Süße Rohrnudeln mit selbstgemachter Vanillesauce

Ich sichte und sortiere gerade die 200 Fotos, die ich am Freitag bei einem Food-Fotografie-Workshop in Düsseldorf gemacht habe, zu dem die Firma Kikkoman mich und 9 weitere (Food)-Blogger eingeladen hatte. Ein tolles Event! Die ersten Berichte könnt ihr schon bei Joanna von Liebesbotschaft und Mareike von Girl on Travel nachlesen. Ich werde meine Fotos und Eindrücke hoffentlich auch bald sortiert und in Worte gefasst bekommen. Die Wartezeit bis zu meinem Bericht möchte ich euch derweil mit süßen Rohrnudeln mit selbstgemachter Vanillesauce versüßen!

 Mit süßen Hauptgerichten habe ich es eigentlich nicht so, aber als ich in meinem neuen, von vielen hochgelobtem Kochbuch Deutschland vegetarisch von Stevan Paul (Autor) und Katharina Seiser (Herausgeberin) geschmökert habe, sind mir genau diese Rohrnudeln gleich ins Auge gefallen. Vielleicht, weil ich dafür mein selbstgemachtes Zwetschgenmus verwenden konnte? Oder weil ich Hefeteig so gerne mag? Oder weil ich schon ewig mal wieder was mit selbstgemachter Vanillesauce machen wollte? Oder weil das Foto im Kochbuch so ansprechend war? Egal, auf jeden Fall habe ich das Rezept in der halben Menge ausprobiert, als süßes Mittagessen gegessen und für gut befunden!


Süße Rohrnudeln mit selbstgemachter Vanillesauce
(für 2 Portionen)
Zutaten:
Für die Rohrnudeln:
50ml Milch
150g Mehl + etwas mehr für die Arbeitsfläche
10g frische Hefe
25g Zucker
20g weiche Butter + etwas mehr zum Fetten der Form
2 Eigelb (Größe M)
1 Ei (Größe S)
Salz
ca. 40g Zwetschgenmus (selbstgemacht)
1 EL Sahne
Puderzucker zum Bestäuben
Für die Vanillesauce:
50ml Sahne
1/2 Vanilleschote
125ml Milch
25g Zucker
1 Eigelb (Größe M)
4g Speisestärke (aus Mais)
Zubereitung:
Für den Hefeteig das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde darin formen. Die Milch lauwarm erwärmen. Die Hefe in die Mehlmulde bröckeln, 2 EL lauwarme Milch und 1/2 TL Zucker dazu geben und mit etwas Mehl vom Rand der Mulde verrühren. Vorteig mit einem  Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen.
Anschließend die restliche Milch, den restlichen Zucker, die weiche Butter in Stücken, ein Eigelb, das Ei und eine Prise Salz zum Mehl und dem Vorteig in die Schüssel geben. Mit den Knethaken des Handrührgeräts zu einem glatten Teig verkneten. Eine Arbeitsfläche mit reichlich Mehl bestäuben und den weichen Teig 2 Minuten von Hand kräftig kneten. Bei mir war der Teig so weich, dass ich ihn anfangs nicht kneten konnte – ich habe dann noch etwas mehr Mehl zugegeben, bis ich den Teig kneten konnte. Teig zu einer Kugel formen, in die Schüssel zurücklegen und erneut abgedeckt an einem warmen Ort 40 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Vanillesauce herstellen. Dafür die Milch, den Zucker, ein Eigelb und die Speisestärke in einen kleinen Topf geben. Vanilleschote längs aufschlitzen, das Mark herauskratzen und das Vanillemark und die Schote mit in den Topf geben. Sahne in einem hohen Becher mit den Quirlen des Handrührgeräts cremig schlagen. Vanillemilch mit Zucker und Ei unter Rühren aufkochen. 1 Minute kochen lassen, dann den Topf vom Herd nehmen. In eine Schüssel umfüllen, dabei die Vanilleschote entfernen. Geschlagene Sahne unter die Vanillemilch heben und die Vanillesauce abkühlen lassen. Dabei gelegentlich umrühren.
Eine ofenfeste Auflaufform mit Butter einfetten. Den aufgegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch mal kurz durchkneten. Teig zu einer Rolle formen. Aus der Rolle 6 Scheiben schneiden. Jede Scheibe auf der bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen möglichst rund und flach drücken und 1/2 bis 1 TL Powidl auf die Mitte der Teigkreise geben. Teig über der Füllung zusammenklappen, Teig zusammendrehen und zu einem Bällchen formen. Alle gefüllten Teigbällchen mit der Nahtseite nach unten in die gebutterte Form setzen. Form mit einem Küchentuch abdecken und die Rohrnudeln ein letztes Mal 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das letzte Eigelb mit 1 EL Sahne verquirlen. Rohrnudeln damit einpinseln.
Rohrnudeln im heißen Backofen auf der zweiten Schiene von unten ca. 30 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen, mit Puderzucker bestäuben und mit der Vanillesauce noch warm servieren.
Und wie steht ihr zu süßen Hauptgerichten? „Ja gerne!“ oder eher „nein danke“?

