Detektivabenteuer und Rosinenschnecken
Ich habe lange überlegt, was ich zum Blogevent „Kulinarisches aus Film und Literatur“ beitragen könnte. Als erstes fielen mir Filme ein wie „Bella Martha“, „Chocolat“, „Bittersüße Schokolade“ oder „Julie & Julia“, in denen es hauptsächlich um Essen, Kochen und Genießen geht. Das war mir dann aber doch zu naheliegend. Dann kam mir „Die fabelhafte Welt der Amélie“ in den Sinn und dass Amélie das Knacken der Zuckerschicht auf Crème brulée so liebt. Also Crème brulée! Eines meiner liebsten Desserts, das ich aber noch nie selbst gemacht habe. Und zwar weil ich keinen Brenner besitze. Also doch keine Crème brulée und weitersuchen!
Und dann habe ich mich an früher erinnert, als ich als Kind mit ca. 11 Jahren voll in der Detektivphase war und Astrid Lindgrens Bücher von „Kalle Blomquist“ verschlungen habe. Und von Schweden, Detektivabenteuern, endlosen Sommern, dem Geruch von Flieder und den Rosinenschnecken, die Eva-Lottes Vater, der Bäckermeister Lisander, immer backt, träumte.
Jawoll: Rosinenschnecken! Habe ich noch nie selbst gebacken – also nichts wie ran!
Schneckennudeln sind ja mehrheitlich aus Hefeteig, aber ich hatte nicht so richtig Lust, eine Stunde zu warten, bis der Teig aufgegangen ist. So habe ich nach Alternativen gesucht und wurde prompt bei Barbaras Spielwiese fündig: sie hat Rosinenschnecken aus einem Quark-Öl-Teig gebacken.
Ich habe mich an Barbaras Rezept gehalten und lediglich die Mengen halbiert, weil ich eher kleine und nicht so viele Rosinenschnecken wollte. Als die Rosinenschnecken dann im Ofen waren und sich dieser wunderbare Geruch nach frischem Gebäck in der Wohnung verbreitet hat, habe ich mich kurz wieder in meine Kindheit versetzt gefühlt 🙂
Rezept: Rosinenschnecken
(für ca. 14 kleine Schnecken)
Zutaten:
Für die Rosinen-Mandel-Füllung:
50g Rosinen
etwas Amaretto (im Original: Rum)
50ml Sahne
50g gehackte Mandeln
1 TL brauner Zucker
Für den Teig:
125g Mehl
1,5 TL Backpulver
1/2 EL Vanillezucker
20g Zucker
70g Magerquark
25ml neutrales Öl
Abrieb einer halben Bio-Zitrone
40ml Milch
Nach Belieben:
Puderzucker und Zitronensaft für eine Zuckerglasur
Zubereitung:
Amaretto kurz aufkochen und die Rosinen mit dem heißen Amaretto übergießen. Etwas quellen lassen. Mandeln, braunen Zucker und Sahne in einem kleinen Topf vermischen, erhitzen und aufkochen, so dass es eine feste, etwas breiige Konsistenz annimmt.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Mehl und Backpulver in eine große Schüssel sieben. Vanillezucker, Zucker, Quark, Öl, Milch und Zitronenabrieb hinzufügen und alles mit den Knethaken des Handrührgeräts erst auf niedriger, dann auf hoher Stufe zu einem glatten Teig verkneten. Eine Arbeitsfläche gut bemehlen, den Teig darauf mit dem Wellholz zu einem Rechteck ausrollen. Rosinen und Mandel-Sahne-Mischung miteinander verrühren und flach auf den Teig streichen. Dabei rundherum einen Rand lassen, damit nachher beim Aufrollen nichts herausquillt.
Den Teig von einer langen Seite her straff aufrollen. Die Rolle mit einem Brotmesser in jeweils ca. 1 cm breite Stücke schneiden. Stücke mit einer Schnittfläche nach oben auf das Backblech legen.
Im heißen Backofen ca. 20 Minuten backen. Herausnehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Wer mag, kann die Schnecken noch mit Zuckerguß überziehen – ich habe das nicht gemacht, auch so haben mir die süßen Schnecken sehr gut geschmeckt!
Die Rosinenschnecken sind mein Beitrag zum Blogevent „Kulinarisches aus Film und Literatur“ – ein Thema, das ich wirklich ganz toll finde und bei dem ich sehr auf die anderen Beiträge gespannt bin!
Wie schön! Das erinnert mich auch total eine meine Kindheit, die Lindgren-Bücher habe ich verschlungen! – Man könnte eigentlich mal ein Lese-Revival machen, dann mit so einem Rosinenschneckchen, die sehen superlecker aus!
Ich hab immer die Hörspiele davon gehört. Das Rezept hört sich gut an, das muss ich mal probieren.
LG
Gisela
tolle Idee und tolle Schnecken.. wieder ein punkt mehr auf meiner to-do-liste .-)) LG Karin
Ich habs nur bis zu Emil und die Detektive gebracht, und dort kamen keine Rosinenschnecken vor, die ich aber trotzdem gerne esse.
Vielen Dank für deine Teilnahme am Event! Ich freue mich sehr, dass dir das Thema gefällt! 🙂
Ich bin auch ein Schneckenfreak, für mich müssen es für das originale Schwedengefühl allerdings Zimtschnecken bzw. Kanelbullar sein. Über den richtigen Zimt könnte ich stundenlang diskutieren. 😉 Das mit dem Quark-Öl-Teig ist eine schöne Idee. Ich habe meistens auch keinen Elan abzuwarten, wenn mich der Schneckenhunger überfällt.
Ach, die Astrid Lindgren Bücher sind doch die allerbesten! 🙂
Danke fürs Nachbacken – freut mich, dass die Schnecken was geworden sind!
Ich denke auch fast, dass der kleine Schwede im Original schwedische Zimt-Schnecken gegessen haben könnte… Das Rezept findest Du auch bei mir.