarbe o.ä., einfach mit Liebe und einem guten Gespür für eine gelungene Bildkomposition – und das Ergebnis sah spitze aus!
Dieses Fotomodell stammt aus dem Kochtopf von Armagan und Christina:
Am fotogensten fand ich Mareikes geröstete Kürbisspalten mit Garnelenspießen und Limettenschnitzen. Und den Foto-Untergrund hätte ich mir gerne unauffällig unter den Arm geklemmt und mitgenommen!
Aber auch Silvias Kürbis-Süppchen konnte sich sehen lassen:
Astrid, Maja und mir war nach etwas Rustikalem und so gab es bei uns Fleisch, ganz pur mit etwas Kräutern, Knoblauch und einer frischen Kräuterbutter:
Der Tag verging mit Zuhören, Mitmachen, Kochen, Fotografieren, Essen, Austausch und tollen Gesprächen wie im Flug. Und mitgenommen habe ich natürlich auch etwas: Die Erkenntnis, dass die Arbeit der Profi-Fotografen nicht damit zu vergleichen ist, wie die meisten Blogfotos entstehen. Die Profi-Fotografen haben ganz andere Qualitätsansprüche an ihre Fotos, arbeiten grundsätzlich mit Stativ, bestem Licht, kontrollieren via Liveview-Shooting, ob auch noch das letzte Pixel scharf ist – und brauchen natürlich auch dementsprechend lange für ein Foto. 
Die Foodstylisten tun alles, damit das Essen so frisch und ansprechend wie möglich aussieht. Dafür werden die Zuckerschoten dann nur ganz kurz blanchiert und anschließend sofort mit Eiswasser abgeschreckt (damit sie schön grün bleiben), Sesamkörner mit der Pinzette verteilt, Wassertropfen einzeln mit der Pipette aufgesetzt, Grillstreifen nachträglich auf das Fleisch gebrannt, Brathähnchen mit dem Heißluftföhn nachgebräunt und vieles mehr. 
Faszinierend! Aber keine Sorge, ich werde mich weiterhin darauf beschränken, das Essen, wie es aus dem Topf oder dem Backofen kommt, hübsch anzurichten und so zu fotografieren, wie ich es auch esse. Da waren wir Blogger uns alle einig!
Und hier seht ihr auf dem Gruppenbild noch mal alle Workshop-Teilnehmer! Es war eine tolle Gruppe aus liebenswürdigen Kikkoman-Mitarbeiterinnen, bezaubernden Agentur-Damen und lieben Bloggerinnen, deren Blogs ich zum Großteil schon lange und sehr gerne lese und wie z.B. Sophia von Cucina Piccina schon ewig mal treffen wollte. Mit dabei waren:
Joanna von Liebesbotschaft
Anne von Gutentag.info
Maja von Moey´s Kitchen
Christina von Feines Gemüse
Sophia von Cucina Piccina
Mareike von Girl on travel
Silvia von Filines Testblog
Lidia von Pardon me (gleichzeitig Werkstudentin bei der PR-Agentur Zeron)
Ganz herzlichen Dank an Kikkoman und die Agentur Zeron für die Einladung zu diesem wunderbaren Event!

20 thoughts on “Oh what a perfect day! Der Food-Fotografie-Workshop von Kikkoman in Düsseldorf

  1. Ein toller Bericht. Ich hab so einiges zwischendurch verpasst und freue mich, dass du so viele Tipps niedergeschrieben hast. 🙂 Schön, dass du dabei warst. War eine tolle Runde. Ganz liebe Grüße, Lidia

  2. Der ein oder andere Mann hätte der Runde sicher auch ganz gut getan. Aber mich fragt ja wieder keiner … 🙁

    (was ich damit sagen will: Toller Event. Ich bin neidisch.)

  3. Das klingt ja nach einem super spannenden Tag! Ich bin auch (aber nur ein wenig) neidisch 🙂 Der Koffer des Foodstylisten sieht ja eher aus wie der eines Handwerkers, herrlich, mal so hinter die Kulissen zu schaun! Ich bleib auch dabei, mein Essen so zu fotografieren, dass man es danach noch essen kann, ich schließ mich Euch also an 🙂
    Liebe Grüße!
    Julia

  4. Oh, ein toller Bericht!
    Aber so ein grausames Foto von mir 😀 Nein, es sind wirklich sehr schöne Fotos dabei und ich freue mich total, dass mein Essen so super aussah und alle Freude daran hatten. Das macht mein Herz ein wenig glücklich 🙂
    Es hat mich gefreut, dich kennengelernt zu haben! Vielen lieben Dank auch für deinen Kommentar!

    Liebe Grüße,
    Mareike

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