(Fast) 1001 Köstlichkeiten: Orient-Kochsession mit Uwe von Highfoodality

Jetzt ist es schon wieder zweieinhalb Wochen her, dass mein Cousin Uwe, der den Blog Highfoodality betreibt, mit seiner Familie bei uns in Karlsruhe zu Besuch war. Aber die Orient-Kochsession, die Uwe und ich am Samstagnachmittag und -abend veranstaltet haben, ist mir immer noch in bester Erinnerung. 
Ausgerechnet am heißesten Wochenende des Jahres haben wir zwei Food-Verrückten uns 5 Stunden lang in der Küche gemeinsam ausgetobt. Und es war wie jedes Mal eine riesengroße Freude, mit Uwe zu kochen. Mit jedem Kochtreffen werden wir im gemeinsamen Kochen routinierter, stehen uns nicht mehr gegenseitig im Weg herum, sondern ergänzen uns. Die Handgriffe sitzen, jeder weiß, dass der andere seinen Part voll im Griff hat. Und wir fragen den anderen nicht mehr „Hast Du einen Mörser/einen Stabmixer/eine Zitruspresse/eine Reibe/einen Schaumlöffel“, sondern nur noch „Wo ist der Mörser/der Stabmixer….“. 🙂
Kurz vor dem Wochenende haben wir überlegt, was wir kochen wollen. Ziemlich schnell stand fest: Wir machen eine Orient-Kochsession mit vielen leckeren Kleinigkeiten, Dipps und Beilagen. Jeder hat ein paar Rezepte ausgesucht, die er gerne ausprobieren wollte. Dabei habe ich festgestellt, dass ich nur ein einziges orientalisches Kochbuch besitze, nämlich Oriental Basics
von Cornelia Schinharl und Sebastian Dickhaut. In diesem einen Buch habe ich dafür aber umso mehr Rezepte gefunden, die wir ausprobieren wollten. Und natürlich hat auch Uwe einige Rezepte mitgebracht, weshalb wir uns darauf geeinigt haben, von allem nur kleine Portionen zuzubereiten.

Und das haben wir gemeinsam gekocht:

