2 Blogs, 1 Buch: Weber´s Burger – Die besten Grillrezepte mit und ohne Fleisch

Willkommen zu einem weiteren Beitrag aus der Rubrik „2 Blogs, 1 Buch“! Heute nehmen mein Cousin Uwe von HighFoodality und ich  „Weber’s Burger: Die besten Grillrezepte mit und ohne Fleisch“ von Jamie Purviance gemeinsam unter die Lupe.

Eigentlich hatte ich mir das ja so schön vorgestellt: Der Balkon ist frühlingsfein geputzt und mit Kräutern bestückt, der neue Gasgrill steht zum Einsatz bereit und ich grille mich durch alle Burger hindurch, die mich im Buch ansprechen. Und das sind einige! Wie wäre es z.B. mit einem toskanischen Burger mit Rosmarin, Balsamico-Essig und Parmesanspänen, einem Lammburger mit gegrillter süßer Zwiebel und frischer Minze, einem vegetarischen Kichererbsenburger im Pita-Brot mit Harissa-Sesam-Sauce und dazu Tabouleh mit Orangen, Basilikum und Petersilie?

Es fing auch ganz gut an mit der Burger-Parade. An einem Wochenende im April habe ich Uwe in Nürnberg besucht und wir gerieten in einen richtigen Burger-Rausch. So haben wir an einem Abend gleich drei Burger-Rezepte aus „Weber´s Burger“ ausprobiert!

Darunter war auch direkt der bisher beste Burger des Jahres, nämlich der Gaucho-Burger mit Chimichurri-Sauce und gebratenen Apfelscheiben.  Das Rezept hat Uwe bereits auf HighFoodality veröffentlicht. Chimi-was? Chimichurri kannte ich bis zu diesem Burger noch nicht. Es handelt sich dabei um eine argentische Grillsauce, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Pesto hat, aber auf viel frischer Petersilie basiert und durch die Zugabe von Essig deutlich saurer ist als ein „normales“ Pesto. Die Kombination von saftigem Rindfleisch, wunderbar weichen Burgerbrötchen, frischen Apfelscheiben und der Chimichurri war unwiderstehlich und am Tisch war nur noch wohliges Seufzen zu hören!