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15 thoughts on “Süße Rohrnudeln mit selbstgemachter Vanillesauce

  1. Super lecker…aber ich bin leider immer viel zu ungeduldig für Hefeteig-Speissen. Ich bin auch mehr der salzige Hauptspeisen esser. Milchreis, Griesbrei etc dass sind für mich alles feine Desserts oder kleine Zwischmahlzeiten, ganz anders ist da mein Freund. Milchreis zum MIttagessen, 2 Stücke Kuchen zum Abendessen…;)
    Das Kochbuch kenne ich noch nicht, habe aber auch schon viel von gelesen. Werde es mir sicher aus kaufen, sobald ich kann.
    LG,
    Krisi
    http://excusemebutitsmylife.blogspot.com

    1. Mir geht es auch so, Kaiserschmarrn oder ähnliches darf es gerne als Nachtisch geben, aber als Hauptspeise reicht mir das meistens nicht. Bei den Rohrnudeln war das anders, danach war ich satt! Und hefeteig-glücklich 🙂
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  2. Hmm… ich kenne die Rohrnudeln als Buchteln und sie sind bei uns am Sonntag ein gerngesehenes/gegessenes Mittagsgericht. (Wir essen erst am späten Nachmittag warm..)
    Auch Milchreis, Griesbrei oder Dampfnudeln essen wir richtig gern.
    Liebe Grüße
    Trudi

  3. Süße Hauptgerichte gehen bei mir nur in der kalten Jahreszeit und wenn es soweit ist, kann ich es kaum erwarten, die ersten Germknödel mit geschmolzener Butter und Mohn zu verdrücken. Dieses Gericht sieht total unwiderstehlich aus und zum Glück ist die kalte Jahreszeit ja langsam aber sicher im Anmarsch!

  4. Hallo Juliane,

    Kerstin hat mir auch schon (on- und offline) von dem Buch vorgeschwärmt und es ist jetzt auch auf meiner Wunschliste ein ganzes Stück weiter hoch gerutscht, da sie mir versichert hat, dass nicht nur oder vorwiegend süße Hauptgerichte drin sind. So wirklich gern mag ich die nämlich nicht – mindestens eine herzhafte Suppe (am besten Nudelsuppe oder Flädlesuppe!) müsste es für mich vorher geben, damit es sich als vollwertiges Mittagessen anfühlt. Das liegt bei uns in der Familie und ich kenne es so von meiner Oma, die uns früher jeden Mittag bekocht hat. 🙂

    Liebe Grüße

    1. Geht mir ebenso! Nur was Süßes zum Mittagessen macht mich im Normalfall nicht satt. Bei den Rohrnudeln ging es komischerweise 😉 Und das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Die süßen Hauptgerichte sind in der Unterzahl und bisher war alles, was ich daraus gekocht habe, gut.

      Liebe Grüße!

  5. Oooohhh sehen die gut aus! Das erinnert mich so arg an früher, Rohrnudeln gabs Samstag ganz oft bei Oma <3
    Wenn diese Hefeteig-Geschichte nur nicht immer so lang dauern würde…
    An nem Samstag, bei Regen…. Steht auf der Winter-Nachkoch-Liste 😉

    Liebe Grüße
    Janna

    1. Der Hefeteig ist doch perfekt für verregnete Wochenenden, kurz kneten, dann gehen lassen und derweil was anderes machen, dann die Rohrnudeln füllen und in den Ofen schieben… kocht sich fast von allein 🙂
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  6. Süße Hauptgerichte sind heißgeliebt! Ob Griesbrei mit Kompott, "Scheiterhaufen" (Semmelwürfel, Eier, Äpfel, Zucker, Zimt), Dampfnudeln, süßer Gries-, Quark- oder Hirseauflauf oder Milchreis…. die Liste lässt sich noch lange fortsetzten! Als Badenerin in S-H "schocke" ich meine Umwelt mit Apfelkuchen, Zwetschgenkuchen oder Dampfnudeln zu Kartoffel- oder Gemüsesuppen ;P

    Juliane, eine Frage zu Hefeteig:
    ich hatte vor kurzem mit 1/2 Würfel Hefe, der schon 1 Woche im Kühlschrank lag, einen Hefeteig (diesmal mit anteiligem Vollkornmehl) angesetzt. Der Teig ging nicht auf! Selbst als ich ihn mit 50° in den Backofen stellte passierte nichts!
    Lag es vielleicht da dran, dass Hefe nur "ganz frisch" ihre treibenden Kräfte entwickelt? Oder ist das VK-Mehl zu "schwer"? Da ich mit Hefeteig keinerlei Erfahrung habe ihn aber liebe und jetzt einiges ausprobieren möchte, wäre ich dir für einen Tipp dankbar.
    Schonmal ein herzliches Dankeschön!
    GLG
    Christina

    1. Hihi, ja, das Thema Kartoffelsuppe plus Zwetschgenkuchen hatte ich ja diesen Spätsommer auch schon auf dem Blog 🙂

      Zu Deiner Hefeteig-Frage: Wahrscheinlich war die Hefe schon zu alt und hat kräftig an Triebkraft verloren. Oder hast Du die Hefe mit heißer Milch oder heißem Wasser vermischt? Zu heiße Flüssigkeit zerstört die Hefekulturen und dann geht der Teig auch nicht mehr auf. Und wie lange hast Du den Teig geknetet? War das eventuell auch zu etwas zu kurz? Mehr mögliche Fehlerquellen fallen mir gerade auch nicht ein.

      Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

    2. Guten Abend Juliane,

      Danke für deine sehr hilfreiche Antwort!
      Ich glaube, dass Milch & Butter, die ich in der Mikrowelle erhitzt hatte, wohl zu heiß waren. Wie warm darf / muss die Milch denn sein?
      Geknetet hatte ich nicht so arg – ich habe mit den Knethaken gearbeitet und dann nur kurz mit den Händen geknetet.Es fühlte sich richtig an, nicht zu lange zu kneten.

      Wann sollte eine angebrochene Hefe verbraucht werden?
      Was hälst du von Trockenhefe?

      Einen schönen Abend noch 😉
      Liebe Grüße
      Christina

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