Die einfachsten Dinge sind die besten: Fleischküchle

Kürzlich waren meine Schwiegereltern abends zum Vesper bei uns. Zu einem kalten Abendbrot also. Ich wollte aber nicht nur Brot und Wurst auf den Tisch stellen und habe deswegen Fleischküchle (oder Buletten, Frikadellen, Fleischpflanzerl….. hier bei uns heißt es Fleischküchle) gemacht. Sie sind mir dieses Mal besonders gut gelungen und waren ein echter Volltreffer! (Nicht nur) meine Schwiegereltern waren begeistert, weil die Fleischküchle nicht nur sehr lecker, sonder auch schön locker und fluffig waren.
Das Geheimnis der lockeren Fleischküchle: keine Zugabe von Mehl oder Semmelbröseln, nur ein eingeweichtes Brötchen. 2 Eier. Gemischtes Hackfleisch (Rind und Schwein), 1 Esslöffel Zitronenschalenabrieb und gründliches Durchkneten der rohen Masse. Das Rezept stammt aus dem Grundkochbuch „Basic cooking“ und ich kann es uneingeschränkt empfehlen – und teile es natürlich gerne mit euch! Denn die einfachsten Dinge sind doch oft die besten und leckersten 🙂

Rezept: Fleischküchle

(4 Portionen)

Zutaten:
1 Brötchen vom Vortag
2 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Bund glatte Petersilie
1 EL Olivenöl
500g gemischtes Hackfleisch (Rind und Schwein)
2 Eier
1 EL abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
Salz, Pfeffer
1 TL Paprikapulver edelsüß
1/2 TL getrockneter Majoran
1 EL scharfer Senf (ich habe Chili-Senf verwendet)
3 EL Butterschmalz

Zubereitung:
Brötchen in Scheiben schneiden, mit warmem Wasser übergießen und einweichen lassen. Schalotten und Knoblauchzehen schälen und fein würfeln. Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebelwürfel, Knoblauch und die Hälfte der kleingehackten Petersilie darin bei mittlerer Hitze ca. 2-3 Minuten dünsten. Pfanne vom Herd nehmen, abkühlen lassen.

Das Brötchen mit den Händen gut ausdrücken. In einer Schüssel Hackfleisch, Eier, das ausgedrückte Brötchen und die Zwiebel-Knoblauch-Petersilien-Mischung mit den Händen gut verkneten. Gründliches Durchmischen lohnt sich, dadurch behalten die Fleischküchle anschließend ihre Form, auch ohne Zugabe von Semmelbröseln oder Mehl! Zitronenschale, Paprikapulver und Majoran zugeben und die Hackfleischmasse kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Senf zugeben und alles noch mal gründlich durchmischen und verkneten. Anschließend die restliche frische Petersilie unterkneten.

Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen und erst mal ein kleines Fleischküchle zum Geschmackstest braten. Probieren und gegebenenfalls noch mal nachwürzen. Dann mit angefeuchteten Händen Fleischküchle in der gewünschten Größe formen und bei mittlerer Hitze in reichlich Butterschmalz von beiden Seiten je nach Größe der Frikadellen 5 bis 7 Minuten braten. Fleischküchle aus der Pfanne nehmen, kurz auf Küchenpapier das überschüssige Fett abtropfen lassen und dann servieren.

Dazu passt ganz toll Kartoffelsalat, aber auch nur mit Senf und Gewürzgurken sind die Fleischküchle ein Gedicht!

Auf dem Foto seht ihr die letzten beiden Fleischküchle, die als Anstandsrest übrig blieben und die ich am nächsten Tag kalt gegessen habe – da waren sie durch die Nacht im Kühlschrank schon etwas fester als ganz frisch aus der Pfanne, aber geschmacklich immer noch prima!

10 thoughts on “Die einfachsten Dinge sind die besten: Fleischküchle

  1. fleischküchle – so heisst es hier bei uns im badischen auch, obwohl ich aus unterfranken komme – sind einfach etwas feines.
    mal mit schafskäse gefüllt, gibt es gleich einen anderen geschmack.
    original. auch immer gut. einmal sogar im backofen gebacken – so erspart man sich das anbraten und den bratgeruch in allen hautporen.
    albondigas – die spanischen fleischküchle, in tomatensosse, finde ich auch sehr lecker.
    ich kann mich an eine situation erinnern, als wir eingeladen waren, fleischküchle mitbrachten und die leute ganz begeistert waren, weil sie so anders geschmeckt haben. so gut. und sie dachten, mein mann (der sehr gern kocht, und auch gut) mal wieder was neues ausprobiert hat. in der tat, ohne absicht. er hat die getrocknete petersilie – es war winter – mit der getrockneten minze verwechselt. aber ich muss sagen, es schmeckte sehr lecker, so, als sollte es so sein.
    liebe grüße
    monika
    die auch mal gerne kocht,
    der mann aber besser und lieber kocht, ich dafür gerne die rezepte aussuche.

  2. Ich mache meine Frikadellen fast genau so – bis auf die Zitronenschale! Das muss ich jetzt beim nächsten Mal noch ausprobieren, nachher ist das wirklich noch das i-Tüpfelchen! 🙂

  3. Da bin ich ganz bei dir! Die einfachsten Sachen sind meist die besten! Vor allem auch, weil man sie bei akutem Hunger schnell auf den Tisch bekommt! 🙂
    Bei uns heißt´s Frikadellen und werden auch mit nem eingeweichten Brötchen gemacht! Fast genauso locker werden sie mit Quark! Könnt ich eigentlich mal wieder machen…

    Sonnige Grüße,
    Sabine

  4. Wenn ich Frikadellen mache, verwende ich nach Möglichkeit in Milch eingeweichtes Toastbrot ohne Rinde, das macht sie in der Textur unglaublich cremig.
    Was sich auch noch gut macht, ist eine Prise Pimentón de la vera.
    Den Zitronenabrieb werde ich ausprobieren, ich bin mir ganz sicher, dass mir das schmeckt! 🙂

  5. @Elly, kochend-heiss: Danke! 🙂

    @Monika: mit getrockneter Minze hört sich das auch gut an! Ich habe auch noch ein paar Varianten auf der Nachkochliste, mal schauen, wann es die nächsten Fleischküchle gibt…

    @Christina: probier das mit der Zitronenschale mal, gibt ne frische Note!

    @Sabine: Wie, Quark? Statt Brötchen oder wie? Und das funktioniert?

    @AT: isst Du denn jetzt wieder was? 😉 Pimentón de la vera brauch ich jetzt dann auch mal, überall lese ich davon und noch in keinem Supermarkt gabs das! Und gib mal bisschen Zitronenabrieb dazu, schmeckt schön frisch.

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  6. Fleischküchle – fand ich gleich toll diesen Namen 🙂 Ne zeitlang hab ich Meine gerne mit Haferflocken statt Brötchen gemacht und neulich mal welche mit Speckwürfeln probiert – die waren, so als Abwechslung mal, ziemlich lecker. Aber da kann man ohnehin schön mit experimentieren und als Mitnehmmittagessen sind sie auch Prima!

  7. Das zweite Rezept von dem Blog, das ich ausprobiert habe. Obwohl ich Knoblauch, Brötchen und Zitrone weglassen musste, da ich es nicht vorrätig hatte, sind die Buletten sehr gut geworden.

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