Zuppa di marroni – Maronensuppe

Von meinen Schwiegereltern habe ich 2kg Maronen von der eigenen Wiese zur baldigen Verwertung bekommen. Lecker! Aber was tun damit? Bei der Suche nach Rezepten mit Maronen habe ich auch in einem Kochbuch geblättert, das ich dieses Jahr von meinen Kollegen zum Geburtstag geschenkt bekommen und bisher noch gar nicht benutzt hatte: „Italia. Ein Spaziergang durch die Jahreszeitenküche“ von Carlo Bernasconi und Marlisa Szwillus. Das Buch ist nach Jahreszeiten gegliedert und beim Herbst-Kapitel wurde ich auch prompt fündig: die Zuppa di marroni (Maronensuppe) hörte sich gut an, als Bemerkung stand „unkompliziert“ daneben und die angegebenen 30 Minuten Kochzeit waren bestens geeignet für meine schnelle Feierabendküche.

Um schnelle, unkomplizierte Feierabendküche handelt es sich hier wohl aber nur, wenn man vakuumierte und vorgekochte Maronen verwendet. Ich habe über eine Stunde für die Zubereitung dieser Suppe benötigt, weil sich die Schale und die darunter liegende braune Haut so schwer von den Maronen lösen ließ. Vielleicht habe ich die Maronen auch nicht lange genug gebraten? Auf jeden Fall war das Maronen schälen eine Heidenarbeit. Glücklicherweise war die restliche Zubereitung tatsächlich simpel und unkompliziert. Und auch geschmacklich hat mich die Maronensuppe mit ihrem feinen Maronengeschmack und der leichten Schärfe durch den Ingwer voll überzeugt, sonst hätte ich mich doch sehr über die vergebliche Liebesmühe geärgert… Hier kommt also das Rezept für euch!

Zuppa di marroni (Maronensuppe)
(für 2 Personen als Vorspeise oder für 1 Person als Hauptgericht)
Zutaten:
350g Maronen (Esskastanien)
1/2 Zwiebel
2cm frischer Ingwer
1 EL Olivenöl
ca. 600ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Maronen an der Spitze mit einem scharfen Messer kreuzförmig einritzen. Maronen in eine Pfanne geben, ca. 1 cm Wasser einfüllen und Maronen bei geschlossenem Deckel so lange braten, bis die Schale aufplatzt. Gegebenenfalls noch mal etwas Wasser nachgießen, wenn es verdampft ist. Die Maronen noch heiß schälen (abgekühlt lässt sich die braune Haut fast nicht mehr entfernen).
Die Gemüsebrühe erhitzen.
Zwiebel schälen und fein würfeln. Ingwer ebenfalls schälen und fein würfeln. Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Ingwer zugeben und ca. 2 Minuten dünsten. Dann die geschälten Maronen zugeben und weitere 2 Minuten unter gelegentlichem Rühren anbraten. Mit der heißen Gemüsebrühe ablöschen und aufkochen. Hitze reduzieren und die Suppe bei geschlossenem Deckel und kleiner Hitze 15 Minuten köcheln lassen.
Suppe mit dem Pürierstab fein pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen. Portionsweise in tiefe Teller füllen und servieren!
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17 thoughts on “Zuppa di marroni – Maronensuppe

  1. Kastanien finde ich auch köstlich – wenn nur die Schälerei nicht wäre. Vorallem die Haut will sich oft nicht lösen. Und DEN Trick, damit sich diese mit der Schale wie von alleine entfernen läßt, habe ich noch nicht gefunden.

    Ist so eine Maronensuppe nicht ziemlich mächtig?

    Und Glückwunsch zu deiner Nominierung und dem verdienten Mehr an Aufmerksamkeit!

  2. Die Schälerei ist eine elende Arbeit, aber klingt sehr interessant. Und in Carluccios Buch sind tolle Rezepte – ich habe ein anderes von ihm. Übrigens ist da ein Rezept für Maronenbrotaufstrich drin, wenn du daran interessiert sein solltest? Ich wollte das die Tage machen, sobald die Maroni nicht mehr ein halbes Vermögen kosten.

