I love New York [Rezension] & Start der New York-Themenwoche!

Wie gestern angekündigt: Heute startet auf meinem Blog die große New York-Themenwoche! Auf die Idee bin ich gekommen, als ich nach unserem New York-Trip im Dezember wieder zuhause war, meine Fotos durchgeschaut und den Urlaub noch mal Revue habe passieren lassen. Wir haben so viel erlebt in der einen Woche in NY, aber trotzdem längst noch nicht alles gesehen, gegessen, erlebt und ausprobiert, was in dieser Stadt geboten wird, einfach weil NY so unendlich viele Möglichkeiten bietet. Aber ich möchte mich gerne noch näher mit New York beschäftigen und meiner Begeisterung für diese Stadt Ausdruck verleihen.
Also habe ich mir 6 Gastbloggerinnen gesucht, die ebenso begeistert von New York sind wie ich. Gemeinsam werden wir uns auf meinem Blog eine ganze Woche lang mit typischen Gerichten, Reiseberichten, Tipps & Erlebnissen sowie tollen Büchern rund um New York beschäftigen.

Den Anfang der Themenwoche mache ich heute mit einer Rezension von „I love New York: Mein New York Kochbuch“ von Daniel Humm und Will Guidara. „I love New York“ ist mehr als „nur“ ein Kochbuch. Es ist – natürlich – eine Liebeserklärung an New York. Aber es ist vor allem auch eine Hommage an die regionale Küche mit regionalen Zutaten. New York City ist ein Schmelztiegel für Einwanderer aus aller Herren Länder, aber darüber hinaus gibt es im Staat New York auch zahlreiche Farmer, die auf den fruchtbaren Böden in einem Umkreis von 200km um New York City die verschiedensten Lebensmittel anbauen, erzeugen oder aus den Gewässern rund um New York fischen.

Insgesamt werden 54 Produkte von Ahornsirup über Hummer, Jakobsmuscheln, Ricotta, Schafsmilch, Tomaten bis zu Zwiebeln und ihre jeweiligen Erzeuger in Farmerporträts vorgestellt. Und natürlich gibt es zu jedem Produkt 2 bis 4 Rezepte. Im Kapitel „Sommerkürbisse“ findet man z.B. Rezepte für Kürbis mit Ziegenkäse und Zucchinipüree mit Minze, im Kapitel „Kirschen“ einen Salat mit Cheddar, Mangalitza-Schinken und Mandeln und für einen Sauerkirsch-Crumble mit Streuseln.

Ich fand „I love New York“ schon beim ersten Durchblättern sehr, sehr ansprechend. Tolle 
Porträtfotos der vorgestellten Farmer, atmosphärische Fotos mit Stadtansichten von NY und appetitliche, lockere Bilder der fertigen Gerichte, all das hat Lust aufs Nachkochen und Ausprobieren gemacht.
Als erstes habe ich eine Walnuss-Torte mit Karamellnüssen und Fleur de Sel aus dem Kochbuch nachgebacken, die im Buch einfach unwiderstehlich aussah. Das Rezept dafür habe ich gestern veröffentlicht. Sehr aufwändig in der Zubereitung, aber auch mächtig lecker! So mächtig, dass man nur sehr kleine Stückchen davon essen kann. Diese sind dann aber auch ein purer Genuss!
Als nächstes habe ich das Sellerie-Risotto mit Amarettinibröseln ausprobiert. Das Sellerie-Risotto ist eigentlich gar kein richtiges Risotto. Als Zutat wird zwar Risotto-Reis verwendet, aber dieser wird in 30 Minuten auf kleiner Hitze zu Brei gekocht, dann weggeworfen und nur das stark stärkehaltige Risottokochwasser weiterverwendet. Darin wird dann der namensgebende, fein gewürfelte Knollensellerie gekocht. Da musste ich mich etwas dazu überwinden, den Anweisungen im Rezept zu folgen, denn ich werfe nicht gerne Lebensmittel weg. Außerdem blieb bei mir statt den laut Rezept zu erwartenden 250ml Reiswasser nur ca. 75ml Kochwasser übrig, so dass ich die Flüssigkeit mit Wasser strecken musste. Das Sellerie-Risotto war geschmacklich in Ordnung, aber keine Offenbarung. Die Amarettinibrösel auf dem Risotto sind eine prima Idee und der süßliche Crunch passt prima zum erdigen Knollensellerie. Dass Amarettini gut zu Risotto passen, weiß ich ja schon von diesem Kürbisrisotto mit Maronen und Amarettinibröseln.
Als drittes Rezept habe ich eine Speckmarmelade nachgekocht. Ja, richtig gelesen: Speck-Marmelade! Die „Marmelade“ besteht aus Speck, Zwiebeln, Karotten, Sellerie, Cidre, Essig, Ahornsirup, Senf und Senfkörnern und eignet sich prima als pikanter Brotaufstrich oder, laut Buch, als Beilage zu Rosenkohl, Erbsen, Karotten oder Kohl. Das werde ich in den nächsten Tagen noch ausprobieren und auch das Rezept für die Speckmarmelade noch veröffentlichen, denn pur und auf Brot habe ich sie schon getestet und für sehr gut befunden!
Und jetzt geht´s an die Details, wie bewerte ich I love New York in den einzelnen Kategorien? 5 ist die beste Bewertung, 0 die schlechteste.

