Maultaschensuppe mit selbstgemachten Maultaschen

Beim gemeinsamen Kochwochenende mit meinem Cousin Uwe habe ich endlich, endlich auch mal die schwäbische Leib- und Magenspeise Maultaschen (aka „Herrgottsbscheisserle“) selbst gemacht. Das Rezept dafür hat mir meine Mutter gegeben, denn ihre Maultaschen sind legendär! Geschmacklich top und so groß, dass ich gerade so 2 Stück davon schaffe. Und sooooo gut… 
Natürlich macht meine Mutter die Maultaschen „alla mäng“ und nicht nach Rezept, aber für mich hat sie ihre Zubereitungsart aufgeschrieben. Und mit dieser Anleitung ist es Uwe und mir gelungen, äußerst leckere Maultaschen zuzubereiten und alle Mitesser am Tisch glücklich zu machen. Also nichts wie ran an die Maultaschensuppe mit selbstgemachten Maultaschen!
Maultaschensuppe mit selbst gemachten Maultaschen
(4 Portionen)
Zutaten:
Für den Teig:
250g Mehl Type 405
3 Eier
1/2 TL Salz
1/2 EL Olivenöl
Für die Füllung:
1 Brötchen vom Vortag
200 g frischer Blattspinat
1 Ei, 1 Eigelb (das 2. Eiklar leicht verschlagen und zum „Kleben“ nehmen)
2 Zwiebeln
½ Bund glatte Petersilie
150 g feines Kalbsbrät
400 g Kalbshackfleisch
Salz, Pfeffer
Frisch geriebene Muskatnuss
Für die Maultaschensuppe:
ca. 2l Fleischbrühe
1/2 Bund Schnittlauch
Zubereitung:
Zunächst den Teig zubereiten. Mehl mit Eiern, Olivenöl und Salz mit den Knethaken des Handrührers erst auf niedriger, dann auf höherer Stufe zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen und in Klarsichtfolie gewickelt 2 Stunden kühl stellen.
Dann geht es an die Füllung. Brötchen in warmem Wasser einweichen. Spinat putzen, waschen und tropfnass in einem heißen Topf zusammenfallen lassen. Abkühlen lassen, gut ausdrücken und fein hacken. Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Zwiebeln schälen, fein würfeln und mit der fein geschnittenen Petersilie in Butter andünsten bis die Zwiebeln weich, aber nicht braun sind.
Das ausgedrückte Brötchen, Hackfleisch, Brät, gehackten Spinat , Ei und Eigelb und die Zwiebel-Petersilienmischung in einer Schüssel gut vermischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat kräftig würzen. Eventuell von der Füllung ein kleines Klößchen kurz in kochendes Wasser geben und dann probieren, damit man sicher ist, dass es genügend gewürzt ist. Wenn die Füllung zu fad ist, schmecken die Maultaschen nicht!
Füllung beiseite stellen. Nudelteig aus dem Kühlschrank holen. Arbeitsfläche für das Ausrollen des Teigs vorbereiten und mit Mehl bestäuben. Ein großes, sauberes, leicht mit Mehl bestäubtes Küchentuch bereitlegen. Den Nudelteig mit einer Nudelmaschine dünn, aber nicht zu dünn ausrollen.
Ein Stück Nudelbahn auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche legen, mit der Füllung ca ½ cm dick bestreichen , oben und unten einen kleinen Rand frei lassen. Den Rand mit dem leicht verschlagenen Eiweiß einpinseln. Die Teigbahn 2-3 Mal ca. 4 cm einschlagen, je nachdem wie groß die Maultaschen werden sollen und wie breit die Teigbahn ist. Wer kleinere Maultaschen haben möchte, halbiert die Teigbahn einmal längs, bevor er die Füllung aufträgt.
Am Schluß den mit Eiweiß eingestrichenen Rand runterklapppen und festdrücken. Mit einem Messer oder Teigrädchen den Teig von der restlichen Teigbahn abschneiden. Fertig gefaltete Maultaschen auf dem leicht bemehlten Küchentuch parken und mit einem weiteren leicht bemehlten Tuch zudecken, bis alle Maultaschen fertig sind.
Für die Maultaschensuppe die Maultaschen in kochende Fleischbrühe geben und 10 – 15 Minuten bei kleiner Hitze eben so kochen lassen. Derweil Schnittlauch waschen, trocken schütteln und fein hacken. Maultaschen in der heißen Fleischbrühe mit gehacktem Schnittlauch bestreut servieren.
Der Aufwand, Maultaschen selbst zu machen, ist zwar groß, aber es lohnt sich! Am besten macht ihr gleich noch ein paar Maultaschen mehr, wenn ihr sowieso schon dabei seid, sie lassen sich nämlich prima einfrieren. Und außer klassisch in der Brühe schmecken Maultaschen natürlich auch toll geschmelzt mit Zwiebeln und dazu Kartoffelsalat…  oder so, wie wir sie an diesem Wochenende auch noch zubereitet haben, als „Dreierlei von der Maultasche“. Das gibt es morgen auf High Foodality!