Außerdem gab es an diesem Abend noch einen sizilianischen Rindfleisch-Burger mit Oliventapenade in einem Oliven-Ciabatta-Brot.  Die Oliventapenade dazu habe ich „dazugedichtet“ und grob nach diesem Rezept gemacht. Gut!
Der dritte und letzte Burger an diesem Abend war der Reuben Burger mit selbst gemachter Mayo und Sauerkraut zwischen kurz gerösteten Graubrot-Scheiben. Das Rezept gibt es ebenfalls bereits auf Uwes Blog! Da ich Sauerkraut sehr gerne esse, war ich sehr gespannt auf diesen Burger. Mein Fazit: Lecker! Aber  auch ganz schön deftig. Sehr viel feiner war dagegen der Gaucho-Burger, den ich an diesem Abend glücklicherweise als letztes probiert habe, getreu dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“!
Nach diesem höchst erfolgreichen Start in die Burger-Saison geriet die Grillerei wetterbedingt ins Stocken und ich konnte nur noch einen klassischen Cheeseburger (in meinem Fall aber ohne Käse) aus „Weber´s Burger“ ausprobieren. Darüber habe ich hier schon berichtet. Ich war noch nicht so 100% damit zufrieden, unter anderem ist mir das Fleisch etwas zu trocken geraten. Das lag aber eher daran, dass ich noch nicht ganz so vertraut mit meinem neuen Grill bin, als am Rezept!
Soviel also zu den ausprobierten Burgern – jetzt geht´s an die Detailbewertung.
Aufmachung/Design: 3/5 Punkte
Die Gestaltung ist relativ nüchtern. Der Fokus liegt klar auf den Rezepten, den Anleitungen und Tipps & Tricks. Stimmungsfotos gibt es auf den 144 Seiten im handlichen Format mit Soft-Cover keine. Hier geht es nur um eines, nämlich um Burger-Rezepte! Die Lust auf´s Grillen wird hier schon stillschweigend vorausgesetzt und vermutlich ist die Zielgruppe dieses Buchs tendenziell männlich!
Fotos: 2/5 Punkte
Leider sind nur 28 der 66 Burger-Rezepte bebildert. Das könnte natürlich daran liegen, dass Burger relativ schwierig zu fotografieren sind und unterschiedliche Burger trotzdem recht ähnlich aussehen können. Schade fand ich aber, dass es von den Beilagen-Rezepten überhaupt keine Fotos der fertigen Gerichte gibt. Dabei ist doch ein Salat mit Wassermelone, Feta und gegrillter roter Zwiebel oder ein Salat von gegrillten Süßkartoffeln und Paprikaschoten sicherlich fotogen! Dadurch wirkt „Weber´s Burger“ eher wie ein Nachschlagewerk oder eine technische Anleitung. Es ist definitiv kein Coffeetable-Book, in dem man gerne blättert und sich von einer Flut schöner Bilder inspirieren lässt. Die vorhandenen Burger-Fotos sind aber ansprechend und appetitlich.
Rezepte: 3/5 Punkte
Ich finde das Buch sehr fleischlastig. Das ist natürlich naheliegend, da Burger meistens aus Fleisch sind. Aber das „Drumherum“ kommt für mich in diesem Buch etwas zu kurz. So gibt es zwar einige Rezepte für vegetarische Burger und Fisch-Burger, aber ich vermisse in diesem Buch weiterführende Rezepte, z.B. für selbstgebackene Burger Buns. Außerdem werden für die Burgersaucen oft fertige Saucen wie Ketchup oder Mayonnaise verwendet. Da hätte ich bei den Saucen-Rezepten am Ende des Buches zumindest ein Rezept zum Selbermachen von Ketchup oder Mayo erwartet. Leider Fehlanzeige! Die Burger-Rezepte an sich gefallen mir gut. 66 unterschiedliche, auch ungewöhnliche Burger-Kombinationen sind im Buch versammelt – da ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Nachkochbarkeit: 4/5 Punkte
Die Rezepte sind alle verständlich und nachvollziehbar geschrieben, die einzelnen Schritte werden gut erklärt. Es werden keine exotischen Zutaten verwendet, die benötigten Zutaten sind fast alle in gut sortierten Supermärkten erhältlich. Im Buch gibt es zahlreiche gute Tipps, die das Burger braten erleichtern und relativ gelingsicher machen. Alle von mir ausprobierten Rezepte haben prima funktioniert.
Kaufempfehlung: 3/5 Punkte
Der Gräfe & Unzer-Verlag bewirbt dieses Buch mit dem Satz „Das neue Standardwerk rund ums Thema Burger grillen“. Standardwerk trifft es meiner Meinung nach gut, denn hier findet man alle grundlegenden Tipps und Tricks für das gelungene Burger-Grillen und viele Rezepte für Burger-Einsteiger, aber auch raffiniertere Burger-Rezepte wie den „Gaucho-Burger“. Wer noch gar kein Buch mit Burger-Rezepten besitzt, ist mit „Weber´s Burger“ auf jeden Fall bestens bedient!
Einen Punkt Abzug von der Höchstwertung gibt es bei mir wegen der wenigen Fotos und einen weiteren Punkt Abzug wegen der für meinen Geschmack fehlenden Rezepte abseits der Burger an sich (Burgerbrötchen, Ketchup….). Ansonsten ein gelungenes Burger-Grillbuch!Jetzt bin ich gespannt, wie Uwe bei HighFoodality „Weber´s Burger“ im einzelnen bewertet hat!

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4 thoughts on “2 Blogs, 1 Buch: Weber´s Burger – Die besten Grillrezepte mit und ohne Fleisch

  1. Der Webergasgrill steht ganz oben auf meiner "Mag ich unbedingt besitzen" Liste. Deine nachgemachten Burger sehen toll aus. Das Buch hatte ich bereits ein paar Mal in der Hand, aber ich glaube die Weber Grillbibel wäre bei mir erst mal ausreichend, weil sie etwas mehr abdeckt.
    Liebe Grüße

    1. Die Weber-Grillbibel enthält erstens mehr Rezepte und deckt zweitens eine viel größere Rezept-Bandbreite ab. Einige Burger-Rezepte sind auch drin. Ich habe mir die Grillbibel dieses Jahr auch gekauft, schon viel durchgeblättert, aber leider noch nichts daraus nachgegrillt. Wenn ich das dann mal geschafft habe, werde ich die Grillbibel bestimmt auch noch vorstellen.
      Liebe Grüße!

  2. Hi Juliane,
    habe schon bei Uwe mir den Mund wässrig gesehen und jetzt musste ich bei dir nochmal dadurch! Sieht so lecker aus! Ich will auch schon die ganze Zeit diese Brioche-Buns nachbacken, die gefielen mir so gut. Ein weiteres Grillbuch würde ich mir übrigens nicht mehr kaufen, irgendwie reizen die mich nicht so. An Backbüchern oder auch an anderen Kochbüchern kann ich allerdings nur schwer vorbeigehen.

    Liebe Grüeß!

    1. Hallo Christina,
      ja, wir sind schon fies, gell? 😉 Die Brioche-Buns sind wirklich superlecker. Der Teig ist etwas widerspenstig, aber das Ergebnis ist super!
      Ich habe mich dieses Jahr mit so vielen Grillbüchern eingedeckt, dass ich wahrscheinlich die nächsten Jahre auch keine neuen mehr brauche 😉 Davor hatte ich aber kein einziges Grillbuch!
      Liebe Grüße!

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