Stundenlang geschmort: Chili-Paprika-Gulasch

Dieses Chili-Paprika-Gulasch ist was für gemütliche Sonntage zuhause mit viel Zeit zum Kochen, denn das Gulasch schmort 3 Stunden im Ofen vor sich hin und verbreitet in dieser Zeit in der ganzen Wohnung einen äußerst leckeren Duft, der uns das Wasser im Munde zusammen laufen lassen ließ. Tapfer haben wir so lange durchgehalten, bis das Fleisch wie von Jamie in seinem Kochbuch „Natürlich Jamie“ beschrieben so butterweich geschmort ist, dass es sich mit zwei Gabeln ohne Widerstand zerteilen lässt.
Chili-Paprika-Gulasch aus "Natürlich Jamie" von Jamie Oliver

Rezept: Chili-Paprika-Gulasch

(3 Portionen)
Zutaten:
700g Schweineschulter am Stück, ohne Schwarte und Knochen, aber nach Möglichkeit mit Fett
Meersalz, schwarzer Pfeffer
Olivenöl
1 rote Zwiebel
2 frische Chilischoten
1 gehäufter EL mildes Paprikapulver
1/2 TL Kümmel
1 EL Majoran oder Oregano
2-3 Paprikaschoten, verschiedene Farben
ca. 140g geröstete eingelegte Paprikaschoten
400g Dosentomaten
2 EL Rotweinessig
200g Basmatireis
75g Schmand oder saure Sahne
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
3 Stängel glatte Petersilie
Zubereitung:
Zwiebel schälen und in dünne Streifen schneiden. Paprika waschen, das Kerngehäuse entfernen und  Paprika in grobe Stücke schneiden. Gegrillte Paprika abtropfen lassen und ebenfalls in grobe Stücke schneiden. Chilischote waschen, halbieren, die Kerne entfernen und die Schote fein hacken. Kümmel im Mörser etwas zerdrücken. Tomaten in der Dose kleinschneiden.
Die Schweineschulter auf der Fettseite mit einem Messer kreuzweise tief, bis auf das Fleisch, einschneiden. Fleisch rundherum großzügig mit Pfeffer und Salz einreiben.
Einen großzügigen Schuss Olivenöl in einem Schmortopf auf dem Herd erhitzen. Fleisch darin am Stück mit der Fettseite nach unten hineinlegen. Bei mittlerer  Hitze ca. 15 Minuten braten, bis das Fett ausgetreten ist, bzw. wenn wie bei mir rundherum etwas Fett am Fleisch ist, rundherum anbraten. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Nach dem Anbraten das Fleisch wieder aus dem Topf nehmen, beiseite stellen. Zwiebeln, Chilis, Paprikapulver, Kümmel und Majoran in den heißen Topf mit dem Bratfett geben. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Bei geringer bis mittlerer Hitze die Zwiebeln ca. 10 Minuten anschwitzen. Dann die Paprika (frisch und eingelegt) und die Tomaten mitsamt dem Saft zu den Zwiebeln in den Topf geben. Das Fleisch wieder in den Topf geben. Ca. 75 ml Wasser zugießen. Essig hinzufügen. Alles aufkochen, dann den Schmortopf mit dem Topfdeckel verschließen und im vorgeheizten Backofen 3 Stunden schmoren.
Das Fleisch ist fertig, sobald es sich mit einem Löffel oder zwei Gabeln ohne Widerstand zerteilen lässt. Wenn das Fleisch gar ist, den Reis kochen und den Schmand mit dem Zitronenabrieb sowie der gewaschenen und kleingehackten Petersilie verrühren.
Das Fleisch aus dem Schmortopf nehmen, in mundgerechte Stücke zerteilen. Die Fleischstücke wieder in den Topf zurückgeben und mit der Sauce vermischen.
Reis mit dem Gulasch portionsweise auf Teller geben und mit einem Klecks Zitronen-Petersilien-Schmand servieren.
Jamie nennt dieses Gericht „Scharfes Chili-Paprika-Gulasch“. Die Schärfe hat bei uns gefehlt, aber davon abgesehen war es wunderbares Soulfood-Essen. Das Fleisch war butterzart, die Sauce schön sämig, und den zitronigen Schmand dazu fand ich auch prima. Außerdem hat die Zubereitung zwar länger gedauert, war aber völlig stressfrei. So liebe ich das!
Für dieses Schmorgericht habe übrigens ein kulinarisches Weihnachtsgeschenk eingeweiht: einen runden, gusseisernen Bräter von Le Creuset, in den ich ganz verliebt bin! Endlich habe ich einen Topf, den ich sowohl auf dem Herd als auch im Backofen verwenden kann. Und nachdem die Premiere gut geglückt ist, wird es in nächster Zeit wohl einige Schmorgerichte geben …
Print Friendly, PDF & Email