Aufmachung/Design: 5/5
Ich habe es ja schon erwähnt: Schon beim ersten Durchblättern hat mich „I love New York“ begeistert. Dick und schwer liegt es in der Hand. Das verwendete Papier ist recht dick und fühlt sich gut an. Die Fotos sind immer ganzseitig und in satten Farben gehalten, die Texte sind gut gegliedert und in einer gut lesbaren Schrift. Der wattierte Einband wurde von einigen anderen Bloggern bemängelt – mich stört er nicht. Kleiner Minuspunkt: es gibt kein einziges Lesebändchen im Buch!


Fotos: 5/5
Der Fotostil trifft voll und ganz meinen Geschmack. Die Farmerporträts zeigen authentische Menschen mit Persönlichkeit, keine Models. Die New York-Stadtansichten lassen mein Herz höher schlagen. Und die Foodfotos passen sich dem jeweiligen Gericht an: Die Speckmarmelade wird so rustikal fotografiert, wie sie schmeckt. Die Birnenvariationen mit Honig und Ingwer sind dagegen landschaftlich angerichtete Kunstwerke, so dass man schon von den Fotos einen sehr guten Eindruck vom fertigen Gericht und dem damit verbundenen Arbeitsaufwand bekommt. Dabei wirken auch die kunstvoll angerichteten und aufwändigeren Gerichte natürlich und kommen ohne übertriebendes Foodstyling aus.


Rezepte: 5/5
Alle Rezepte, die ich bisher ausprobiert habe, waren geschmacklich gut bis sehr gut. Die Bandbreite der Rezepte in „I love New York“ reicht von einfacheren Rezepten wie Apfelessig, Cranberry-Chutney, Hähnchenschnitzel-Sandwich und Schafsmilchjoghurt mit Knuspermüsli bis zur allumfassenden Birnenvariation mit Birnensorbet, Ingwerstreuseln, Birnenpüree, Honigcreme, kandierten Zitronen, kandiertem Ingwer, Birnenscheiben, Birnenkugeln und pochierten Birnenringen mit Crème fraiche und Honigkrokant. Ja, das ist alles ein Gericht! Die Rezepte sind sehr abwechslungsreich, viele ungewöhnliche und neue Kombinationen, alles sieht toll aus und liest sich höchst vielversprechend. Gut gefällt mir auch der recht hohe Anteil an vegetarischen Rezepten.


Nachkochbarkeit: 3.5/5
Dies ist die einzige Kategorie, in der ich  nicht die volle Punktzahl vergeben kann. Zum einen werden viele Zutaten verwendet, die ich hier in Karlsruhe nicht in zufriedenstellender Qualität bekomme, wie zum Beispiel Austern, Flunder, Hummer und Jakobsmuscheln. Zum anderen sind einige der Rezepte sehr (zeit-)aufwändig und damit nur bedingt alltagstauglich. Das ist einerseits etwas schade, denn der New Yorker 3-Sterne-Koch Daniel Humm wollte ausdrücklich ein Kochbuch machen, aus dem auch tatsächlich fleißig nachgekocht wird (im Gegensatz zu seinem ersten Kochbuch „Eleven Madison Park. The Cookbook“). Andererseits sehe ich diese Rezepte dann einfach als Anregung und werde Gerichte mit diesen Zutaten dann probieren, wenn ich mich im Urlaub mal in einer Region aufhalte, in der es z.B. Hummer gibt.