  3. Maronen lassen sich wunderbar mit dem Schnellkochtopf kochen. Schau auf meinem Blog unter Kastanienherzen nach, da beschreibe ich ausfühlich wie das geht. Danach lassen sie sich auch sehr leicht schälen. Der Schnellkochtopf reduziert Kochzeiten um 70%, das ist viel Zeit und Energie= Geld. Ich koche seit 26 Jahren mit dem SKT und liebe ihn.

  4. @grain de sel: Hm, hatte gehofft, dass jetzt sofort die ultimativen Tipps zum problemlosen Ablösen diser blöden braunen Haut kommen, aber das scheint ja immer eine Fisselei zu sein… Die Suppe war gut sättigend, ich habe die im Rezept genannte Portion alleine als Abendessen gegessen und war satt. Zu mächtig fand ich es aber nicht, außer den Maronen war ja nur noch Gemüsebrühe drin! Und danke für die Glückwünsche 🙂

    @Lemon: Ich finde Maronen auch toll, als nächstes möchte ich ein Dessert mit Maronen machen!

    @Calogero: Danke!

    @Susi Sonnenschein: Das "Italia"-Kochbuch ist von Carlo Bernasconi, Du meinst Antonio Carluccio, oder? Welches Buch hast Du von ihm? Der Maronenbrotaufstrich klingt sehr verlockend, bin definitiv am Rezept interessiert! Bloggst Du das dann demnächst? :-))

    @Täglich Freude am Kochen: Schnellkochtopf besitze ich keinen… aber wenn sich danach Maronen ganz einfach schälen lassen, sollte ich mal über die Anschaffung nachdenken! Danke für den Tipp.

    @Uwe: Musste erst mal googlen, was Du mit Maroniofen meinst! Ich hab auch oft schon geröstete Maroni im Backofen gemacht, da ging die Schale aber ebenso gut bzw. schlecht ab wie bei den gebratenen Maroni. Wenn ich an einem Straßenstand Maroni aus dem Maroniofen kaufe, lassen die sich aber normalerweise besser schälen. Aber ob sich deswegen die Anschaffung lohnt? Hat da jemand Erfahrung damit?

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  5. Also wenn ich das so lese … muss cih die Tage wieder in den wald Kastanien suchen gehn … ne Suppe hab ich noch nicht ausprobiert, da ich Maronen in jeder Form liebe wird das eine chöne alternative zum Üblichen .

    Lg Kerstin

  6. @Kerstin: Dann wünsche ich Dir mal viel Erfolg beim Suchen! Was hast Du denn bisher mit den Kastanien gemacht? Geröstete Maronen? Immer her mit Tipps 🙂

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  7. Klingt einfach ein lecker. Habe gestern beim Einkaufen Maronen entdeckt (allerdings die vorgegarten, aber das scheint ja eher von Vorteil zu sein…), mich an dein Rezept hier erinnert und gleich zugeschlagen. Ingwer habe ich sowieso da und dann wird es das die nächsten Tage mal geben.

  8. @Inga: Woohoo, das freut mich aber, dass die Suppe Dir auch so gut geschmeckt hat! Und ja, es spart definitiv Zeit und Nerven, vorgekochte und bereits geschälte Maronen zu verwenden 🙂

    Liebe Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  9. Liebe Juliane, ich möchte dieses Rezept gern in mein diesjähriges Weihnachtsmenü integrieren. Zum Rezept habe ich noch eine Frage: Beziehen sich die 350 g auf vorgegarte Maroni oder auf frische Exemplare mit Schale?

  10. Hallo Lillebi, dieses Süppchen wird sich hoffentlich bestens in dein Weihnachtsmenü einfügen 🙂 Die 350g beziehen sich auf die frischen Exemplare mit Schale. Vorgegart würde ich dann etwas weniger Maroni nehmen, nur ca. 275-300g. Gutes Gelingen und guten Appetit!

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  11. Liebe Juliane,
    ein richtig feines Süppchen hast Du uns da aufgetischt! Ich habe noch 2 Möhren (der Farbe wegen) und etwas Muskat untergemogelt, beides hat der Suppe gut getan. Und die Sache mit dem Schälen der Maroni… das ist wohl der Preis für diese Leckerei!
    Dank und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
    Sandkorn

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