Weitere Rezepte unseres gemeinsamen Kochwochenendes – die bereits veröffentlichten Rezepte sind verlinkt:
Maultaschensuppe mit selbst gemachten Maultaschen
Dreierlei von der Maultasche – morgen auf High Foodality
Gebackene Kartoffeln mit Tomaten-Feta-Topping
Tomaten-Schokoladensuppe mit Rosinen und Basilikum
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9 thoughts on “Maultaschensuppe mit selbstgemachten Maultaschen

  1. Die schwäbische Küche hat es mir ja besonders angetan. Maultaschen hab ich auch schon selbst gemacht (nach ganz ähnlichem Rezept – im Tiefkühler liegt sogar noch ein Pfund Füllung) – aber die umliegenden Hofläden verkaufen so legendär gute Maultaschen und gegen schwäbische Omis antreten – lieber nicht 😉 Am Liebsten mag ich sie geschmälzt, mit Ei – für gute Gäste Freitags in unserer Kantine 😉

  2. Man, da hatte ich Nordlicht dir ja bislang was Voraus:o)
    Ich hab damals von einem Studienkollegen sein Maultaschenrezept bekommen und fertige ab und zu eine große Portion für den Vorrat an. Mit Kalbshack hab ich die allerdings noch nie gemacht. Stell ich mir äußerst fein vor.

  3. @Alex: Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich sie erst jetzt das erste Mal selbst gemacht habe: die Maultaschen meiner Mutter sind einfach ZU gut. Da war die Motivation, sie selbst zu machen, bisher gering!

    @Nadine: Gutes Gelingen und guten Appetit!

    @Suse: Ja, da hattest Du mir was voraus! Aber da ich ja jahrelang direkt an der "Quelle" für leckere selbstgemachte Maultaschen saß, habe ich den Aufwand bisher gescheut 🙂

    @Barbara: Ich kann mich immer nicht entscheiden, mir schmecken sie sowohl in einer guten Fleischbrühe als auch geschmelzt mit Zwiebeln und Kartoffelsalat dazu prima! Aber roh hab ich sie noch nie gegessen…

    Danke euch für eure Kommentare!
    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

  4. Hallo Juliane,
    habe gerade deinen Blog entdeckt und gehe umgehend in die Küche, um zu kochen 🙂 Sieht alles immer sehr lecker aus und ist echt schön fotografiert, ich weiß aus Erfahrung wie schwer das ist!

    Lieben Gruß
    Cati

  5. Tolles Rezept. Nur hat bei mir das Mehl absolut nicht gereicht und ich habe mich geärgert, dass ich nicht meinen normalen Ravioliteig benutzt habe.

    Mit 405er fehlen da mindestens 150g, eher mehr.

    Danke trotzdem und weiter so 🙂

  6. @Cati: Herzlich willkommen hier, freut mich, dass es Dir hier gefällt! 🙂

    @Sebastian: Hm, bei uns haben die Mengenverhältnisse gepasst! Waren deine Eier sehr groß? Unsere waren eher klein. Und ich habe auch noch etwas Mehl nachträglich dazugegeben, bis die Konsistenz schön geschmeidig war. Aber keine 150g… aber im Zweifel würde ich an Deiner Stelle dann auch ein bewährtes Teigrezept verwenden und von hier nur die Füllung übernehmen. Ich hoffe die Füllung ist zumindest gelungen 🙂

    Danke für eure Kommentare!
    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

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