Zucchini mit Chermoula (Beilage)
Babaganous (Dipp)
Gurkenjoghurt mit Rosinen (Dipp)
Melone mit Feta und Olivensauce (Beilage)
Türkische Pizza mit Hackfleisch (Hauptspeise)
Fladenbrot (Beilage)
Msa´aa, Auberginen mit Kichererbsen und Tomatensauce (Beilage)
Lammrücken mit Knochen und einer Freestyle-Orient-Marinade (Hauptspeise)
Los ging es mit den Zucchini mit Chermoula, die sowohl warm als auch kalt gegessen werden können und für die wir die letzten Zucchini verwendet haben, die noch von Lenas Mitbringsel übrig waren. Wir haben sie kalt gegessen – schön pikant, sehr gut!
Zucchini mit Chermoula
(für 2 Personen als Beilage)
Zutaten:
1/2 Bund glatte Petersilie
1/2 Bund frischer Koriander
1/2 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1/2 EL edelsüßes Paprikapulver
/12 TL rosenscharfes Paprikapulver
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/2 TL gemahlener Pfeffer
1/2 TL Ras-el-Hanout
Salz
1 EL Zitronensaft
2 EL Olivenöl
2 kleine Zucchini (ca. 300g)
Zubereitung:
Petersilie und Koriander waschen, trocken schütteln und die Blätter von den Stängeln zupfen. Kräuter fein hacken. Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln.
Petersilie, Korianeder, Zwiebel, Knoblauch und alle Gewürze, dem Zitronensaft und dem Olivenöl gründlich vermischen.
Zucchini waschen, Enden abschneiden. Zucchini der Länge nach in möglichst dünne Scheiben schneiden. Zucchinischeiben in einer feuerfesten Form mit der Chermoula-Sauce mischen und ca. 30 Minuten marinieren lassen.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Zucchini in der feuerfesten Form in den heißen Backofen auf die mittlere Schiene stellen und ca. 40 Minuten backen. Die Zucchini sollten noch bissfest sein. Zucchini warm oder kalt servieren.
Außerdem wollte ich endlich mal einen Klassiker der orientalischen Küche ausprobieren: Babaganoush. Gesagt, getan!
Babaganoush
(Vorspeise für 2 Personen)
Zutaten:
1 kleine Aubergine (ca. 250g)
1,5 EL Tahin (Sesampaste)
1,5 EL Zitronensaft
1 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
4 Stängel Petersilie
1 EL schwarze Oliven
Zubereitung:
Den Backofen auf 250 Grad vorheizen. Die Aubergine waschen und mit einem spitzen Messer einige Male einstechen. Aubergine auf ein Backblech legen und im heißen Backofen auf der mittleren Schiene mindestens 30 Minuten backen, bis die Haut fast schwarz ist und die Aubergine sich leicht einstechen lässt. Eventuell noch etwas länger backen.
Aubergine aus dem Ofen holen, etwas abkühlen lassen. Aubergine längs aufschneiden und das weiche Innere mit einem Löffel herausschaben. Auberginenmus mit der Sesampaste, dem Zitronensaft und dem Olivenöl in ein hohes Gefäß geben und mit dem Stabmixer fein pürieren. Knoblauch schälen und fein hacken, zum Auberginenpüree geben und alles gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Blätter grob hacken und vor dem Servieren mit den Oliven über die Auberginencreme geben.
Als frische Komponente habe ich noch einen weiteren Dipp ausgewählt, einen Gurkenjoghurt mit Rosinen, Walnüssen und viel frischer Minze. Nach einer Stunde im Kühlschrank entfalten sich die Aromen erst richtig – eines meiner Highlights auf unserer Orient-Tafel! Und dabei auch ratzfatz zubereitet.
Gurkenjoghurt mit Rosinen 
(für 2 Personen als Vorspeise)
Zutaten:
25g Rosinen
25g Walnusskerne
4-5 Stängel frische Minze
1/2 Salatgurke
200g Joghurt
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Rosinen in ein kleines Sieb geben und unter heißem, fließendem Wasser abspülen. Abtropfen lassen.
Walnusskerne fein hacken. Minze waschen, trocken schütteln, Blätter abzupfen und bis auf ein paar Blätter für die Deko fein hacken. Gurke schälen, längs vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend die Gurke in sehr feine Würfel schneiden.
Joghurt mit Salz und Pfeffer würzen, Abgetropfte Rosinen, Walnüsse, Minze und die Gurkenwürfel untermischen. Gurkenjoghurt 1 Stunde abgedeckt im Kühlschrank durchziehen lassen. Abschmecken und eventuell noch mal mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Mit den beiseite gelegten Minzeblättern garniert servieren.
Alle 3 vorgestellten Rezepte stammen aus Oriental Basics und haben uns gut geschmeckt.
Außerdem haben wir aus dem gleichen Buch noch eine Türkische Pizza mit Hackfleisch sowie Fladenbrot mit Sesam gebacken und einen pikanten Salat mit Melone, Feta und Olivensauce zubereitet. Den Melonensalat mit Olivensauce und Feta fand ich etwas gewöhnungsbedürftig im Geschmack, aber doch ganz interessant. Bei der türkischen Pizza mit Hackfleisch ist der Belag leider etwas trocken geraten. Und das Fladenbrot war mir nicht fluffig genug, außerdem fand ich 20g Hefe auf 500g Mehl auch zu viel. Da werde ich mal noch ein anderes Rezept ausprobieren.
Das war aber noch nicht alles, denn zwei leckere Gerichte haben wir noch auf Lager! Das Rezept für Msa´aa, die „orientalische Antwort auf Moussaka“ findet
ihr morgen auf Uwes Blog. Dabei handelt es sich um Auberginen mit Kichererbsen und Tomatensauce.
Auch das Rezept für den Lammrücken aus dem Ofen mit einer Freestyle-Orient-Marinade gibt es demnächst auf Highfoodality zum Nachlesen! Sowohl die Auberginen mit Kichererbsen und Tomatensauce als auch das im Ofen sanft geschmorte Lamm waren absolute Highlights der
Orient-Kochsession.
Nach dieser Mammut-Kochsession haben wir abends kurz nach 22 Uhr angefangen zu essen und waren völlig erledigt, aber sehr glücklich. Es hat mir wieder wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit jemandem zu kochen, der angesichts eines
schönen Stücks Lammrücken mit Knochen ebenso in Verzückung gerät wie ich.

Die nächste Kochsession mit Uwe kommt bestimmt – und ich freue mich jetzt schon drauf!

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10 thoughts on “(Fast) 1001 Köstlichkeiten: Orient-Kochsession mit Uwe von Highfoodality

  1. wirklich köstlichst und sehr schön anzuschauen! habt ihr wunderbar kreiert, inszeniert … und mich verführt!
    gurkenjoghurt mit rosinen wird sicher nachgemacht.
    eure auberginenpaste mache ich auch öfter, nur ein wenig anders. ich brate die aubergine mit schale und knoblauch in der pfanne und muse sie dann. bestimmt stell ich das rezept auch mal ein …
    herzliche grüße & wünsche an dich 😉
    amy

  2. @amy: Vielen Dank! Das Gurkenjoghurt war auch einer unserer Favoriten, schmeckt ganz wunderbar frisch. Deine Zubereitungsvariante für Babaganoush hört sich auch gut an, bin gespannt auf das Rezept!

    @Vera: Vielen Dank!

    @Schokozwerg: Die Mengen hätten locker noch für 2 Personen mehr gereicht, Du wärst als Mäuschen sehr willkommen gewesen! Und ich habe bis zu unserer Kochsession auch kaum was aus dem Buch gemacht, obwohl es schon lange im Regal herumstand. Zu Unrecht! Jetzt werde ich hoffentlich bald mal wieder was daraus machen.

    @Sybille: Vielen Dank! Ja, der Lammrücken war einfach umwerfend, wir haben ihn ganz verzückt verzehrt 🙂

    @Ellja: Sehr gerne – und vielen Dank! 🙂

    Viele Grüße und schöner Tag noch,
    Juliane

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