14 thoughts on “Stundenlang geschmort: Chili-Paprika-Gulasch

  1. wundervoll. ich liebe schmorgerichte. das weiche fleisch, die tolle sauce – schmoren ist einfach eine tolle zubereitungsart.

    auf meinem einkaufszettel stehen die mini-schmortöpfchen von le creuset und das schmor&more-kochbuch vom christian verlag…

  2. Ich kann mich nur anschließen, denn ich gehöre ebenfalls zu den Schmorgericht-Fans. Dieser Duft, der dann durch die Wohnung zieht – auch wenn er bei knurrendem Magen quälend ist – ist schon was tolles.

  3. "so butterweich geschmort ist, dass es sich mit zwei Gabeln ohne Widerstand zerteilen lässt. "

    Seit ich das gelesen habe zerfließe ich sabbernd vor meinem Laptop! Gulasch habe ich bisher immer nur bei Mama gegessen aber ich glaube das wird jetzt geändert! *lecker*

  4. @Frau Kampi: wie gesagt, ich bin ganz verliebt in meinen Schmortopf :-))

    @Uwe: oh ja, Schmorgericht geht insbesondere in der kälteren Jahreszeit immer! Einfach herrlich. Ich finds aber grad schön, dass der Topf so groß ist, und ich größere Fleischstücke im Ganzen darin schmoren kann. Möchtest Du dann so kleinere Töpfchen für Einzelportionen?

    @Lillebi: wir gründen einen Schmorgericht-Fanclub 🙂 Der unglaublich leckere Geruch war insbesondere gegen Ende fast schon Folter, wir waren ebenso weichgekocht wie das Fleisch 😉

    @Katja: danke für den Link! Kannte ich noch nicht, hört sich aber ebenfalls köstlich an und ist vorgemerkt, der nächste Sonntag mit viel Zeit zum Kochen kommt hoffentlich bald…

    @Mini-Küche: wenn ich mir das Foto angucke, bekomme ich auch sofort wieder Appetit… dabei habe ich schon zu Abend gegessen. Also klare Nachkochempfehlung, zumal es ganz jamie-oliver-easy-peasy-mäßig zuzubereiten ist!

    Viele Grüße und schöner Tag noch
    Juliane

  5. jop. ich mag dieses kleinteilige einfach gerne. und der gedanke, dass man den gästen einfach ein geschlossenes töpfchen hinstellt und unterschiedliche sachen drin sind finde ich toll…kommunistisches schmoren, quasi *g*

  6. Schmorgerichte mag ich..aber am liebsten bei meiner Mutter oder meinem Bruder…die kochen dann immer gleich für eine Großfamilie und dann schmeckt es nochmal so gut..und den Topf..ja der könnt mir auch gefallen..guß HEike

  7. Das Prädikat "stundenlang geschmort" ist eigentlich schon ein Garant für zartestes Fleisch mit aromafetter Soße.
    Und wenn man ein einziges Mal in so einem Gussbräter geschmort hat, dann stellt man sich nie wieder die Frage, ob die Anschaffung sich gelohnt hat. Das bekommt kein Edelstahltopf hin.

  8. @Uwe: stimmt, das hat auch was. Jeder kriegt seine Extrawurst 😉

    @AT: das war auch mein erstes Gulasch aus Schweinefleisch und das erste Gulasch, das ich aus einem großen Fleischstück gemacht habe! Bis dahin kannte ich auch nur Rindergulasch mit bereits in Stücke geschnittenem Fleisch. Mag ich auch noch einen Ticken lieber als Jamies Gulasch!

    @Heike: Der Schmortopf macht auch richtig Lust darauf, ein paar Freunde einzuladen und für eine größere Runde zu kochen!

    @Suse: volle Zustimmung!

    @Sylvia: jaaaaaa 🙂

    Viele Grüße und schöner Tag noch
    Juliane

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert