Schweinefilet mit Tagliatelle und Maronensauce

Autsch! Am Sonntagnachmittag standen mein Mann und ich zusammen in der Küche und haben uns die Finger beim Maronen schälen verbrannt. Von meinem Schwiegervater hatte ich nämlich einen ganzen Korb frischer Maroni von der eigenen Wiese geschenkt bekommen und beschlossen, sie für ein Schweinefilet mit Tagliatelle und Maronensauce zu verwenden. Vor dem Maroni-Genuss steht allerdings erst mal harte Arbeit: Warum nur vergesse ich jedes Jahr wieder, dass Maronen schälen eine äußerst aufwändige Angelegenheit ist? Aber zumindest hat sich die Arbeit für dieses Gericht gelohnt, denn unser Sonntagsessen hat meinem Mann und mir sehr gut geschmeckt. Wer es sich etwas leichter machen möchte beim Nachkochen, nimmt einfach die fertig geschälten, vorgegarten Maronen aus dem Vakuumpack, die es im Supermarkt zu kaufen gibt! 
Schweinefilet mit Tagliatelle und Maronensauce
(für 2 Portionen)
Zutaten:
400g Schweinefilet
200g frische Maronen (oder 150g geschälte, vorgegarte Maronen)
2 EL Olivenöl
3-4 Stängel glatte Petersilie
1 EL Butter
0,2cl Weinbrand
50ml Sahne
Salz, Pfeffer
250g Tagliatelle (oder andere breite Nudeln)
Zubereitung:
Als erstes die frischen Maronen auf der spitzen Seite kreuzförmig einritzen. Maronen in viel leicht gesalzenem  Wasser 10 Minuten kochen. Dann mit einem Schaumlöffel immer 2-3 Maronen aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen und sofort schälen. Restliche Maronen erst mal im siedenden Wasser lassen. Schnell arbeiten und aufpassen, dass man sich beim Schälen nicht die Finger verbrennt! Sind die Maronen schon zu sehr abgekühlt, lässt sich das dünne braune Häutchen kaum ablösen. Sind sie noch heiß, geht die Haut zwar gut ab, aber mir taten danach ganz schön die Finger weh. Wer sich das alles ersparen will, kauft gleich die geschälten, vorgegarten Maronen im Vakuumpack! 
Schweinefilet in 6 gleich dicke Medaillons schneiden. 100g Maronen mit 50ml Wasser und 1 EL Olivenöl im Mixer pürieren. Mein Stabmixer hat hierbei fast den Geist aufgegeben, nächstes Mal würde ich die Maronen daher unbedingt im Standmixer pürieren! Eventuell noch etwas Olivenöl zugeben, falls das Püree zu trocken ist.
Restliche Maronen halbieren und beiseite stellen. Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter von den Stängeln zupfen. Einige Blätter für die Dekoration beiseite legen. Backofen auf 160 Grad vorheizen. 
1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Schweinefiletmedaillons darin zusammen mit der Petersilie von beiden Seiten jeweils 5 Minuten braten. Fleisch salzen, in Alufolie wickeln und im heißen Backofen auf der mittleren Schiene in ca. 10-15 Minuten fertig garen.
Derweil in einem großen Topf in reichlich Salzwasser die Tagliatelle nach Packungsanweisung al dente garen. In der Pfanne, in der das Schweinefilet angebraten wurde, 1 EL Butter zerlassen. Maronenhälften darin anrösten. Mit dem Weinbrand ablöschen. Dann das Maronenpüree und die Sahne zugeben, bei schwacher Hitze ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Fleisch aus dem Ofen nehmen, kurz ruhen lassen. Nudeln abgießen, mit der Maronensauce vermengen. Nudeln und Schweinefilet portionsweise auf Teller geben, mit der beiseite gelegten Petersilie und etwas frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen und sofort servieren.

Für dieses Gericht habe ich mich von einem Rezept aus einer „Elle Bistro“ aus dem Jahr 2007 inspirieren lassen, es aber nach meinen Vorstellungen stark abgewandelt. Ein feines Sonntagsessen, bei dem kein Happs übrig blieb! Und ich merke mir jetzt mal endgültig, dass Maronen schälen harte Arbeit ist…

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15 thoughts on “Schweinefilet mit Tagliatelle und Maronensauce

  1. Wir haben auch gerade Maronen für einen Salat gebraucht und sie aber erst einmal abkühlen lassen. Das erklärt, warum das schälen so mühsam war. Danke also für den Hinweis!
    Viele Grüße,
    Steffen

  2. Guten Morgen, Rezept tönt super – echt lecker. hab nur ein kleines Problem bei diesen Schritt:
    Maronenhälften darin anrösten. Mit dem Weinbrand ablöschen. Dann das Maronenpüree und die Sahne zugeben, bei schwacher Hitze ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

    WELCHES MARONENPÜREE? oder ist gemeitn einfach die sahne zum weinbrand und den Maronenhälften hinzugeben? Sry bin ein Neuling in Sachen kochen und möchte nichts falsch machen.

    Habe am Freitag Gäste und dieses Gericht scheint doch zu passen:)

    Danke und liebe Grüsse
    Tanja

    1. Hallo Tanja, das Maronenpüree stellst Du als erstes her, nachdem du die Maronen geschält hast ("100g Maronen mit 50ml Wasser und 1 EL Olivenöl im Mixer pürieren.") Ich hoffe, damit ist alles klar? Wenn nicht, einfach noch mal fragen!

      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

    2. ohje wie peinlich, hab ich heute morgen überlesen:( Wegen den Maronen kochen – wieso nicht im Ofen rösten und dann schälen? Wäre evt. um einiges leichter nicht?

      Vielen Dank – freue mich es nachzukochen. Super Blog, motiviert mich, den Kochlöffel zu schwingen! Hoffe es klappt.

      Liebe Grüsse
      Tanja

    3. Kein Problem, muss Dir nicht peinlich sein! Ich habe zum Maronen schälen jetzt sowohl das Rösten im Ofen als auch das Kochen im Salzwasser ausprobiert und kann sagen, dass es mit den gekochten Maronen einfacher geht, weil du ja immer nur 1-2 Maronen rausnehmen und schälen kannst und der Rest erst mal drin bleibt.
      Freut mich sehr, dass Dich mein Blog zum Kochen motiviert 🙂 Ich wünsche Dir gutes Gelingen und guten Appetit!

      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  3. Solche "nie wieder"-Erlebnisse habe ich auch immer wieder gern. 🙂 An frische Maronen habe ich mich noch nicht herangewagt, da wir keinen familiären Lieferanten haben, aber das klingt aufregend! Ich glaube, ich koche das mal ganz faul mit fertiggegarten Maroni nach. 🙂
    Liebe Grüße!

    1. Bei was tritt bei Dir das "Nie Wieder"-Erlebnis auf? Maronen sind momentan das nachdrücklichste, was mir einfällt, aber die Erinnerung ist ja noch ganz frisch 😉
      Und fertig gegarte Maronen sind super! Daumen hoch!
      Viele Grüße und schöner Tag noch,
      Juliane

  4. Gelesen, einkaufen gegangen, gekocht, aufgegessen – hmmmm! War echt gut.
    Mit fertiggekochten Maronen, die ich mangels Standmixer kleingeschnitten und mit dem Pürierstab malträtiert habe (ging gut!) und ohne Schnappes.

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