Kaufempfehlung: 4.5/5
Das knapp 500 Seiten umfassende Werk kostet stolze 49,90 Euro (für die deutsche Ausgabe), aber das Geld ist gut investiert, denn „I love New York“ enthält 150 Rezepte von bodenständigen Klassikern wie einer Bloody Mary bis zu aufwändigen Erdbeer-Variationen und ist für mich ein Quell der Inspiration, ein Fernweh-Verursacher erster Klasse, ein toller Schmöker zum Versinken und eine Freude für die Augen. Den halben Punkt Abzug gebe ich – eher der Form halber – wegen der Nachkochbarkeit der Rezepte. Ich lege „I love New York“ jedem wärmstens ans Herz, der in New York-Ansichten schwelgen, mehr über die regionale Landwirtschaft im Staat New York erfahren und sich von Daniel Humm und Will Guidara für die ambitionierte Küche zuhause inspirieren lassen möchte.

Und morgen geht es los mit den Gastbeiträgen zur großen New York-Themenwoche! Ich freue mich sehr darauf. Den Anfang macht ein echter Frühstücks-Klassiker aus New York. Na, habt ihr schon eine Idee, was euch da erwarten könnte?
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26 thoughts on “I love New York [Rezension] & Start der New York-Themenwoche!

  1. Ich freue mich schon auf die vielen Beiträge. Unser Sohn wird im Februar für eine Woche nach NY reisen, das von dir vorgestellte Buch hat er schon zu Weihnachten bekommen, nun er wird er sicherlich die Beiträge bei dir mit Interesse verfolgen.

  2. Hach, ich freu mich riesig auf diese Woche und bin total gespannt, was da alles noch so kommt 🙂
    Mit deiner Einleitung sprichst du mir schon total aus der Seele – ich liebe dieses Buch und die Rezepte darin! Die Speckmarmelade steht auch schon auf meiner Nachkochliste.
    Und jetzt bin ich gespannt, was es morgen gibt. Pancakes vielleicht? Oder Bagels? Warten wir es ab.

    Viele liebe Grüße,
    Maja

  3. ich freue mich auch schon auf deine new york woche!

    erst im november war ich 5 tage dort und habe es total genossen. umso mehr freue ich mich, dass ich jetzt in diese gefühle von dort zurück versetzt werde…
    jetzt muss ich mich nur noch beherrschen dieses tolle buch nicht gleich sofort zu kaufen ;))

    danke dafür schonmal und einen schönen abend!
    lg kristinel

  4. Die Walnuss-Torte mit Karamellnüssen schaut so köstlich aus. NY ist traumhaft selbst war schon 2 mal dort. Aber so tolles Essen hatte ich nicht. Das Buch wer ein tolles Geburtstag Geschenk und kommt schon mal auf meinen Ama… Wunschzettel. Lg Tina-Maria

    1. NY wird auch beim zweiten, dritten, vierten…Besuch nicht langweilig, oder? Ich war bestimmt auch nicht zum letzten Mal dort. Und das Buch ist das perfekte Geburtstagsgeschenk, auf jeden Fall!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  5. Also wenn der Rest auch so wird wie die Walnuss-Torte und die Speck-Marmelade (!!) wird das ´ne spannende Woche 🙂
    Als ich mal rote Zwiebelmarmelade gemacht habe, haben in meinem Umfeld so einige gedacht: Nu schnappt´se über!!Wenn ich denen jetzt von Speckmarmelade erzähle…..ich finds jedenfalls klasse 🙂

    LG,Bianca

    1. Du wirst lachen, Zwiebelmarmelade steht auch noch auf der Liste der Dinge, die ich ausprobieren möchte! 😉 Und die Speckmarmelade ist super, wenn man es als pikanten Brotaufstrich bezeichnet, findet das wahrscheinlich auch niemand merkwürdig 😉
      Liebe Grüße!

  6. Wie gut, daß ich gerade eben Deine Themenwoche entdeckt habe. I love NY auch – und wie! Freu' mich auf die Woche… herz-lichst soulsister

    1. Du fährst diesen Dezember nach NY? Dann passt die Themenwoche ja perfekt! Vor allem der Sonntag dürfte dann sehr interessant für Dich sein, nur so als Tipp 🙂
      Ich wünsche Dir auf jeden Fall jetzt schon ganz viel Spaß in NY.
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  7. Ja das sieht den Amis ähnlich. Das kann nur denen in den Sinn kommen. Leckeren Risotto Reis kochen um ihn dann weg zu werfen u die Brühe aufzubewahren :-S Aber ich Reise Ostern auch dort hin u werde sicherlich täglich staunen mir aber auch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen

    1. Da muss ich die Amis ein bisschen in Schutz nehmen, denn der Kochbuchautor Daniel Humm ist Schweizer, lebt und arbeitet aber mittlerweile in NY/USA 🙂
      Ich wünsche Dir an Ostern eine gute Reise mit vielen tollen Erlebnissen in New York!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

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